Ehrenämter des Jahres 2018

Hier stellen wir Euch Woche für Woche interessante Formen des Ehrenamts aus allen Regierungsbezirken Bayerns vor! Kennt auch Ihr jemanden, der für diese Rubrik passend wäre? Dann schreibt uns an: ehrenamtsbeauftragte@stmas.bayern.de!


 

 

17. Dezember 2018: Jugendarbeit in der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG Bayern)

Jugendarbeit ist auch Nachwuchsarbeit. Jonas Kipfstuhl engagiert sich als 1. Vor­sitzender in der DLRG-Jugend. Seit seiner Kindheit gehört er diesem Verein an – als er seinen ersten Schwimmkurs gemacht hat. Er möchte auch andere zum En­ga­ge­ment in der Jugendarbeit anregen und erzählt über sich selbst: „Das Tolle an meiner Aufgabe ist, dass man Jugendarbeit verbinden kann mit der guten Arbeit, die die DLRG generell macht: an vielen Stellen dafür zu kämpfen und dabei zu helfen, dass alle Kinder Schwimmen lernen. Es macht außerdem immer Spaß, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten.“

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10. Dezember 2018: Sachspendenaktion zum Advent in Fürth

Martha Dorr engagiert sich seit vielen Jahren mit großem Ideenreichtum in zahl­reichen Projekten, die sie selbst für sozial schwache Menschen in Fürth ins Leben gerufen hat. Zu ihren Projekten zählt zum Beispiel eine bekannte Advents­aktion, die Dorr seit 2007 getreu dem Leit­spruch „Lasst uns das Essen mit Freunden teilen“ als groß angelegte Sach­spenden­aktion organisiert.

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3. Dezember 2018: Jugendarbeit im Schützenverein

Rund 470.000 Sportschützen gibt es in Bayern. Fast 5.000 Vereine bayernweit bie­ten ihren Mitgliedern ein breites Angebot, vom Armbrust- und Bogenschießen bis hin zu Sommerbiathlon oder Wurfscheibenschießen. Die Schützenvereine ver­bin­den Sport und Tradition. Dazu gehört etwa das Oktoberfest-Landesschießen, das seit 1896 auf der Wiesn ausgetragen wird. Die Jugendarbeit spielt bei Ihnen eine wichtige Rolle. Engagierten Jugendleitern, wie Renate Gehm, ist es daher zu verdanken, dass dieser Traditionssport auch weiterhin gepflegt wird.

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5. November 2018: Hilfe für Familien, die von Scheidung oder Trennung betroffen sind

Mein Papa kommt LogoWenn das eigene Kind nach der Tren­nung weit entfernt wohnt, ist es nicht immer einfach, einen engen Kontakt beizubehalten. Viele Kinder in Deutschland leben nach der Schei­dung oder Trennung der Eltern oft hunderte Kilometer von einem Eltern­teil entfernt. Längst nicht jeder Vater oder jede Mutter kann sich die Kosten leisten, die mit der räumlichen Dis­tanz verbunden sind.

Die Initiative Mein Papa kommt des Sozialunternehmens Flechtwerk 2+1 entlastet getrennt lebende Eltern finanziell durch ihr Angebot an kostenfreien Unter­künften bei ehrenamtlichen Gastgebern, kindgerechten Umgangsräumen und einer pädagogischen Elternbegleitung.

Familie Halt
Foto: Victoria Halt

Victoria Halt ist eine dieser Ehren­amt­lichen, die einen Vater, der hunderte Kilometer von seinen Kindern in Mün­chen entfernt lebt, beherbergt, wenn er zu Besuch kommt. Über ihre Mo­ti­va­tion berichtet sie:

„Als ich das erste Mal vom Projekt ‚Mein Papa kommt‛ gelesen habe, war ich sofort hellauf begeistert: Ein Verein, der es möglich macht, dass sich Eltern und Kinder weiterhin re­gel­mäßig sehen können, selbst wenn sie nach der Trennung der Eltern in verschiedenen Städten oder gar Ländern leben. Obwohl oder vielleicht auch grade weil wir als Familie nicht in so einer Situation sind, wollten wir gerne helfen. Diese Entscheidung fiel damals ganz spontan und hatte verschiedene Gründe:

Wir wohnen in München, in einer der schönsten, aber gleichwohl teuersten Städte des Landes. Da wir ein Gästebett haben, war die Grundvoraussetzung, sich als Gast­geber bei ‚Mein Papa kommt‛ zu melden,  bereits vorhanden. Aktuell teilen wir unsere Wohnung einmal im Monat mit einem Vater aus Paris, dessen drei Kinder hier in München leben. Dann wird unsere Familie zur Großfamilie!

