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Hier stellen wir Ihnen von Zeit zu Zeit interessante Formen des Ehrenamts aus allen Regierungsbezirken Bayerns vor! Kennen Sie jemanden, der für diese Rubrik passend wäre? Dann schreiben Sie uns an: ehrenamtsbeauftragte@stmas.bayern.de
#MeinEhrenamt
Frau Cornelia Sichermann und Frau Wendlik von der SEPSIS-HILFE e.V.
Bei #MeinEhrenamt geht es nicht um mich als #IhreEhrenamtsbeauftragte. Hier stehen die Menschen im Fokus, die sich auf einzigartige Weise in Bayern ehrenamtlich engagieren.
Schaut rein, welches einzigartiges Ehrenamt sie ausübt.
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26. Oktober 2023: Ehrenamtliche Hilfe für ehrenamtliche Einsatzkräfte
Die Aufgaben der ehrenamtlichen Mitglieder der Wasserwachten in Bayern sind sehr vielfältig. Sie sorgen für die Erhöhung der Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern an und in Gewässern, einschließlich Wasserstraßen und öffentlichen Bädern. Sie übernehmen auch Erste-Hilfe-Maßnahmen, führen die Wasser- und Eisrettung durch und bilden Rettungsschwimmer aus. Ebenso wirken die Ehrenamtlichen im Katastrophenschutz mit und helfen bei der Suche und Bergung von Ertrunkenen. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, würdigt Holger Zirkelbach von der Wasserwacht Ingolstadt stellvertretend für alle Engagierten in diesem Bereich im „Ehrenamt der Woche“.
„Die Einsätze der Ehrenamtlichen sind oft nicht nur körperlich, sondern auch emotional sehr herausfordernd,“ erklärt Eva Gottstein. „Deshalb ist es wichtig, dass den Einsatzkräften bei der Bewältigung der kritischen Lebensereignisse professionell und empathisch beigestanden wird und Ihre Arbeit zum Wohl der Menschen wertgeschätzt wird. Ich danke Holger Zirkelbach und allen Ehrenamtlichen in diesem Bereich für ihr großartiges und bedeutendes Engagement.“
"Besondere Freude macht mir, dass man nah an Menschen kommt, mit Ihnen arbeitet und dabei sieht, wie die Hilfe wirkt." erzählt Holger Zirkelbach. „Den eigenen Tod stirbt man nur, den von anderen muss man leben.“
Die Kreiswasserwacht Ingolstadt hat ca. 120 aktive Mitglieder. Holger Zirkelbach ist seit ca. zehn Jahren im BRK. Die Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte übt Holger Zirkelbach in der Wasserwacht Ingolstadt seit zwei Jahren aus, weil das Aufgabengebiet den Menschen in seelischer Not hilft. Um die Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte in diesem Bereich zu installieren, hat Holger Zirkelbach davor sieben Jahre als Pilot die Psychosoziale Notfallversorgung für Betroffene (PSNV-B) und die Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV-E) im BRK Kreisverband Ingolstadt geleitet.
19. Oktober 2023: Integration auf Augenhöhe durch Ehrenamt
Persönliche Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Flucht- bzw. Einwanderungserfahrung schaffen und somit Integration auf Augenhöhe betreiben: Das hat sich „Start with a friend e.V.“ (SwaF) zum Ziel gesetzt. Die Ehrenamtsbeauftragte Eva Gottstein würdigt stellvertretend für die vielen Engagierten des Vereins das Münchner Team als „Ehrenamt der Woche“.
„Dank Start with a Friend habe ich Menschen kennengelernt, die ich jetzt zu meinen besten Freund*innen zähle, die ich ohne mein Engagement wahrscheinlich nie getroffen hätte“, beschreibt Team-Mitglied Helene Johannsen (26) einen der Vorteile ihres Ehrenamts. „Mein Ehrenamt erfüllt mich von ganzem Herzen und ist ein fester Bestandteil meines Lebens“, betont die in München aktive Vermittlerin. „Es ist vor allem die enge Zusammenarbeit mit den verschiedensten Menschen, die die gleiche Vision einer Einwanderungsgesellschaft, die ihre Vielfalt lebt, teilen“, unterstreicht die seit vier Jahren bei SwaF engagierte Johannsen.
„Von Integration reden ist das eine, sie wirklich tatkräftig vorantreiben das andere“, sagt Ehrenamtsbeauftragte Eva Gottstein. „Die Ehrenamtlichen von Start with a friend e.V. machen genau das: sie bringen verschiedene Kulturen zusammen, bauen Vorurteile ab und tragen dadurch zu einem besseren gesellschaftlichen Klima bei. Ich danke stellvertretend mit dem Münchner Team allen Ehrenamtlichen des Vereins für ihr vorbildhaftes Engagement – weiter so!“
Gegründet 2014 in Berlin, ist SwaF mittlerweile bundesweit an verschiedenen Standorten aktiv. Neuankömmlinge in Deutschland können sich bei SwaF anmelden, wo sie von ehrenamtlichen Vermittlerinnen und Vermittlern mit Einheimischen zusammengebracht werden. Diese Tandems können dann frei entscheiden, was sie gemeinsam erleben wollen, können dabei aber auch Veranstaltungen von SwaF besuchen – von der Community für die Community. Über 350 Menschen engagieren sich ehrenamtlich bei SwaF und konnten dadurch bereits mehr als 8.600 Tandems zusammenbringen. Infos zu SwaF unter www.start-with-a-friend.de/.
v.l.n.r. sind zu sehen: Sophie Bachmann, Alexandra Sichert, Annelore Hermann, Mehdi Yassine, Helene Johannsen, Katharina Kröner
Die Riesengebirgs-Trachtengruppe München ist eine Volkstanzgruppe, die das schlesische Brauchtum pflegt, aber auch in der neuen bayerischen Heimat verwurzelt ist. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, würdigt Veronika Moll, von der Riesengebirgs-Trachtengruppe München, stellvertretend für alles Engagierten in diesem Bereich im „Ehrenamt der Woche“ .
„Es ist sehr wichtig, alte Bräuche der Heimat zu pflegen und an die nächste Generation weiterzugeben,“ erklärt Eva Gottstein. „Denn auch nur wenn die Jugend miteingebunden wird, leben diese Traditionen fort. Ich danke Veronika Moll und allen Ehrenamtlichen in diesem Bereich für ihr Engagement.“
"Der Erhalt der Kultur und das Miteinander im Verein liegen mir am Herzen. Ich tanze einfach für mein Leben gern." erklärt Veronika Moll.
Der Verein wurde 1951 von Heimatvertriebenen aus dem Riesengebirge gegründet und pflegt seitdem die schlesische Tracht, das Brauchtum, den Volkstanz aus Schlesien und dem gesamten deutschsprachigen Raum, den Gesang, zum Beispiel beim Sommersingen, einem alten schlesischen Brauch, das Laienspiel, die schlesische Mundart und die Volksmusik, unter anderem mit Kuhglocken. Derzeit hat der Verein knapp 70 Mitglieder, von denen ca. 25 regelmäßig an Proben und Auftritten teilnehmen.
05. Oktober 2023: Ehrenamtlicher Einsatz für Tiere
Für viele Menschen undenkbar: das eigene Tier wegzugeben. Dennoch werden Jahr für Jahr aus verschiedenen Gründen unzählige Haustiere in die Obhut bayerischer Tierheime gegeben. Genauso werden täglich vermeintlich herrenlose Tiere aufgefunden, welchen auch geholfen werden will. Ohne das Zutun vieler Ehrenamtlicher könnten sich diese Einrichtungen jedoch nicht um die vielen hilfsbedürftigen Tiere kümmern.
Eine dieser tierischen Stätten der Zuflucht ist das Tierheim Feucht. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, dankt dem ehrenamtlichen Vorstand des Tierheims stellvertretend für alle Tierheime und stellt die Einrichtung als „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Sich in einem Tierheim ehrenamtlich zu engagieren bedeutet, große Verantwortung zu übernehmen“, hält Eva Gottstein fest. „Das hohe Maß an Professionalität und die Liebe zu den Tieren haben mir beim Besuch in Feucht sehr imponiert. Auch die Tatsache, dass das Tierheim allein durch Mitgliedsbeiträge, Patenschaften und Spenden seinen Unterhalt bestreitet, hat mich beeindruckt. Vielen Dank für diesen wichtigen Einsatz zum Wohle unserer Vier- und Zweibeiner sowie aller weiteren Tiere!“
„Die ehrenamtliche Tätigkeit im Tierschutz sehen wir nicht als Arbeit an, sondern als Berufung, die auch noch Spaß macht“, unterstreicht Stefan Moderow, der 1. Vorsitzende. „Durch die ehrenamtliche Tätigkeit im Tierschutz tragen wir dazu bei, das Leid der Tiere zu lindern, ein liebevolles Zuhause zu finden und ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen.“ Durch diese ehrenamtliche Tätigkeit soll zu einem größeren Bewusstsein für Tierschutzthemen beigetragen werden, so Moderow.
Das Tierheim Feucht e.V. wurde im August 1958 gegründet und zählt derzeit rund 2.000 Mitglieder. Neben den ehrenamtlich tätigen neun Vorstandsmitgliedern helfen auch Gassigeher, Katzenstreichler und Rettungsdienstfahrer den Tierheimbetrieb aufrecht zu erhalten. Die Versorgung der Tiere erfolgt durch angestelltes Personal, wobei auch Bundesfreiwilligendienstleistende unterstützen. Weitere Infos zum Tierheim Feucht unter https://www.tierheim-feucht.de/.
Foto: Eva Gottstein (links) mit Vorstandmitglieder des Tierheims Feucht
27. September 2023: Aktiv gegen Lebensmittelverschwendung und dabei konkrete Hilfe für Menschen in Not
Die Idee hinter den Tafeln ist so einfach wie bestechend: Im Groß- und Einzelhandel, aber auch direkt bei den Herstellern gibt es Lebensmittel, die im Wirtschaftsprozess aus verschiedenen Gründen nicht mehr verwendet werden können. Die Erzeugnisse zu retten und an bedürftige Kundinnen und Kunden zu verteilen, hat sich das Team der Tafel Erlangen zur Aufgabe gemacht. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, dankt dem ehrenamtlichen Team sowie der hauptamtlichen Leitung der Tafel stellvertretend für alle Tafeln und portraitiert die Einrichtung als „Ehrenamt der Woche“.
„Es ist immer wieder aufs Neue beeindruckend zu sehen, wie gut organisiert und gleichzeitig hochmotiviert sich Menschen bei Bayerns Tafeln engagieren“, konstatiert Eva Gottstein. „Neben der bei der Tafel Erlangen gelebten Nächstenliebe imponieren mir besonders die an Kinder gerichteten Aktionen wie die Ausgabe von Schulmaterialien und Adventskalendern. Ich danke dem gesamten Team für diesen Einsatz und dafür, dass sie immer den Menschen in den Fokus rücken!“
„Man kann nicht jeden Tag etwas Großes tun, aber etwas Gutes“, heißt es unisono bei den Engagierten. „Die Motivation unserer Ehrenamtlichen ist unterschiedlich“, erklärt Johannes Sikorski, hauptamtlicher Leiter der Tafel. „Viele helfen gerne, andere möchten aktiv gegen die Lebensmittelverschwendung vorgehen und arbeiten gerne im Team. Der Zusammenhalt in der Tafel ist für viele Ehrenamtliche auch der Grund, warum sie Woche für Woche zum Helfen kommen.“ Als Fazit steht für Sikorski folgendes fest: „Ehrenamt ist keine Arbeit, die nicht bezahlt wird. Es ist Arbeit, die unbezahlbar ist!“
Zwischen Montag und Samstag unterstützt das 180 Helferinnen und Helfer starke Team der Tafel Erlangen rund 3.500 bedürftige Menschen an insgesamt vier Ausgabestellen. Seit 27 Jahren zählt die Tafel Erlangen, die sich in Trägerschaft der Stadtmission Nürnberg e.V./Diakonie Erlangen befindet, zu den wichtigsten Anlaufstellen für Bedürftige in der kleinsten der acht bayerischen Großstädte.
Foto: Erste Reihe, Dritte von links: Eva Gottstein
Bildrechte: Diakonie Erlangen/Sabine Stoll
21. September 2023: „Stark an ihrer Seite – immer für Sie da“
Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) ist überparteilich, überkonfessionell und an keine Schulart gebunden. Mit rund 64.000 Mitgliedern ist er der größte Bildungsverband und die mit Abstand mitgliederstärkste Pädagogenorganisation in Bayern. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, würdigt Karin Leibl, die ehrenamtliche Kreisvorsitzende des BLLV-Ingolstadt, stellvertretend für diese Form des Engagements im „Ehrenamt der Woche“.
„Der BLLV vertritt die Interessen von Lehrkräften aller Schularten im Freistaat,“ erklärt Eva Gottstein. „Dies ist wichtig, denn mit diesem Engagement wird sichergestellt, dass Bildung in diesem Sinne bestmöglich und nachhaltig gelingen kann. Ich danke Karin Leibl stellvertretend für alle Engagierten in diesem Bereich.“
"Ich engagiere mich so gerne im BLLV, weil der BLLV den Kolleginnen und Kollegen Rückhalt gibt, ihnen immer stark und verlässlich an der Seite ist und in jeder Lebenslage beratend wirkt. Über diese persönliche Beziehung hinaus bietet der BLLV Fortbildungsangebote, die auf die Bedürfnisse der Lehrer zugeschnitten sind, engagiert sich politisch für eine bessere Schule und vergisst auch die alleine Gelassenen nicht (Lehrerwaisenstiftung, Kinderhilfe…)" lobt Karin Leibl. Sie ist seit 1995 Mitglied im BLLV. Zusätzlich zu Ihrer Tätigkeit als Vorsitzende des BLLV Ingolstadt, ist Karin Leibl Beisitzerin im BLLV-Landesvorstand und Expertin in der Dienstrechtsabteilung. 2011 wurde sie zur Personalratsvorsitzenden im Bereich des Staatlichen Schulamts Ingolstadt gewählt.
Der BLLV Ingolstadt hat knapp über 1.000 Mitglieder, der Kreisausschuss umfasst 24 Kollegen und Kolleginnen, 4 Ehrenmitglieder und an vielen Schulen in Ingolstadt gibt es Kontaktpersonen, die den BLLV vertreten. Zu den Aufgaben des BLLV zählen seiner Satzung nach die generelle Förderung des Schul- und Bildungswesens, die dienstrechtliche Vertretung seiner Mitglieder sowie der Schutz von Lehrkräften in Rechtsfragen und sonstigen Berufsangelegenheiten.
Foto: Erste Reihe, Dritte von rechts: Eva Gottstein, Erste Reihe, Vierte von rechts: Karin Leibl
Für viele Kinder und Jugendliche nicht selbstverständlich: Eltern kaufen ihnen einen Laptop, damit sie im digitalen Zeitalter Schulstoff vorbereiten oder am Online-Unterricht teilnehmen. Deshalb nimmt das Projekt „Hey Alter“ des Round Table Ingolstadt gespendete Rechner entgegen, bereitet sie auf und übergibt sie an Schulen in der Region. Koordiniert wird das Projekt von Sadik Orth. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, stellt Sadik Orth dafür im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Wir leben mitten im digitalen Zeitalter und schulisches Lernen ist, wie insbesondere in der Corona-Pandemie bemerkbar war, ohne Computer nicht mehr machbar“, sagt Eva Gottstein. „Aber nicht alle Eltern sind finanziell in der Lage, ihren Nachwuchs entsprechend auszustatten. Daher ist das Engagement von Sadik Orth und seinem Team von ‚Hey Alter‘ von sehr großem Wert. Vielen Dank!“
„Ich erinnere mich an eine Situation, in der ein Schüler - kurz vor dem Abitur und sehr gut in Informatik - einen Laptop benötigte, weil seiner kaputt ging“, erzählt Sadik Orth. „Er befand sich in einer angespannten Situation, da er sich mit seiner Mutter zerstritten hatte und bei Freunden schlief. Wir konnten ihm helfen, damit er für seine Prüfungen lernen konnte und somit sein Abitur erfolgreich abschloss. Das war für den Schüler ein Zeichen, dass es Menschen gibt, die ihn unterstützen und für mich die Motivation, weiterzumachen. Mit diesem Ehrenamt kann man einfach, schnell und mit minimaler Bürokratie Chancengleichheit schaffen.“
Die Idee des „Round Table“ stammt aus Großbritannien. Männer bis 40 Jahre vernetzen sich politisch und konfessionell unabhängig, pflegen Freundschaften und engagieren sich ehrenamtlich. Am 40. Geburtstag tritt „mann“ anschließend in den „Old Table“ ein. Das weibliche Pendant zum „Round Table“ ist der „Ladies Circle“ und der nachfolgende „Tangent Club“. In Deutschland existieren etwa 230 Tische mit rund 3.800 Mitgliedern bei einer durchschnittlichen Größe von etwa 20 bis 25 Mitgliedern.
Foto: Von Links: Marion Orth, Robert Werner, Sadik Orth, Elke Schönauer, Markus Bauer, Tobias Diepolder
07. September 2023: Verkehrssicher in allen Lebensphasen
Die Aufgaben der Verkehrswachten in Bayern sind sehr vielfältig. Sie tragen dazu bei, dass Unfälle vermieden und Leben geschützt wird. Sie kümmern sich um alle Verkehrsteilnehmer, gleich welchen Alters und gleich, wie sie unterwegs sind. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, stellt Petra Traboulsi von der Kreisverkehrswacht Neumarkt e.V. im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Ich schätze die verschiedenen Aktionen und Sicherheitstrainings der Verkehrswachten hier in Bayern sehr,“ erklärt Eva Gottstein. „Denn sie tragen entscheidend zur Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr bei. Ich danke Petra Traboulsi stellvertretend für alle Engagierten in diesem Bereich.“
„Ehrenamt ist keine Arbeit, die nicht bezahlt wird. Es ist die Arbeit, die unbezahlbar ist.“ findet Petra Traboulsi. Sie ist nun seit knapp 20 Jahren für die Kreisverkehrswacht Neumarkt e.V. ehrenamtlich tätig. Ebenfalls ist Petra Traboulsi aktive und ausgebildete KIS Moderatorin (Kinder im Straßenverkehr). Es verschafft ihr eine innere Zufriedenheit, Menschen für den Straßenverkehr sicher zu machen.
Die Kreisverkehrswacht Neumarkt e.V. verfügt derzeit über ca. 160 Mitglieder und feiert dieses Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum, auf das sie stolz mit unzähligen Aktivitäten zurückschaut. Die Mitglieder versuchen sich stets den Technologien und dem sozialen Wandel anzupassen.
Auf dem Foto von links nach rechts: Eva Gottstein, Stefan Ehlers, Petra Traboulsi und Sabrin Traboulsi
Die Aufgaben der Obst- und Gartenbauvereine in Bayern sind sehr umfangreich. Sie fördern den Erhalt einer intakten, schönen Kulturlandschaft, tragen zur menschlichen Gesundheit durch die Beschäftigung in der freien Natur bei und unterstützen den Umweltschutz. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, stellt Melanie Bauer, Brigitte Nußbaumer und Edmund Matschi vom Obst- und Gartenbauverein Unterdietfurt e.V. im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Die Obst- und Gartenbauvereine tragen wesentlich zur Verschönerung unserer Heimat und der Heimatpflege bei,“ erklärt Eva Gottstein. „Durch die vielfältigen Aktionen wird das ökologische Wissen an alle Interessierten und an die nächste Generation weitergegeben. Ich danke Melanie Bauer, Brigitte Nußbaumer und Edmund Matschi stellvertretend für alle Engagierten in diesem Bereich.“
„Man sollte keine Angst oder Bedenken haben, ein Ehrenamt zu übernehmen, sondern mutig sein und sich den Herausforderungen stellen. Dadurch wird man mit vielen großen und kleinen freudigen Erlebnissen und Begegnungen belohnt,“ ist sich das Vorstandsteam einig.
Den Obst- und Gartenbauverein Unterdietfurt e.V. gibt es seit 1994 und hat aktuell 329 Mitglieder. Diese organisieren verschiedene Aktivitäten für Jung und Alt, wie z.B. eine Pflanzentauschbörse und ein Gartenfest. Damit möchte das ehrenamtliche Team das Dorfleben bereichern und sein vorhandenes Wissen über die Natur, die Pflanzen und das „Garteln“ weitergeben.
Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten. Diese altbekannte Weisheit, die dem ehemaligen Bundestrainer Sepp Herberger zugeschrieben wird, mag vielleicht ein Fußballspiel als solches recht treffend beschreiben, wird aber dem damit verbundenen Organisationsaufwand bei weitem nicht gerecht. In den 4.500 beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV) registrierten Vereinen sind es Ehrenamtliche, die ihren freiwilligen Beitrag leisten und dadurch den Spielbetrieb sicherstellen.
Einer dieser Vereine ist der TSV Egmating, 25 Kilometer südöstlich der Landeshauptstadt im Landkreis Ebersberg beheimatet. Mit Jan Forster, Jugendleiter- und Trainer, Social-Media-Beauftragter sowie selbst aktiver Spieler beim TSV Egmating, würdigt die Ehrenamtsbeauftragte Eva Gottstein stellvertretend einen dieser vielen Ehrenamtlichen des bayerischen Fußballs.
„Während es in den höheren Ligen oft nur noch um das große Geld und die besten Werbeverträge zu gehen scheint, werden beim Amateurfußball noch die echten Werte des Sports gelebt“, hält Gottstein fest. „Teamgeist, Fleiß, Sportsgeist und natürlich echte Freundschaft zeichnen Bayerns Vereine aus. Diese Vereine sind für den sozialen Zusammenhalt vor Ort extrem wichtig“, weiß die Beauftragte. „Daher bin ich froh, dass sich junge Menschen wie Jan Forster neben Studium, Ausbildung oder Beruf ehrenamtlich einbringen, Verantwortung übernehmen und so ihre Heimat mitgestalten!“
„Das Schönste an meiner Tätigkeit ist die wöchentliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und der Spaß am Fußball, den wir nicht nur mit ihnen erleben, sondern auch vermitteln können“, beschreibt der 23-jährige Forster sein Engagement. Wichtig ist ihm dabei eine nachhaltige Entwicklung, weswegen versucht wird, sich um jeden Jugendspieler zu kümmern, „egal wie talentiert oder ehrgeizig jemand ist“. Ziel dabei ist, die jungen Spieler langfristig für den TSV Egmating bzw. die „Wölfe“ und somit später für die Herrenmannschaften zu gewinnen. „Ich engagiere mich einfach gerne, weil ich auch selbst froh über die Möglichkeit war, Fußball spielen zu können, und dieses Privileg will ich selbstverständlich auch an die jungen Wölfe weitergeben“, so Forster.
Doch nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz bringt sich der Sportwissenschaft-Student ein, so kümmert er sich zusätzlich um die Außendarstellung des Vereins. Mittels der 2019 von ihm gegründeten und fleißig gepflegten Instagram-Seite soll vor allem die Mitglieder- und Sponsorengewinnung sowie die generationenübergreifende Vernetzung angekurbelt werden – mit Erfolg: In der kommenden Spielzeit 2023/24 wird erstmals seit Mitte der 90er Jahre wieder eine Damenmannschaft im Ligabetrieb für den TSV Egmating an den Start gehen. „Keine Selbstverständlichkeit für einen kleinen Ort wie Egmating, neben drei Herrenmannschaften nun auch ein Frauenteam aufzustellen“, unterstreicht Forster stolz.
Ohnehin könne der TSV Egmating auf ein starkes ehrenamtliches Team bauen: „Wir haben insgesamt ca. 50 Personen, die uns regelmäßig ehrenamtlich unterstützen, da sind dann von Vorstandschaft, Trainer, Betreuer, Platzwart, Verkaufsteam bei Heimspielen, Kabinenputzkraft und Trikotwäscher alle dabei – die anfallenden Aufgaben sind wirklich vielfältig!“ Forster nach sei das Engagement in Fußballvereinen generell sehr breitgefächert, wobei es unerheblich sei, ob man früher selbst aktiver Fußballer war. „Jede ehrenamtliche Arbeit in Sportvereinen ist im wahrsten Sinne des Wortes ‚aller Ehren wert‘, weil sie Kindern und Jugendlichen nicht nur hilft, sich bewegen zu können, sondern wir als Vorbilder auch wichtige Werte an die junge Generation weitergeben können“, so der passionierte Ehrenamtliche.
Der TSV Egmating ist ein 1972 gegründeter Verein, in dem neben Fußball unter anderem auch Basketball, Badminton, Tischtennis oder dem Stockschießen in eigenen Abteilungen nachgegangen werden kann. Die 219 Mitglieder starke Fußballabteilung stellt derzeit drei Herrenmannschaften (Kreisklasse, B- und C-Klasse) und startet zur Saison 2023/24 mit einem Frauenteam im Ligaspielbetrieb. Im Jugendbereich kooperiert der Verein mit der SG Aying/Helfendorf, um in allen Altersbereichen Kindern und Jugendlichen einen Platz zu bieten. Weitere Informationen unter https://www.tsv-egmating.de/abteilungen/fussball/
Auf dem Foto von links: Eva Gottstein, Jan Forster
Bildrechte: Hans Schmöller / Geschäftsstelle Ehrenamtsbeauftragte
17. August 2023: Schutzsuchenden eine Heimat bieten
Nicht erst seit dem Ukraine-Krieg kommen auf der Suche nach Schutz, Sicherheit und einem besseren Leben jährlich tausende Menschen nach Deutschland und Bayern. Sich um all diese Schutzsuchenden zu kümmern, haben sich hierzulande viele Helferkreise zum Ziel gesetzt. Einer dieser Vereine ist der Helferkreis Asyl Kirchheim b. München e.V.
Der 2017 gegründete Helferkreis zählt derzeit etwa 80 ehrenamtliche Engagierte, Dr. Angelika Brunner, Brigitte Hartmann, Gerlinde Reichart, Sigrid Schnittke und Verena Moser sind fünf davon. Im Rahmen des Pilotprojekts „Neustart im Team“ (NesT), welches von der Erzdiözese München und Freising unterstützt wird, betreut dieses Mentoren-Team die achtköpfige Familie A. aus Syrien bei ihrem Neustart in Deutschland. Stellvertretend für alle Flüchtlingshelferinnen und –Helfer würdigt Bayerns Ehrenamtsbeauftragte Eva Gottstein das Engagement des Quintetts als Ehrenamt der Woche.
„Unsere Motivation ist, Menschen in Notlagen zur Seite zu stehen und Ihnen Hilfe zu selbstbestimmtem Leben im Aufnahmeland zu geben“, erklärt Gerlinde Reichart. „Dieses Ehrenamt ist eine gesellschaftliche Aufgabe an der Schnittstelle zwischen Behörden, Kommunen und Geflüchteten. Ohne dieses Engagement wäre eine langfristig gelingende Integration kaum zu erreichen“, ist sich Reichart sicher.
„Menschen beim Ankommen und Neustart zu helfen, erfordert viel Empathie, Geduld und Tatkraft“, weiß Eva Gottstein. „Am Beispiel von Familie A. sieht man, wie unglaublich gewinnbringend eine enge Betreuung der Geflüchteten ist. Ich möchte daher den Ehrenamtlichen des Helferkreises Asyl Kirchheim b. München Vergelt’s Gott für dieses tolle Engagement sagen!“
Im Rahmen des Projekts NesT wird es jährlich 500 besonders schutzbedürftigen Personen ermöglicht, nach Deutschland zu kommen. Die Schutzsuchenden werden noch im Ausland vom Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen ausgewählt und vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge als schutzbedürftig anerkannt. In Deutschland angekommen, werden diese Personen dann bei ihrem Neustart von einem fünfköpfigen Mentoren-Team unterstützt.
Auf dem Foto: Familie Alhasan, Fünfte von links: Gerlinde Reichart,
Vierte von rechts: Eva Gottstein
10. August 2023: Ab ins kühle Nass – dank Ehrenamt!
Nach regnerischen Tagen stehen die Zeichen laut Wettervorhersage endlich wieder auf Sommer – was passt dazu besser als ein Besuch im hiesigen Freibad? Dass auch die Menschen in und um Oberhausen in der Nähe von Neuburg an der Donau ein Freibad besuchen können, verdanken sie den Ehrenamtlichen des Waldbad Oberhausen e.V.
Als vor gut 20 Jahren das bis dato kommunal geführte Freibad vor der Schließung stand, taten sich fünf engagierte Bürgerinnen und Bürger vor Ort zusammen, die dem Sterben des beliebten Freizeittreffs nicht tatenlos zuschauen wollten. Seither betreibt der mittlerweile über 1.400 Mitglieder starke Waldbad Oberhausen e.V. das gleichnamige Freibad in Eigenregie. Eine dieser Engagierten ist Mini Forster-Hüttlinger, die erste Vorsitzende des Vereins.
„Dieses Gemeinschaftsprojekt wäre ohne die Unterstützung eines motivierten Vorstands sowie der Hilfe von Vereinsmitgliedern, ehrenamtlichen Helfern, engagierten Bürgern, des Gemeinderats und des Bürgermeisters der Gemeinde Oberhausen nicht denkbar gewesen“, verdeutlicht Forster-Hüttlinger die beeindruckende, breite Basis des Waldbadvereins. „Das Geld spielt nicht immer die wichtigste Rolle, uns ist der Gewinn an Lebensfreude und die soziale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wichtig“, erklärt die gebürtige Oberhausenerin die Motivation der Vereinsmitglieder.
„Am Beispiel des Waldbads Oberhausen zeigt sich eindrucksvoll, welch ungeheure Kraft im Ehrenamt steckt“, hält Gottstein fest. „Ehrenamtlich Engagierte prägen ihre Heimat entscheidend mit und sind somit ein echter Standortfaktor – vor allem im ländlichen Raum! Vielen Dank an das Team um Mini Forster-Hüttlinger, welches es geschafft hat, durch jahrelangen Einsatz das Waldbad zu erhalten und für künftige Generationen nutzbar zu machen!“
Seit Januar 2023 arbeitete der Verein mitsamt seiner Ehrenamtlichen an der notwendigen Sanierung des Waldbads. In unzähligen Arbeitseinsätzen konnte das Freibad fit für die Zukunft gemacht werden, wodurch es am Samstag, den 08. Juli 2023 wieder für alle Vereinsmitglieder geöffnet werden konnte. Weitere Infos zum Waldbadverein Oberhausen e.V. finden Sie unter folgendem
Link: https://oberhausen-donau.de/freizeit/waldbad-e-v.