Wie oft hatte ich mir schon überlegt, wie ich ehrenamtlich irgendwo helfen kann. Aber mit drei Kindern, Hund, Arbeit, Haushalt – wann soll das denn noch da­zwi­schen passen? Und jetzt passt es ganz einfach: ein wenig Gastfreundschaft und ein Gästebett reicht für das Erste völlig aus.“

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Selbsthilfegruppe der Alleinerziehenden Amberg-Sulzbach

Birgit Wittmann ist schon seit vielen Jahren Leiterin der Selbsthilfegruppe der Allein-erziehenden Amberg-Sulzbach. Als Ansprechpartnerin für betroffene Mütter und Vä­ter liegt es Frau Wittman am Herzen, Einelternfamilien während und nach oftmals schwie­ri­gen Trennungssituationen Hilfestellung zu geben.

Das sind vor allem Gespräche, aber auch der regelmäßige Sonntagsbrunch sowie gemeinsame Aktionen und Ausflüge mit Kinderbetreuung. Durch die Gruppe er­fah­ren die Teilnehmer, dass die Trennungssituation, die alleinige Erziehungs­ver­ant­wort­ung und die Verknüpfung von Familie und Beruf gemeistert werden kann, so Wittmann.

Birgit Wittmann berichtet über ihre Motivation, Alleinerziehenden zu helfen:

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29. Oktober 2018: Engagement in einer Kirchengemeinde

Andreas Müller ist seit über 30 Jahren in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Hei­ners­reuth ehrenamtlich tätig. Dort hat er schon viele Aufgaben über­nom­men, z.B. Lektor, Kirchenpfleger oder Mitglied im Kirchenvorstand.

Wie kamen Sie zu diesem Ehren­amt in der Kirche?

Andreas Müller: „Ich bin in einer christ­lichen Familie aufgewachsen. In der damaligen DDR geboren, habe ich erlebt, wie schwierig es war, wenn eine christliche Familie ihren Glauben in einem kommunistischen System leben wollte. Als ich mit zwölf Jahren nach Oberfranken kam, war es selbst­verständlich für mich, dass ich mich als Jugendlicher in der Jugend­gruppe und in der Kirche engagierte.“

Welche Aufgaben übernehmen Sie in Ihrer Kirchengemeinde?

„Als gelernter Buchhändler hatte ich schon immer Freude an Wort und Schrift. Es ist für mich deshalb eine besondere Freude, Lektor zu sein und die Epistel und Tages­losung zu lesen. Es macht mir auch Freude, vertretungsweise für unseren Pfarrer Otto Guggemos den Gottesdienst in der Gemeinde zu halten.

Als Kirchenvorstandsmitglied habe ich auch viele allgemeine Aufgaben, wie die Betreuung unseres Kindergartens, Gemeindearbeit, Messnerdienste oder die Mitgestaltung von Gottesdiensten. Auch die Jugendarbeit, unsere Kinder­gottes­dienste, der Kontakt zu Familien oder unsere Seniorennachmittage und Bibel­stunden liegen mir sehr am Herzen.“

Was ist Ihnen besonders wichtig?

„Unsere ganze kirchliche-christliche Gemeinschaft tut gut – und da möchte ich auch etwas zurückgeben. Es ist schön, die frohe Botschaft zu hören und zu verkünden – und dabei freundschaftliche und kameradschaftliche Kontakte in unserer Gemeinde zu haben.

Auch außerhalb der Gottesdienste kümmern wir uns um die Gemeinde und halten Kontakt zu den Leuten: Menschen ab 70 bekommen Geburtstagsbesuche – jeder soll sich gut aufgehoben fühlen, und vor allem nicht alleine.

Im Seniorenheim in Heinersreuth gestalten wir jeden zweiten Donnerstag einen  Gottesdienst für die Bewohner des Hauses und alle Seniorinnen und Senioren in Heinersreuth. Das wird immer gut angenommen.“

Ministranten und Jugendleiter der katholischen Pfarrei St. Joseph in München

 

Die Joseph Minis sind vielfältig im Gemeindeleben von St. Joseph in München aktiv, auch außerhalb des Gottesdienstes. Neben der eigent­lichen Jugendarbeit helfen sie bei Veranstaltungen wie Pfarrfasching, Pfarrfest, dem Familiennachmittag oder der St.Martins-Feier.

Speziell für die Kinder und Jugend­lichen der Gemeinde gibt es neben den regelmäßigen Ministunden auch eine Fußballmannschaft. In den Pfingst­ferien findet jeweils ein Zelt­lager statt und im Herbst ein Kin­der­wochen­ende. Regelmäßig gibt es auch Jugendgottesdienste für die „Kleinen“ und nachdem das Feiern nicht zu kurz kommen darf, treffen sich die Aktiven immer wieder zur „Basement Party“. Knapp 20 ehrenamtliche Jugendleiter kümmern sich in der Gemeinde St. Joseph um Kinder und Jugendliche. Viele davon stehen schon im Berufsleben, andere befinden sich noch in der Ausbildung.

 


 

22. Oktober 2018: Ehrenamtliches Engagement in der Gedenk- und Friedensarbeit

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: Der Name mag ein wenig sperrig klin­gen – aber aktuell und wichtig sind die Aufgaben des Volksbunds nach wie vor. Es geht nicht nur um die Pflege von Kriegsgräberstätten.

Jörg Raab, Landesgeschäftsführer des Volksbundes: „Seit 19. Oktober läuft unsere jährliche Haus- und Straßensammlung. Allen Ehrenamtlichen, die sammeln gehen, und allen Spendern: Ein herzliches Vergelt’s Gott! Sie helfen dem Volksbund, auch in Zukunft seine humanitäre Aufgabe zu erfüllen und in die Gesellschaft hinein zu wirken. Es ist uns auch wichtig, den Volkstrauertag als Tag des Gedenkens, der Mahnung und Erinnerung zu gestalten.“ Weitere Säule des Vereins ist die Jugend-, Schul- und Bildungsarbeit. Der Volksbund ermöglicht jährlich tausenden jungen Menschen in rund 60 internationalen Jugendbegegnungen und Workcamps, Kriegs­gräberstätten als „Lernorte der Geschichte“ zu erfahren.  „Ziel ist es“, so Raab, „zu vermitteln, dass die Möglichkeit, in Frieden und Freiheit zu leben, keine Selbst­ver­ständlichkeit ist. Je länger die Friedensphase in Europa andauert, desto wichtiger ist es, aufzuzeigen, was die Folgen von Krieg und diktatorischer Gewaltherrschaft sein können.“

Florian Völler ist Kreisbeauftragter des Volksbundes für den Landkreis Bad Tölz- Wolfratshausen und erzählt, weshalb er sich hierfür engagiert:

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Fahnenbegleitung im Soldaten- und Kriegerverein Prem

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Noch hoch zu Ross bei der Glockenweihe am 26.08.1951 in Prem. V.l.n.r. Sieber Hans (gestorben), Sieber Franz (gestorben) u. Lang Hans (Foto: Soldaten- und Kriegerverein Prem)

Hans Lang ist einer der wenigen, vielleicht sogar der einzige in Bayern, der seit über 70 Jahren Fahnen­be­glei­ter ist. Mehr als 700 Mal stand er für diese ehrenvolle Aufgabe an der Gemeinschaft zur Verfügung – ob bei kirchlichen Feiertagen, Be­er­di­gung­en, Gedenkfeiern, beim Schmücken von Festwägen oder auch bei Ein­weihungen und Vereidigungen und vieles mehr.