Auf dem Foto ganz rechts unten: Eva Gottstein,
links daneben: Mini Forster-Hüttlinger
27. Juli 2023: Hopfen und Malz – Gott erhalt‘s – auch dank Ehrenamt
„Bayern und des Reinheitsgebot, des is unser flüssiges Brot“ wusste bereits die bayerische Band Haindling zum Besten zu geben. Bier ist in Bayern weit mehr als ein Genussmittel, wirkt es doch – maßvoll genossen – quer durch die Generationen und Bevölkerungsschichten integrierend und verbindend.
In Zeiten der fortschreitenden Globalisierung und der allgemeinen Preisentwicklung stehen Bayerns Brauereien jedoch unter besonderem Druck. Um die bayerische Biervielfalt zukunftsfest zu machen und das bayerische Bierwesen selbst zu erhalten und fördern, hat sich der Verein „Bier und Wir e.V.“ gegründet. Dem geschäftsführenden Vorstand des Vereins, Armin Gastl, dankte Eva Gottstein deshalb persönlich für seinen ehrenamtlichen Einsatz und stellt ihn als „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Vor allem in der kulturellen Brauchtumspflege findet extrem viel Ehrenamt statt“, weiß Gottstein. „Bayerns Biervielfalt wirkt identitätsstiftend und prägt die Marke Bayerns in Deutschland, Europa und der Welt maßgeblich mit. Die bayerische Tradition des geselligen Beisammenseins in den Biergärten und Gastwirtschaften in die Zukunft zu überführen, ist ein zu unterstützendes Ziel. Ich bin Herrn Gastl und dem Verein Bier und Wir e.V. für ihren Einsatz wirklich dankbar. Vergelt’s Gott!“
„Die bayerische Kultur, geprägt durch das bieraffine Umfeld, gilt es zu schützen und zu bewahren. Das hat mich schon immer bewegt“, meint Armin Gastl. „Bier und Bayern gehören ganz besonders hierzulande zusammen. Und damit verbindet man nicht ausschließlich das Getränk, sondern viele Bereiche der bayerischen Traditionen in all unseren Regionen“, so Gastl weiter.
Armin Gastl gründete inmitten der Corona-Zeit zusammen mit Prof. Horst Wurm 2021 den gemeinnützigen Verein, der seine Aufgabe darin sieht, den abstrakten Begriff „Bierland Bayern“ mit allen seinen Facetten konkret fassbar und erlebbar zu machen. Unter „Bierland Bayern“ versteht man die Symbiose von Bier und der bayerischen Kulturgesellschaft.
Bereits über 200 Privatpersonen sind dem Verein beigetreten und beachtlich viele Traditionsvereine und Verbände zählen zu den Mitgliedern.
Auf dem Foto in der Mitte: Armin Gastl
Bildrechte: Armin Gastl
19. Juli 2023: Ehrenamtlicher Einsatz, der für Leben im Fluss sorgt!
Die Fischereivereine in Bayern beschäftigen sich intensiv mit dem Schutz und der Pflege der Gewässer und der Fischbestände. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, stellt Franz Huber vom Verein
„Die Isarfischer e.V. im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Hier in Bayern liegt uns der Umwelt- und Gewässerschutz sehr am Herzen,“ erklärt Eva Gottstein. „Denn nur eine saubere Umwelt und unverschmutzte Gewässer bieten die Grundlage für wachsende Flora und Fauna. Ich danke Franz Huber stellvertretend für alle Engagierten in diesem Bereich.“
„Um ein Ehrenamt zu bekleiden braucht es sehr viel Motivation, Engagement und noch viel mehr Durchhaltekraft“, sagt Franz Huber. „Aber am Ende soll es Spaß machen und Gott sei Dank tut es das in meinem Fall auch.“
Der Fischereiverein „Die Isarfischer e.V.“ besteht seit 1950 und hat derzeit ca. 1.070 Mitglieder. Er bietet seinen Mitgliedern eine interessante Fischerei an der Isar in München sowie an anderen Gewässern im Umland. Bekannt ist der Verein über die Fischereigrenzen hinaus durch sein jährliches Rama Dama an der Isar, das sie seit über 45 Jahren gemeinsam mit der Stadt München organisieren. Weitere Projekte der „Die Isarfischer e.V.“ sind die Renaturierung der Isar und E-Scooter- und (Leih)Fahrräder-Fischen in der Isar.
Foto (von links): Franz Huber, Eva Gottstein
Bildrechte: Frau Wabner
Kaum eine Kita in Bayern hat nicht mit Personalmangel zu kämpfen. Die Kita St. Georg in Friedberg-Stätzling, ebenfalls auf der Suche nach Fachkräften, hat durch Ehrenamt eine große Unterstützung in der Verwaltung gewonnen. Josef Kirmair kümmert sich seit neun Jahren um die Bürokratie der Kindertagesstätte – ehrenamtlich. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, dankte Josef Kirmair persönlich für sein langjähriges Engagement und stellt ihn im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Die Aussage ‚Hauptamt stützt Ehrenamt‘ kehrt Josef Kirmair mit seinem Ehrenamt um. Als Ehrenamtlicher unterstützt er die Hauptamtlichen der Kindertagesstätte mit enormer Tatkraft“, sagt Eva Gottstein. „Dass er seinen früheren Hauptberuf in seinem Ruhestand ehrenamtlich ausübt, ist sehr bemerkenswert und verdient vollste Anerkennung. Gerade in Kindertagesstätten, die derzeit mit pädagogischem Personalmangel zu kämpfen haben, sind Ehrenamtliche wie Josef Kirmair Gold wert! “
„Die Verwaltungsaufgaben sind die letzten Jahre katapultartig gestiegen, die pädagogischen Leitungen und das gesamte Team werden mit immer häufiger belastenden Auflagen konfrontiert. Da dies bedeuten würde, dass die Arbeit mit den Kindern darunter leiden würde, ist das Besondere, dass ich mit großer Ehre die Verteilung der Aufgaben mit unterstützen und bewältigen darf“, sagt Josef Kirmair. „Dieses Ehrenamt wird durch direktes Feedback entlohnt – ein Blick in die Augen der Kinder, das sonnige Gemüt und ihre farbenfrohen Geschichten, wenn ich neben der Verwaltungsarbeit mit den Kindergruppen auch meine Kunststücke als Hobbyzauberer oder Naturlehren als Imker erleben darf!“
Seit neun Jahren verwaltet Josef Kirmair die Kindertagesstätte katholische Kindertagesttäte St. Georg Stätzling ehrenamtlich und phasenweise auch übergreifend mehrere Kitas. Der 67-Jährige bringt durch seine berufliche Erfahrung im Verwaltungsbereich viel Wissen für sein Ehrenamt mit. Er kümmert sich um sachliche Themen wie Sicherheitsaspekte, Brandschutzelemente, Abrechnungs- und Förderverfahren oder Berührungspunkte mit dem Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz. Aufgrund seiner Expertise war Josef Kirmair gerade in den Pandemiejahren vor allem mit Blick auf rechtliche Fragestellungen zusätzlich eine große Hilfe.
Die Kindertagesstätte St. Georg betreut 95 Kinder sowie deren Familien. Das 14-köpfige Kita-Team kann dabei auch auf das Netzwerk der Pfarrgemeinde zählen. Die Kita wird im kommenden Jahr 2024 ihr 50-jähriges Jubiläum feiern.
Foto (von links): Peter Gürtler, Eva Gottstein, Josef Kirmair
Bildrechte: Frau Abbrancati, KiTa St. Georg in Friedberg-Stätzling
Am 1. Juli 1972 wurde Dr. Manfred Schuhmann als jüngstes Mitglied in den Ingolstädter Stadtrat gewählt. 51 Jahre später hat er sein Mandat immer noch inne - mittlerweile als ältestes Mitglied. Sein 80-jähriges Leben hat Manfred Schuhmann auch dem politischen Ehrenamt gewidmet. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, dankte Manfred Schuhmann persönlich für sein langjähriges Engagement und würdigt ihn als „Ehrenamt der Woche“.
„Manfred Schuhmann ist ein Urgestein der Ingolstädter Stadtpolitik und hat während seines politischen Engagements viel bewegt“, sagt Eva Gottstein. „Ich danke ihm für seinen permanenten Einsatz und wünsche mir, dass sich Manfred Schuhmann viele Nachwuchspolitikerinnen und -politiker zum Vorbild nehmen.“
„Beharrlich für eine Sache einzustehen war mir immer wichtig“, sagt Manfred Schuhmann. „Angesichts der dramatischen Klimaveränderung und der allgemeinen politischen Entwicklung wünsche ich mir für die nächsten 50 Jahre besonnene und verantwortungsvolle Entscheidungen – auf internationaler Ebene, im Bund, im Land und natürlich auch im Ingolstädter Stadtrat.“
Manfred Schuhmann ist nicht nur seit über 50 Jahren ehrenamtlicher Stadtrat und war von 1986 bis 2002 Landtagsabgeordneter der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag, dem pensionierten Gymnasiallehrer liegen auch viele Bereiche von Bildung über Kultur bis Naturschutz am Herzen. Als Studienreferendar engagierte er sich beim Verein „Bürgerhilfe Ingolstadt“ zunächst als Betreuer bei der Stadtranderholung für Kinder, die nicht in den Urlaub fahren konnten. Seit 54 Jahren besucht er deshalb immer noch als „Bürgerhilfe-Nikolaus“ Kinder und Vereine in Ingolstadt. Darüber hinaus war er Mitbegründer der Kreisgruppe Ingolstadt des Bund Naturschutz und übte die ersten zwölf Jahre das Amt des zweiten Vorsitzenden aus. Ganze 21 Jahre war Manfred Schuhmann Präsident des Eissportvereins ERC Ingolstadt und zehn Jahre Vorsitzender des evangelischen Bildungswerkes Ingolstadt. Er war Mitbegründer des Fördervereins "Freunde des Georgischen Kammerorchesters e.V." und betreute den Verein 14 Jahre als zweiter Vorsitzender und sechs Jahre als Vorsitzender. Seit vielen Jahren ist er Mitglied im Vorstandsteam des Kunstvereins Ingolstadt und seit Kurzem im Kuratorium des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt.