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Bayerisch-Württembergisches Krieger-bundtreffen in Maria Steinbach. V.l.n.r. Pfeiffer Max, Fahnenträger Heißerer Helmut (seit Mai 1989 im Dauereinsatz), rechts daneben wieder Lang Hans. (Foto: Rainer Rauch)

 

 

 

Der 1. Vorsitzende des Soldaten-und Kriegervereins Prem, Herr Rainer Rauch, ist stolz auf die Fahnen­ab­ordnung des Vereins: „Ein Ausrücken ohne unseren Hans war und ist bis heute undenkbar. Schließlich sind Fahnenabordnungen das Marken­zei­chen eines jeden Vereins. Hans Lang ist immer da, auch heute noch. Da gibt es kein Wo?, kein Warum?, kein ‚Geht nicht‘ oder ‚Kann nicht‘ oder ‚Habt Ihr keinen anderen?‘.“

Hans Lang erinnert sich: „Seit Kriegs­ende bin ich dabei. Es war mir immer eine Ehre, die Vereinsfahne begleiten zu dürfen.“ Rainer Rauch ist über­zeugt: „Eine Gemeinschaft muss sich nicht nur daran messen lassen, wie sie mit den Lebenden, sondern auch, wie sie mit ihren Verstorbenen, Ge­fallenen und Vermissten umgeht. Hans Lang und seine Frau Ida schmücken schon seit Jahrzehnten zum Volkstrauertag unser Krieger­denkmal. Hierfür möchten wir uns herzlichst bedanken. Wie Sie auf dem Foto sehen, ist auch unser Denkmal etwas Besonderes.“


 

15. Oktober 2018: Wahlhelfer - ein Ehrenamt, das Demokratie ermöglicht

Wählen ist nicht nur eine Bürgerpflicht. Wählen ist auch der Wesenskern einer repräsentativen Demokratie. Doch ohne die Mithilfe unzähliger Freiwilliger wären Wahlen überhaupt nicht möglich. Das beginnt bei den vielen Menschen, die sich ehrenamtlich in Parteien engagieren und die Bürger­innen und Bürger an Info­stän­den über die politischen Schwerpunkte informieren, über das Plakate­kleben bis hin zu den Wahlhelfern. Bei landesweiten Wahlen, wie der aktuellen Landtagswahl, sind bis zu 150.000 Ehrenamtliche als Vorsitzende, Schriftführer oder Beisitzer im Ein­satz. Zwischen 8 Uhr und 18 Uhr kontrollieren sie die Wahlunterlagen, er­klären das Wahlverfahren – wobei strengstens auf politische Neutralität geachtet wird –, und nach der Wahl zählen sie die Stimmen aus. Die Tätigkeit ist aufgeteilt in mehrere Schichten, so dass niemand den ganzen Tag dafür einplanen muss. Egal ob Europa-, Bundestags-, Landtags- oder Kommunalwahl, ohne Wahlhelfer wäre dieser demokratische Akt nicht möglich. Das gilt im Übrigen auch für Volks- und Bürgerentscheide.

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Foto: Helke Hadlich, nicht nur Wahlhelferin und Chefmaskenbildnerin am Staatstheater Nürnberg, sondern auch für den Nürnberger Christkindlesmarkt im Einsatz

Helke Hadlich, Chefmaskenbildnerin am Staatstheater Nürnberg: „Seit etwa 15 Jah­ren bin ich nun schon Wahl­helfer. Es gibt Jahre, in denen es keine Wahl gibt, da­für manchmal sogar zwei. Bevor es los geht, gibt es na­tür­lich eine Wahl­schu­lung. Wir bekommen eine kleine Auf­wands­ent­schä­di­gung und/oder einen freien Tag. Auch wurden wir schon in ver­schie­de­ne Museen eingeladen und ich habe neben einem Dank­schreiben auch eine Ehrennadel bekommen.

Das ist natürlich sehr schön, wenn man dafür An­er­ken­nung bekommt. Was mich aber bewegt, ist einfach, dass ich einen kleinen Teil für die große Gemeinschaft bei­tra­gen kann. Durch dieses Ehrenamt hat sich mein In­teres­se für unsere Stadt aus­geprägt. Ich interessiere mich mehr für die verschiedenen Stadt­teile und die Men­schen, die darin leben. Und ich finde es interessant, was sich tut, wenn es wie­der auf eine Wahl zugeht. Es wäre viel weniger möglich, wenn es keine Ehren­amt­lichen gäbe. Weniger Veranstaltungen, Märkte, Kon­zerte, einfach weniger Vielfalt.“

 


 

8. Oktober 2018: Kindern helfen, Trauer zu bewältigen

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Foto: Hospizverein Bamberg

Renate Schulz, heilkundliche Psy­cho­therapeutin, engagiert sich seit 12 Jah­ren ehrenamtlich im Hospiz-Verein Bamberg e.V. und berichtet über diese besondere Form der Sterbe- und Trauerbegleitung: „Wir wollen Kindern Raum für Trauer ge­ben und dabei das Vertrauen ins Le­ben immer wieder auf‘s Neue stär­ken. Mit Hilfe von kreativen Projekten im Austausch untereinander und mit Begleitung unseres Teams aus sechs Betreuern, alle mit Erfahrung im pä­da­gogisch-therapeutischen Bereich, helfen wir Kindern und Jugendlichen, sich mit der eigenen Trauer aus­ei­nan­derzusetzen.“

Offene Trauergruppe und Trauer-Freizeiten: Vom Bruch zum wieder Ganzmachen

Renate Schulz: „Regelmäßig bieten wir offene Trauergruppen an, in der sich die Kinder wiedersehen und sich unter Anleitung der Betreuer austauschen oder ge­mein­sam etwas unternehmen können. Für Kinder sind die ersten Erfahrungen mit Tod und Trauer innerhalb der Familie die wichtigsten und prägendsten ihres Lebens. Wie man dort mit diesen Themen umgeht, beeinflusst Kinder und daran orientieren sie sich zukünftig.“

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Jeder Trauerprozess ist individuell

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Foto: Hospizverein Bamberg

„Unsere Aufgabe als Begleiter in einem Trauerprozess ist es, jedes Kind samt individueller Reaktion wahrzunehmen und diese als pas­send und richtig anzuerkennen. Ich denke da zurück an zwei Ge­schwis­ter, im Alter von sieben und neun Jah­ren, die zu uns in die Trauer­grup­pe kamen und deren Mutter ein halbes Jahr zuvor verstorben war. Diesen Verlust hat man ihnen kaum angemerkt, sie waren immer fröhlich. Es hat ungefähr drei Jahre gedauert, bis sie den Tod der Mutter das erste Mal er­wähnen und auch von ihren Gefühlen dabei erzählen konnten.“

Ist Sterbe- und Trauerbegleitung nicht sehr belastend?

„Ich habe noch niemanden erlebt, der diese Arbeit als zu belastend wahrnimmt. Im Gegenteil höre ich immer wieder, dass besondere Begegnungen stattfinden und tie­fe Erfahrungen gemacht werden. Zudem wird im Hospizverein Wert darauf gelegt, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiter achtsam mit sich selber umgehen und durch Supervision und Austausch untereinander belastende Erfahrungen verarbeiten kön­nen. Denn die Schicksale der Kinder und ihrer Familien berühren uns sehr. Und doch sehe ich im Schweren auch das Potential zum Reifen und Wahren der ei­ge­nen Balance.“

 

Toben, Reden, Verständnis finden

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Brigitte Gehlofen aus Würzburg engagiert sich seit 16 Jahren ehrenamtlich für den Kinderhospizdienst der Malteser (Foto: Christina Gold, Malteser Würzburg)

Die Trauergruppe für Kinder und Ju­gend­liche Würzburg ist auf den ers­ten Blick eine Kinder- und Jugend­gruppe, wie sie vielerorts anzutreffen ist. Und trotzdem anders. Ein Thema verbindet alle Teilnehmer: der Verlust von Bruder, Schwester, Vater oder Mut­ter.

Der Beginn eines jeden Treffens fin­det immer in gleicher Form statt. Je­der sucht sich ein Kissen im Kreis. Larissa (9 Jahre) möchte sofort beginnen und ei­ne Kerze für ihren verstorbenen Papa anzünden, der in der vergangen Woche Ge­burts­tag gehabt hätte, und erzählt, wie sie diesen Tag verbracht hat. Max möchte als nächstes erzählen, was er in den letzten zwei Wochen erlebt hat. Eine Schul­auf­ga­be hatte er und die ist nicht so gut gelaufen.

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Wie ist die Trauerbegleitung für Kinder bei den Maltesern Würzburg entstanden?