Wasserrettung, Sanitätsdienste oder Schwimmausbildung – die Möglichkeiten zum Engagement bei der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuz sind vielfältig. Über 130.000 engagierte Freiwillige zählt die Wasserwacht in Bayern. Michael Omasreither trat ihr 2009 bei und schätzt diese Vielfältigkeit besonders. Eva Gottstein führte mit Michael Omasreither ein Gespräch in ihrer Geschäftsstelle und stellt ihn im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Die Wasserwacht ist gerade jetzt im Sommer intensiv im Einsatz und Ehrenamtliche retten tagtäglich Leben in Bayerns Gewässern“, sagt Eva Gottstein. „Auch das ganze Jahr über sind Engagierte der Wasserwacht als Rettungssanitäter oder Schwimmausbildende im Einsatz. Diese Tätigkeiten erfordern enorme organisatorisches Ressourcen, für die ich Michael Omasreither als ehrenamtliche Führungskraft sehr danke.“
„Menschen in einer Notlage zu helfen und dabei die Erleichterung in der Person zu sehen, treibt mich an, mein Engagement täglich fortzusetzen“, sagt Michael Omasreither. „Ich bin der Meinung, dass unser Zusammenleben untereinander nur funktioniert, wenn jeder einen kleinen Teil dazu beiträgt. Diese Einstellung versuche ich auch bei unserer Nachwuchsausbildung zu wecken.“
Michael Omasreither ist seit 2009 in der Wasserwacht Wellheim aktiv. Dort absolvierte er als Wehrersatzdienst die Ausbildung zum Rettungssanitäter und besetzte den Krankentransportwagen für den Katastrophenschutz. Anschließend trat der 33-Jährige dem Wasserrettungsdienst bei und ist mittlerweile als Wasserretter, Rettungstaucher und SEG-Führer aktiv. Seit 2010 engagiert der hauptberufliche Entwicklungsingenieur sich als Kassier und Technischer Leiter für die Ortsgruppe Wellheim und seit 2022 als Technischer Leiter der Kreiswasserwacht Eichstätt, die über 2.500 Mitglieder stark ist.
Die Liebe zur Natur ist das wichtigste Kriterium für ein Engagement bei den „Plastikpaten. Seit 2019 übernehmen Ehrenamtliche dieser Initiative die Verantwortung für ein selbstgewähltes Areal, vor allem im Würmtal und im Stadtgebiet München. Damit verpflichten sie sich, dieses Gebiet regelmäßig von Müll zu befreien. Gründerin und Initiatorin ist Dorit Zimmermann. Eva Gottstein stellt sie im „Ehrenamt der Woche“.
„Eigentlich ist es schade, dass das Engagement der Plastikpaten überhaupt nötig ist. Würden Menschen die Natur nicht mit Müll verschmutzen, müssten Ehrenamtliche ihn dort auch nicht wegräumen“, sagt Eva Gottstein. „Aber das Engagement der Plastikpaten ist nötiger denn je. Plastikmüll, der zu lange in der Natur liegt, zersetzt sich zu Mikroplastik, das nicht mehr entfernt werden kann und sich in den Naturkreislauf integriert. Daher danke ich Dorit Zimmermann und ihren Plastikpaten, dass sie sich diesem Engagement immer wieder erneut stellen.“
„Seit meiner Kindheit habe ich eine innige Beziehung zur Natur, daher war es folgerichtig, dass ich mich für die Umwelt engagiere“, sagt Dorit Zimmermann. „Mittlerweile nimmt das Ehrenamt 50 Prozent meines Tages ein. Da meine Kinder erwachsen sind und ich Verantwortung für Umwelt und Klima übernehmen möchte, stimmt das Verhältnis für mich.“
Dorit Zimmermann hatte die Idee zu den Plastikpaten im Jahr 2018 angesichts des vielen Plastikmülls in der Natur. Durch die dauerhafte Patenschaft für ein bestimmtes Gebiet entsteht, anders als beim herkömmlichen Plogging, eine Verbindlichkeit und Verantwortung, die im eigenen Rhythmus gestaltet wird. Mittlerweile sind über 80 Plastikpaten vor allem im Würmtal und München bei der Initiative aktiv. Dorit Zimmermann betreut die Engagierten und ist für die Koordination und die Kommunikation mit den Kommunen verantwortlich. Durch die Warnwesten mit ihrem Logo machen die „Plastikpaten“ auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit aufmerksam und animieren dadurch weitere Helfer, sich ihnen anzuschließen. Des Weiteren organisieren die Plastikpaten Veranstaltungen und Projekte wie die No-Waste-Aktion, gemeindeübergreifende Clean-Ups oder wie aktuell die Infobroschüre „Das plastikfreie Baby“, die auf der Webseite der Plastikpaten unter www.plastikpaten.de zur Verfügung steht.
Jede Minute zählt – das ist der Wahlspruch der „Helfer vor Ort Grafrath“ (HvO).
Die Sanitäterinnen und Sanitäter haben es sich zur Aufgabe gemacht, in ihrem Heimatort Grafrath noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes die medizinische Versorgung in Notfällen sicher zu stellen. Carsten Reinkober ist Leiter des HvO und erster Vorsitzender des dazugehörigen Fördervereins.
„Die Ehrenamtlichen der Helfer vor Ort geben ihren Mitmenschen in Grafrath ein besonderes Sicherheitsgefühl, da sie wissen, dass Hilfe im Notfall nicht weit weg und so oft wie möglich im Einsatz ist“, sagt Eva Gottstein. „Dieses Sicherheitsgefühl und die Hilfe im Notfall – damit leisten die Freiwilligen einen besonderen Dienst am Menschen. Danke an Carsten Reinkober und an sein Team.“
„Nach circa 1000 Einsätzen, die ich in meinem Ehrenamt gefahren bin, lebt man den HvO“, sagt Carsten Reinkober. „Meine Motivation für mein Ehrenamt ist, dass ich Menschen helfen kann. Viele schauen weg, wenn etwas passiert, aber ich möchte mit meiner Hilfe auch andere Menschen motivieren zu helfen.“
Die „Helfer vor Ort Grafrath“ wurden 2002 gegründet und zehn aktive Sanitäter bilden den Kern. Seit ihrem Bestehen steigerte sich die Anzahl der jährlichen Einsätze jährlich auf zuletzt knapp 360 Einsätze. Die „Helfer vor Ort“ freuen sich über neue Aktive und ermöglichen Interessierten eine Sanitätsausbildung.
07. Juni 2023: Einer für alle, alle für einen – Ehrenamt in der Jugendfeuerwehr
Einer für alle – alle für einen. So lautet der Leitspruch der Bayerischen Jugendfeuerwehrwehren. Über 5.000 davon gibt es in Bayern und eine davon ist die Jugendfeuerwehr des Marktes Erkheim. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, bedankte sich persönlich bei den jugendlichen Ehrenamtlichen und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Ich bin froh, dass sich die Bayerische Feuerwehr zur Aufgabe gemacht hat, frühzeitig Kinder und Jugendliche für dieses Ehrenamt zu begeistern, und bin dankbar dafür, dass so viele junge Leute das Angebot der Ausbildung annehmen,“ sagt Eva Gottstein. „Ich danke den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Erkheim stellvertretend für alle bayerischen Jugendfeuerwehrleute für die Motivation zum Bergen, Retten und Löschen und sage insbesondere den Ausbilderinnen und Ausbildern danke.“
„Wir sind sehr stolz auf unseren Feuerwehrnachwuchs“, sagt Hermann Glöckler, erster Vorstand der Feuerwehr Markt Erkheim e.V. „Insbesondere auch, weil unsere Jugendfeuerwehr eine der mitgliedstärksten Jugendfeuerwehren des Landkreis Unterallgäus ist.“
1994 wurde die Jugendfeuerwehr Bayern gegründet und 1998 folgte die Herabsetzung des Eintrittsalters von 14 auf zwölf Jahre. Seit 2017 können in Bayern zudem Kinderfeuerwehrgruppen gegründet werden. Die Jugendfeuerwehr Erkheim im Unterallgäu besteht aus knapp 30 Mitgliedern zwischen 13 und 18 Jahren, die jeden zweiten Freitag übt und 1996 gegründet wurde. Neben klassischen Feuerwehrübungen engagiert sich die Jugendfeuerwehr Erkheim darüber hinaus in der Gemeinde, wie zum Beispiel beim jährlich stattfindenden „Ramadama“, bei dem die Jugendlichen im ganzen Ort und insbesondere am Rand der nahe liegenden Autobahn Müll sammeln und entsorgen. Gemeinsame Ausflüge oder Eishockeyspiele unterstreichen den Zusammenhalt der Jugendfeuerwehr.
01. Juni 2023: Ehrenamtlicher Einsatz für die Rechte von Sexarbeiter*innen
Für die Rechte von und die Akzeptanz für Sexarbeiter*innen eintreten, ihnen eine Stimme verleihen sowie die Koordination einer Beratungsstelle – die ehrenamtlichen Aktivitäten der Mitgliedsfrauen von Kassandra e.V. aus Nürnberg sind vielfältig. Deshalb wird das Engagement der Mitgliedsfrauen Jasmin Rutka und Ramona Specht von Eva Gottstein, der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, im „Ehrenamt der Woche“ vorgestellt.
„Freiwilliges Engagement für Menschen, deren Anliegen und Lebenssituation der Gesellschaft nicht so präsent sind, ist wichtig“, sagt Eva Gottstein. „Kassandra e.V. leistet wichtige Interessensvertretung für Sexarbeiterinnen. Eine Berufsgruppe, die die breite Gesellschaft polarisiert und daher eine Lobby braucht. Ich danke Jasmin Rutka und Ramona Specht für ihr Engagement in diesem Bereich.“
„Vereinsarbeit, die für Akzeptanz von Sexarbeiterinnen wirbt und die sich für die Bewilligung von Projektgeldern in diesem Bereich stark macht, ist anspruchsvoll“, sagen Jasmin Rutka und Ramona Specht. „Aber die Partizipation, der Austausch untereinander und das Netzwerk ist etwas ganz Charmantes bei Kassandra. Wir sind stolz, uns bei einem Verein zu engagieren, der aus der Selbsthilfe einiger starker Frauen etwas Großes geschaffen hat.“
Der Grundsatz der Arbeit von Kassandra e.V. ist die Akzeptanz von Prostitution als Teil der Gesellschaft. Zunächst war Kassandra eine Selbsthilfegruppe für Sexarbeiter*innen, bis 1987 der Verein gegründet wurde. In seinem über 35-jährigen Bestehen hat der Verein viel erreicht: So war Kassandra e.V. zum Beispiel involviert, als 2002 die Sittenwidrigkeit von Sexarbeit abgeschafft und Sexarbeiter*innen so aus der Illegalität geholt wurden.