2003 haben sich die Malteser dem Bereich der Kinder- und Jugend-Hospizarbeit geöffnet. Zunächst stand der sterbende junge Mensch, seine Eltern, Geschwister, Großeltern im Mittelpunkt. Sie alle benötigen auf ihre Weise Aufmerksamkeit und Fürsorge, Zuwendung und individuelle Hilfen.

Sehr bald zeigte sich die Not der Kinder und Jugendlichen, die den Verlust eines ihnen sehr nahe stehenden Menschen zu bewältigen hatten, so dass die Malteser bereits 2005 mit der Trauerarbeit für Kinder anfingen. Durch Einzel- und Gruppen­angebote unterstützt der Kinder- und Jugend-Hospizdienst der Malteser Kinder und Jugendliche in deren Trauerprozess.


 

17. September 2018: Leitung einer Selbsthilfegruppe

Eine Selbsthilfegruppe leiten oder neu gründen – viele Menschen sehen darin die vitalste Form des Ehrenamts. Theresa Keidel, Geschäftsführerin der Selbsthilfe­koordination Bayern (SeKo Bayern) bringt es auf diesen Nenner: „Mit über 11 000 unterschiedlichen Selbsthilfegruppen in Bayern, zu über 900 verschiedenen The­men, wirkt dieses Ehrenamt auf seine ganz besondere Weise: durch Erfahrungs­austausch bzw. Verstandenwerden und Unterstützung in einem Kreis Gleich­be­trof­fener.“ Selbsthilfegruppen helfen, Ängste und Probleme abzubauen. Die Gruppen geben wertvolle Ratschläge und das Wissen: „Ich bin in dieser besonderen Lebens­situation nicht allein.“


 

10. September 2018: Ehrenamtliches Engagement bei den Reservisten

Reservistin Petra Leimböck
Foto: Petra Leimböck

Petra Leimböck, Hauptfeldwebel der Reserve, engagiert sich seit 11 Jahr­en in der Feldpost und in der Re­ser­vis­ten­kameradschaft Stetten­hofen im Landkreis Augs­burg. Derzeit ist sie Schriftführerin und packt auch gerne mit an, wenn es um die Organisation von Festen und Veranstaltungen geht. Petra Leimböck: „Ich bin des­halb Reservistin, weil ich mich gerne für die Gemeinschaft einbringe. Ge­ra­de die Reservisten haben eine wich­ti­ge Brückenfunktion zwischen Bürgern und den aktiven Soldaten der Par­la­ments­armee Bundeswehr.“ Petra Leimböck be­glei­tet regelmäßig Feldpost-Einsätze im In- und Ausland. Wichtig ist Frau Leimböck auch die Kameradschaft, die sie im Kreis der Soldaten und Reservisten erleben darf.

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3. September 2018: Engagement in einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)

Juhu, die Schule ist geschafft! Die Zeit nach dem Schulabschluss, vor dem Start ins Berufs- oder Studentenleben, das ist eine ganz besondere Zeit. Wer diese Zeit für sich – und für andere – nutzen und sich orientieren möchte, der kann ein FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) machen.

Seit mehr als 60 Jahren gibt es dieses besondere Format des Bürgerschaftlichen Engagements nunmehr in Bayern und in den letzten Jahren entschieden sich jähr­lich mehr als 4.000 junge Menschen für ein FSJ: Ob Kinder und Jugendliche be­treu­en, Senioren oder Menschen mit Behinderung unterstützen, in einem Sportverein tätig sein, im Pflege- oder Krankenheim mithelfen oder sich für Denkmalpflege und Kultur engagieren – die bayerischen Einsatzstellen sind vielfältig.

Diese Woche stellen wir Ihnen drei FSJler vor, die sich dafür entschieden haben, Kinder und Jugendliche des Joseph-von-Fraunhofer-Gymnasiums Cham zu un­ter­stützen. Zusätzlich zu den regulären hauptamtlichen Lehrkräften des schulischen Ganztagsangebots machen sie differenzierte Angebote in Kunst, Tanz, Musik und Sport. Sehen Sie selbst:

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6. August 2018: Elisabethenverein in St. Joseph, München

 

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Ehrenamt schützen, Vereine stärken, Datenschutz mit Augenmaß

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