Seit mehr als 40 Jahren bietet das Germanische Nationalmuseum (GNM) in Nürnberg täglich kostenlose „Führungen zum Kennenlernen des GNM“ an. Die Führungen informieren über die Geschichte und Ausrichtung der Institution und stellen ausgewählte Höhepunkte vor. Durchgeführt werden sie von Mitgliedern des „Ehrenamts am GNM“, die diesen außergewöhnlichen Besuchsservice bereits seit 1982 ermöglichen. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, bedankte sich persönlich bei den Ehrenamtlichen und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Freiwilliges Engagement im Kultur- und Wissensvermittlungsbereich sind Ehrenämter, die für den Geist, die Horizonterweiterung wichtig sind und somit zur Weiterbildung unserer Gesellschaft einen großen Teil beitragen. Denn nur wer sich bildet und weiterbildet, kann sich entwickeln. Das gilt auch für eine Gesellschaft,“ sagt Eva Gottstein. „Herzlichen Dank an die ehrenamtlichen Museumsführerinnen und Museumsführer, die Wissen über Geschichte und Kultur so nahbar machen und somit die Entwicklung unserer Gesellschaft fördern.“
„Das Ehrenamt am GNM ist eine einzigartige Form des ehrenamtlichen Engagements im Kulturbereich. Ohne die ehrenamtliche Mitarbeit könnten wir den Besucherinnen und Besuchern dieses besondere Angebot nicht machen,“ freut sich Dr. Jessica Mack-Andrick, Leiterin des Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrums der Museen in Nürnberg (KPZ) und Koordinatorin des ehrenamtlichen Führungsdienstes im GNM. „Die ehrenamtlichen Guides sind die besten Lotsen, die man sich denken kann. Sie führen mit Kompetenz und Leidenschaft durch das Museum.“
Das Germanische Nationalmuseum ist eines der größten kulturgeschichtlichen Museen Europas. Seine Sammlung umfasst mehr als 1,3 Millionen Objekte, die Dauerausstellung erstreckt sich über 25.000 qm. Die ehrenamtlichen „Führungen zum Kennenlernen des GNM“ dienen als Einstiegshilfe, sich in dem riesigen Museumskomplex zu orientieren.
Die Ehrenamtlichen durchlaufen im Vorfeld eine mehrmonatige Einführung und müssen eine Abschlussprüfung absolvieren. Neben der Freude an Kommunikation sind Fachwissen zur Kulturgeschichte und die Fähigkeit gefragt, dieses auch begeisternd zu vermitteln – außerdem die Bereitschaft, mitunter an Wochenenden und Feiertagen zur Verfügung zu stehen. Derzeit besteht das Team aus rund 30 Mitgliedern, die als kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner dieses spezielle Vermittlungsformat im ehrenamtlichen Rahmen anbieten.
Oft sind es Menschen, die das Germanische Nationalmuseum zum ersten Mal besuchen, die sich den „Führungen zum Kennenlernen“ anschließen und die Fachkenntnisse der Führenden zu schätzen wissen. Denn im Gegensatz zu einem Audioguide besteht bei personalen Vermittlungsformaten immer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und ins Gespräch zu kommen. Die ehrenamtlichen „Führungen zum Kennenlernen des GNM“ sind damit auch Ausdruck der besonderen Besuchsorientierung des Hauses, das Ehrenamt leistet einen wesentlichen Beitrag zu seiner Servicequalität.
17. Mai 2023: Bienchen summ herum! Mit Ehrenamt hoffentlich noch lange
Die Artenvielfalt retten – dazu kann jeder einen Beitrag leisten. Das zeigen Jan-Erik und Bettina Ahlborn. Das Ehepaar hat in Mindelheim ehrenamtlich einen Wildbienen-Lehrpfad errichtet und setzt sich für den Artenerhalt und die Aufklärung über die circa 560 Wildbienenarten ein. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, bedankte sich persönlich bei Jan-Erik und Bettina Ahlborn und stellt sie anlässlich des Tags der Bienen im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Der Wildbienenschutz ist eine tragende Säule des Natur- und Artenschutzes. Sterben die Bienen, sterben erst die Pflanzen und dann die Menschen,“ sagt Eva Gottstein. „Ich danke Bettina und Jan-Erik Ahlborn, dass sie so viel Zeit, Herzblut und Wissen investieren, um die Menschen aufzuklären.“
„Nur was man kennt, kann man schützen“, sagen die Naturpädagogen Bettina und Jan-Erik Ahlborn über ihre Motivation. „Wildbienenschutz bedeutet auch Schutz für die Menschen und deren Lebensgrundlagen. Deshalb sollte der Erhalt und Fortbestand unserer Wildbienen uns Menschen besonders am Herzen liegen. Jeder kann etwas tun, um die Vielfalt zu erhalten. Man muss kein Experte sein um Wildbienen zu fördern. Das soll dieser Lehrpfad deutlich machen!“
Bettina und Jan-Erik Ahlborn errichteten im September 2022 mit 500 ehrenamtlichen Stunden einen Wildbienenlehrpfad in Mindelheim. Weitere 650 Stunden kamen bis heute für den Erhalt und die Informationsarbeit dazu. Auf insgesamt 1,4 Kilometern informieren Schautafeln und QR-Codes über die wilden Bestäuber und Anreize werden geschaffen, was jeder Einzelne tun kann, um dem Insektensterben entgegenzuwirken. Unterstützt wurden sie dabei durch Stadtgärtner Martin Honner und mit Spenden für den Erstaufbau.
In Deutschland gibt es über 560 Wildbienenarten. Wildbienen sind keine Honigbienen und klassifizieren sich in Arten wie beispielsweise Hummeln oder Holzbienen. Zudem betreibt das Ehepaar Ahlborn ehrenamtlich einen Hornissenlehr- und Beobachtungsstand im Naturlehrgarten Mindelheim vom Bund Naturschutz. Hier können Besucherinnen und Besucher ein lebendes Hornissenvolk unter dem Schauglas beobachten.
Pressefoto Urheber: Christine Engel, Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt.
Foto: sitzend von links: Stadtgärtner Martin Honner, Jan-Erik Ahlborn, stehend von links: Christine Mang-Fester (Illustratorin der Bienenkästen), Dagmar Schmitt (StMUV), Eva Kettl (Illustratorin Schautafeln), Bettina Ahlborn
Rechte Seite von links: Eva Gottstein, Stephan Winter (Bürgermeister der Stadt Mindelheim)
Eltern-Kind-Gruppen oder Familienzentren sind oft die ersten Anlaufstellen für Mütter und Väter in Elternzeit, um Kontakte in der neuen Lebenssituation zu knüpfen insbesonders, wenn Menschen in eine neue Stadt gezogen sind. Ehrenamtliche sind hier eine tragende Säule und vielfältig engagiert. Eine von ihnen ist Lea Hauk aus München. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, stellt Lea Hauk anlässlich des Muttertags im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Mütter stellen so viel auf die Beine. Gerade in der Elternzeit bauen Mütter ein großes soziales Netzwerk für sich und ihre Kinder auf,“ weiß Eva Gottstein, Mutter von vier Kindern und sechs Enkelkindern. „Mutter-Kind-Gruppen oder Familienzentren geben diesen Netzwerken eine wunderbare Infrastruktur, auf die vieles baut. Ich danke Lea Hauk stellvertretend für alle Mütter, die freiwillig engagiert dieses Netzwerk tatkräftig unterstützen.“
„Ich lege viel Wert auf aktiven Austausch mit den Familien. Mir ist es wichtig, sie zu ‚sehen‘ und zu ‚hören‘ mit ihren Gedanken und Problemen“, sagt Lea Hauk. „Es macht mir Spaß, den Stadtteil Allach-Untermenzing attraktiv für Familien zu gestalten, weil wir ein Angebot schaffen, in dem für Klein und Groß etwas dabei ist.“
Lea Hauk stammt aus Nordrhein-Westfalen und engagiert sich im Familienzentrum Allach aktiv seit der Geburt ihres Sohnes. Zunächst besuchte sie die Kurse und Spielgruppen, wurde aber schnell Gastgeberin im so genannten „Offenen Café“. Mittlerweile leitet und koordiniert Lea Hauk die Spielgruppen und bringt sich im Ausschuss des Vereins ein. Für sie ist es wichtig, Kontakte für Familien zu ermöglich, die die Kinder viele Jahre begleiten.
04. Mai 2023: Zum Internationalen Tag der Feuerwehrleute am 4. Mai. Andrea Fürstberger, Landesfrauenbeauftragte des Landesfeuerwehrverbands (LFV) Bayern
Über 300.000 Menschen engagieren sich in Bayern aktiv bei den Freiwilligen Feuerwehren (317.855). Knapp elf Prozent von ihnen sind Frauen (34.152). Unter den Führungspositionen machen Frauen nur gut 1,6 Prozent aus. Landesfrauenbeauftragte Andrea Fürstberger ist eine von ihnen und sie macht sich für einen höheren Frauenanteilan Führungspositionen stark. Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, stellt Andrea Fürstberger anlässlich des „Internationalen Tag der Feuerwehrleute“ im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Ehrenamt nach Geschlechter unterteilen, ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Das ergibt keinen Sinn und eine Gesellschaft kann sich das nicht leisten,“ sagt Eva Gottstein. „Mich würde eine höhere Frauenquote in den Führungspositionen der Freiwilligen Feuerwehren sehr freuen und ich bedanke mich bei Andrea Fürstberger, dass sie sich ehrenamtlich bei der Feuerwehr engagiert und mit verschiedenen Initiativen andere Frauen für die Feuerwehr und deren Leitungspositionen ermutigt.“
„Innerhalb von fünf Jahren hat sich der Anteil weiblicher Führungskräfte wie Kommandantinnen oder Kreisbrandmeisterinnen nur um 0,5 Prozent erhöht“, bedauert Andrea Fürstberger. „Sicherlich ist nicht jede, wie auch nicht jeder Ehrenamtliche, für eine Führungsposition in der Feuerwehr geeignet, aber es gibt genügend Frauen in den Feuerwehren, die diese verantwortungsvollen Positionen souverän mit Leben füllen könnten und auch möchten. Wir müssen uns nur trauen!“
Die erste Voraussetzung für eine Führungsposition ist eine Teilnahme am Gruppenführerlehrgang, etwa an einer der drei staatlichen Feuerwehrschulen. Hier anzusetzen und mehr Frauen eine Teilnahme am Lehrgang zu ermöglichen, wäre ein ganz wichtiger guter Schritt zu einer gleichberechtigteren Besetzung der Führungspositionen in den Feuerwehren, so die Landesfrauenbeauftragte. Andrea Fürstberger selbst ist seit 30 Jahren aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr im niederbayerischen Falkenberg im Landkreis Rottal-Inn. Die Position der Landesfrauenbeauftragten des LFV Bayern bekleidet die 50-Jährige seit 2015 und seit diesem Jahr leitet Andrea Fürstberger stellvertretend den Fachbereich Frauen im Deutschen Feuerwehrverband.
27. April 2023: Ehrenamtliche Brauchtumspflege zum 1. Mai
Der Maibaum wird in vielen Gemeinden am 1. Mai aufgestellt. Dafür sorgen in den allermeisten Fällen Brauchtums- und Kulturvereine wie Burschenvereine oder Maibaumfreunde. Auch der Münchner Stadtteil Laim hat einen solchen Verein - die „Laimer Maibaumfreunde e.V.“ Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, stellt diesen Verein anlässlich des kommenden 1. Mai im „Ehrenamt der Woche“ unter vor.
„Brauchtum und Ehrenamt bilden eine Symbiose,“ sagt Eva Gottstein. „Was wären unsere Brauchtumsfeste ohne das freiwillige Engagement so vieler Menschen? Sie würden wahrscheinlich nicht stattfinden und das wäre kein gutes Zeichen für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Daher danke ich gerade zum 1. Mai Brauchtumsvereinen wie den Laimer Maibaumfreunden für ihr Engagement.“
Der Verein „Laimer Maibaumfreunde e.V.“ wurde im April 2005 gegründet mit der Motivation, das bayerische Brauchtum zu fördern. Alle vier Jahre wird am Laimer Anger der Maibaum aufgestellt. In den anderen Jahren wird ein großes Fest gefeiert, das von vielen Ehrenamtlichen geplant und ausgerichtet wird. Bis zu 50 Helfende werden zum Aufstellen eines Maibaums benötigt.
Foto: Vorstandsteam der Laimer Maibaumfreinde (von links): Josef Kern, Stephan Witt (Kassenprüfer), Bettina Huber (Kassenwartin), Gerhard Krämer (Ehrenmitglied), Günter Kern (1. Vorsitzender), Robert David (2. Vorsitzender)
20. April 2023: Ehrenamtliche des Sankt Michaelsbundes zum Welttag des Buches am 23. April
11.000 Freiwillige engagieren sich in den mehr als 1.000 Büchereien des Sankt Michaelsbundes in Bayern. Anlässlich des Welttages des Buches bedankte sich Bayerns Ehrenamtsbeauftragte Eva Gottstein persönlich bei Sabine Pasti, Gabi Conrad von der ökumenischen Bücherei Allerheiligen in München sowie Monica und Thomas Bolze von der Bücherei St. Sebastian in München, die alle vier ehrenamtlich beim Sankt Michaelsbund aktiv sind, und stellt sie als „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Menschen brauchen Bücher und Büchereien brauchen ehrenamtliche Kräfte,“ sagt Eva Gottstein. „Die Ehrenamtlichen des Sankt Michaelsbundes helfen dabei, dass Bayern ein lesendes Land bleibt. Denn Lesen schafft Zugang zu Wissen, fördert kognitive sowie soziale Kompetenzen und verbessert die Konzentration. Die Liste der Vorteile des Lesens könnte noch um ein Vielfaches erweitert werden. Vielen Dank, dass Sie sich dafür engagieren.“
„Büchereien sind neben Kita und Schule sehr bedeutsame Leseoasen für Kinder und Familien vor Ort, die Bildung und Freizeit gleichermaßen ermöglichen.
Büchereien laden mit ihrem Medienangebot dazu ein, mühelos ferne Länder zu bereisen, spannende Abenteuer zu erleben oder sich mit Freunden vor Ort zu treffen. Büchereien als Orte des Lesens ermöglichen allen Menschen die aktive Teilhabe an der Gesellschaft und am kulturellen Leben“, bestätigt Dr. Claudia Maria Pecher, Leiterin der Landesfachstelle für Büchereien und Bildung und ehrenamtlich Präsidentin der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur.
Der Sankt Michaelsbund ist das katholische Medienhaus in der Erzdiözese München und Freising und für die Kirche in Bayern. Zu ihm gehören Kirchenzeitungen, Kirchenradio, Podcast- und Onlineproduktionen. Als ältester bayerischer Büchereiverband, der 1901 gegründet wurde, betreibt der Sankt Michaelsbund über 1.000 öffentliche Büchereien.
Seit 1995 ruft die UNESCO den 23. April zum „Welttag des Buches“ aus – inspiriert von dem katalanischen Brauch, zum Namenstag des Heiligen Georg Rosen und Bücher zu verschenken. Darüber hinaus ist der 23. April der Todestag der Autoren William Shakespeare und Miguel de Cervantes.
13. April 2023: Ehrenamtliche Aufklärungsarbeit im Zeichen des Bibers
Der Biber polarisiert. Deshalb engagieren sich in Bayern rund 400 ehrenamtliche Biberberater, die die Bevölkerung aufklären und zwischen Mensch und Natur vermitteln. Walter Heußler aus Penzberg ist einer von ihnen. Eva Gottstein bedankte sich persönlich bei Walter Heußler und stellt ihn im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Bei etwa 22.000 Tieren im bayerischen Biberbestand ist das ehrenamtliche Engagement der Biberberater sehr wichtig, um die Menschen aufzuklären, warum der Biber wichtig ist und was der Freistaat auf der anderen Seite bei großen Biberschäden tun kann,“ sagt Eva Gottstein. „Ich danke Walter Heußler deshalb für sein mittlerweile über 25-jähriges Engagement.“
„Der Biber ist nicht bei allen Menschen beliebt. Durch mein Engagement konnte ich aber schon oft bei emotional aufgeheizten Stimmungssituationen pragmatische Lösungen finden,“ berichtet Walter Heußler über sein Ehrenamt. „Ich will die Menschen beim Thema Natur mitnehmen und als Vermittler auftreten.“
Walter Heußler ist seit 1997 als Naturschutzwächter in den Loisach-Kochelseemooren unterwegs. Seit 2006, als die Biberberater in den Zuständigkeitsbereich der Unteren Naturschutzbehörden der Landratsämter fielen, ist Walter Heußler als Biberbeauftragter des Landratsamtes Weilheim-Schongau tätig. Allein im vergangenen Jahr war er in dieser Funktion über 100 Mal unterwegs. Zu seinen Tätigkeiten zählen Aufklärung, Beratung und Information von Bürgern vor Ort, die Meldung von Veränderungen in der Natur, die Mitwirkung bei der Betreuung von Schutzgebieten und Biotopen sowie bei Artenschutzmaßnahmen. Auch für Kindergärten, Schulen, Volkshochschulen und andere Einrichtungen ging er bis vor Kurzem auf Tour, um von den Tieren zu erzählen. Dabei erkundete der 79-Jährige mit den jeweiligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Lebensräume des Bibers.
06. April 2023: Gottes Licht gestalten und weitertragen
Die Osterkerze ist das Symbol der Auferstehung am Osterfest. Sie wird in der Osternacht am Osterfeuer entzündet. In vielen bayerischen Pfarreien gestalten Ehrenamtliche das Osterlicht - wie Angela Woderer in der Pfarrei St. Martin in Wettstetten bei Ingolstadt. Eva Gottstein bedankte sich persönlich bei Angela Woderer und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Brauchtum, Tradition und unser christliches Miteinander leben auch vom Ehrenamt,“ sagt Eva Gottstein. „Vielen Dank an Angela Woderer. Mit ihrem Engagement sorgt sie dafür, dass in der Osternacht Licht ins Dunkle kommt und weitergetragen wird.“
„Wenn die Kerze in die Kirche hineingetragen wird, dann kommt Licht ins Dunkel und das breitet sich immer mehr aus, da die Kerzen der Gottesdienstbesucher nach und nach durch das weitergetragene Licht der Osterkerze entzündet werden.“, sagt Angela Woderer. „Das ist für mich jedes Mal ein magischer Moment.“
Angela Woderer hat zu Hause eine eigene Kerzenstube, wo sie das ganze Jahr Kerzen für alle Gelegenheiten kreiert. Seit mehr als zwölf Jahren gestaltet die
64-Jährige die Osterkerze für ihre Pfarrei. Rund zwei Tage lang arbeitet Angela Woderer dafür von der Planung bis zur Vollendung an der Osterkerze.
Darüber hinaus leitet die Ehrenamtliche Osterkerzen-Bastelkurse und ist Mitglied im Vorstand des Krankenpflegevereins Wettstetten.
Foto:
Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt
„Ja, wir sind mit dem Radl da“ – heißt es in einem Volkslied. Für ältere Seniorinnen, Senioren und mobilitätseingeschränkte Menschen ist es allerdings oft nicht mehr möglich, die Umgebung mit dem Fahrrad zu erkunden. Der Elisabeth-Verein in Pottenstein hat durch die Förderung der Adalbert Raps Stiftung und mit Unterstützung von „Radeln ohne Alter e.V.“ genau vor einem Jahr die Aktion „Fahrrad-Rikschas“ ins Leben gerufen, bei der ehrenamtliche Rikschafahrerinnen und Fahrer Ausflüge mit mobilitätseingeschränkten Menschen unternehmen. Eva Gottstein bedankte sich persönlich beim ehrenamtlichen Rikscha-Team des Elisabeth-Vereins Pottenstein und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Wenn Menschen nicht mehr aus eigener Kraft in die Pedale treten können, ist ein Ausflug mit einer Fahrradrikscha ein wunderschönes Erlebnis, um die Natur zu erleben und um den Wind in den Haaren zu spüren,“ sagt Eva Gottstein. „Vielen Dank an die Verantwortlichen des Elisabeth-Vereins Pottenstein, dass sie ihren älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern so ein Erlebnis ermöglichen, und herzlichen Dank an die Ehrenamtlichen, die die Fahrrad-Rikschas mit ihrer Muskelkraft bedienen und dabei auch unterhaltende Gespräche führen.“
„Jede Rikscha-Fahrt ist ein kleines Abenteuer, bei dem Erinnerungen und Lebensgeschichten geteilt werden“, sagt Karin Spörl, die den Kreis der Helfenden des Elisabeth-Vereins Pottenstein organisiert und seit Kurzem erste Vorsitzende ist. „Eine Rikscha-Fahrt ist für beide Seiten eine Bereicherung – und manchmal macht sie aus Unbekannten Freunde.“
Der Elisabeth-Verein Pottenstein wurde 2008 gegründet und zählt über 130 Mitglieder. Das Tun und Handeln des Vereins steht unter dem Motto der Heiligen Elisabeth, die einige Zeit auf Burg Pottenstein lebte: „Wir wollen Menschen froh machen.“ Der Verein kümmert sich mit verschiedenen Aktionen und Projekten wie Alltagsbegleiter, Generationentreff oder Schulungen um kranke, alte und einsame Menschen, um pflegende Angehörige sowie um Menschen, die Trauer verarbeiten. Im vereinseigenen „Elisabeth-Lädla“ verkaufen Ehrenamtliche für wohltätige Zwecke kleine Geschenke, selbstgemachte Produkte sowie Tees oder Seifen.
23. März 2023: Integratives Engagement mit viel Musik
Die Veeh-Harfe ist ein Instrument, das Hermann Veeh in den 1980er Jahren konzipierte, um seinem Sohn mit Down-Syndrom das Musizieren zu ermöglichen. Seit 2009 unterrichtet Julia von der Brelie das Instrument und leitet ehrenamtlich das Veeh-Harfen-Orchester der Offenen Hilfe (OBA) des Caritas Zentrum St. Vinzenz, Ingolstadt. Eva Gottstein bedankte sich persönlich bei ihr und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Das Beispiel des Veeh-Harfen-Orchesters zeigt, dass Musik und Musizieren alle Menschen zusammenführt und bereichert,“ sagt Eva Gottstein. „Ich finde es toll, dass die Veeh-Harfe einen barrierefreien Zugang zur Musik ermöglicht und bedanke mich bei Julia von der Brelie, dass sie die Veeh-Harfe seit so vielen Jahren ehrenamtlich unterrichtet.“
„Wenn man sieht, wie viel Freude das Musizieren den Menschen macht und mit welcher Begeisterung sie dabei sind, dann erfüllt mich das sehr“, sagt Julia von der Brelie über ihre Motivation zum freiwilligen Engagement. „Die Musik und die Auftritte geben den Musikerinnen und Musikern Bestätigung und Selbstwertgefühl. Und mich macht die Musik frei und glücklich.“
Julia von der Brelie spielt mehrere Instrumente. Als Mutter eines Sohnes mit Down-Syndrom und Musikerin wurde sie von der OBA Ingolstadt angefragt, ob sie die ehrenamtliche Arbeit mit der Veeh-Harfe übernehmen könne. Seit 2009 besteht das Orchester aus Musikerinnen und Musikern an der OBA und daneben leitet Julia von der Brelie ein weiteres Ensemble mit Menschen ohne Behinderung. Beide Gruppen musizieren auch zusammen. Neben der Leitung organisiert die Musikerin mit ihrem Mann die Auftritte, der auch die dafür anfallenden Fahr- und Technikdienste übernimmt. Etwa 250 Stücke hat das Ensemble im Repertoire, die unter anderem in Gottesdiensten, Maiandachten, Weihnachtsfeiern und Konzerten aufgeführt werden. Vor Corona trat das Ensemble bis zu 20 Mal im Jahr auf – vor einigen Jahren sogar auf dem Deutschen Katholiken-Tag in Regensburg. Das Notenmaterial wird in das Instrument geschoben und anschließend wird die Veeh-Harfe nach einem Punktesystem gezupft.
17. März 2023: Uschi Kufer, Förderverein Bairische Sprache und Dialekte e.V.
„Boarisch gredt, gsunga und gspuit“ ist nur eine von vielen Veranstaltungen, die Uschi Kufer vom Doderhof aus Pfaffenhofen an der Ilm organisiert. Offene Singen, Gaudilesungen, Hopfazupfafest, Landfrauenchor, Musik- und Mundartveranstaltungen für Seniorennachmittage - um nur wenige aufzuzählen. Mit Kulturveranstaltungen aller Art setzt sich Uschi Kufer ehrenamtlich dafür ein, Bayerisches Kulturgut zu bewahren. Eva Gottstein bedankte sich persönlich bei ihr und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Kultur- und Traditionserhalt gehen nicht automatisch,“ sagt Eva Gottstein. „Damit Dialekt und Brauchtum nicht aussterben, braucht es viele engagierte Hände und Köpfe. Ich danke Uschi Kufer für so ein langjähriges Engagement. Ohne Menschen wie Uschi Kufer wäre unsere bairische Sprache zwar nicht vergessen, aber wahrscheinlich leider schon seltener.“
„Entweder ich mache etwas ganz, oder gar nicht“, sagt Uschi Kufer, die immer noch in der Landwirtschaft ihres Sohnes tätig ist und sich ihrer sechs Enkelkinder erfreut. „Sprache, Brauchtum und Gwand bedeuten für mich Heimat, Kulturgut und Tradition, die erhalten werden muss. Unser Dialekt ist so vielfältig und ich mache den Menschen Mut, ihre Dialekte zu sprechen - insbesondere mit ihren Kindern.“
Insgesamt engagiert sich Uschi Kufer in mehreren Vereinen, davon seit 50 Jahren im Trachtenverein und seit 30 Jahren im Förderverein Bairische Sprache und Dialekte. Für Letzteren hat die 71-Jährige seit dem Jahr 2006 insgesamt über 50 Veranstaltungen organisiert und schreibt selbst Mundartgedichte. Seit 15 Jahren arbeitet Uschi Kufer mit der Akademie der Wissenschaften zusammen, für die Uschi Kufer regelmäßig Fragebögen für ein neues Wörterbuch der Bayerischen Sprache ausfüllt. Neben ihrem Engagement für die Kultur, rettet Uschi Kufer Leben: Fast 130 Mal spendete sie schon Blut beim Bayerischen Roten Kreuz.
09. März 2023: Zum Weltfrauentag: Angelika Graf, Kreisbäuerin im Kreisverband Landshut des Bayerischen Bauernverband
Die Landfrauen im Bayerischen Bauernverband feiern in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Viele Ortsbäuerinnen, Kreisbäuerinnen, sieben Bezirksbäuerinnen und eine Landesbäuerin engagieren sich ehrenamtlich für Vernetzung, Weiterentwicklung, bessere Rahmenbedingungen, Wertschätzung oder Weiterbildung. Angelika Graf ist eine von ihnen und seit 2017 Kreisbäuerin im Kreisverband Landshut. Eva Gottstein bedankte sich persönlich bei ihr und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„In unserer Gesellschaft geht das Bewusstsein, woher unser Essen kommt, immer mehr verloren,“ sagt Eva Gottstein. „Man ist, was man isst und Bayerns Landwirte und Landwirtinnen produzieren diese Lebensmittel. Ich danke Angelika Graf, dass sie ehrenamtlich mit vielen Aktionen die Werte in die Öffentlichkeit trägt, die den Lebensmitteln, deren Produktion und den Menschen, die dahinterstehen, gerecht werden.“
„Die landwirtschaftlichen Betriebe erzeugen mit großem Einsatz und Leidenschaft hochwertige Produkte“, sagt Angelika Graf, die mit ihrem Mann eine Bullenmast betreibt. „Darauf sind wir stolz. Ich möchte mit meinem Ehrenamt die Bedeutung des ländlichen Lebens herausstellen und dazu beitragen, dass es wertgeschätzt wird. Ich danke meinen Vorstandsfrauen, die mich in meinem Ehrenamt sehr unterstützen.“
Angelika Graf organisiert als Kreisbäuerin Landshut vier Landfrauentage pro Jahr, zahlreiche Veranstaltungen mit interessanten Referenten, Kursen und Projekten wie beispielsweise die Ortsbäuerinnentagungen, „Landfrauen machen Schule“, „Schule fürs Leben“, Kindergeburtstage auf dem Bauernhof, Sicherheitstage in Zusammenarbeit mit der Polizei und der SVLFG, Erste-Hilfe-Kurse, Backkurse und vieles mehr. Ein besonderes Highlight ist das Landfrauenfrühstück, das sie initiiert, bei dem die Landfrauen die Gelegenheit nutzen, um sich zu vernetzen und auszutauschen. 2021 konzeptionierte die Kreisbäuerin mit ihrem Vorstandsteam das „Backbuch der Landfrauen Landshut“, das großen Anklang fand und weit über die bayerischen Landesgrenzen versandt wurde. 2022 war ein besonderes Jahr für 20 Landfrauen aus dem Landshuter Landkreis, deren Leben in der Landwirtschaft als Interview nacheinander in 20 Wochen hinweg in der Regionalzeitung gedruckt wurde. In diesem Jahr folgt ein weiteres Projekt in punkto Öffentlichkeitsarbeit: Die Organisation des „Austraglerkalenders“. Der Fotokalender porträtiert Landwirte und Landwirtinnen im Ruhestand - Menschen, die ihren Hof schon übergeben haben und im Austrag wohnen. „Eine Hommage an diese Generation“, wie es Angelika Graf nennt.
02. März 2023: Mehr Leben für schwerstkranke Kinder
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben – das ist das Motto der Hospizbewegung und auch die Motivation für die Kinder-Palliativ-Hilfe Niederbayern e.V. Die Künstlerin Marille Rüb aus Haselbach im Landkreis Straubing-Bogen gründete den Verein im Jahr 2012 und engagiert sich seitdem unermüdlich dafür, schwerstkranken Kindern und ihren Familien die letzten Tage ihres Lebens zu erleichtern. Mittlerweile ist ihr Sohn Maximilian Rüb erster Vorsitzender. Eva Gottstein bedankte sich persönlich bei Marille Rüb und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Den Tod des eigenen Kindes vor Augen zu haben, ist das Schlimmste für Eltern,“ sagt Eva Gottstein. „Ich danke Marille Rüb und den Engagierten der Kinder-Palliativ-Hilfe Niederbayern dafür, dass sie sich dieser empathischen Aufgabe widmen und die letzten Tage von schwerstkranken Kindern mit Sonnenschein füllen.“
„Es kann kein Außenstehender ermessen, was es für die Eltern und Geschwister bedeutet, wenn eine Todesdiagnose bei Kindern gestellt wird“, sagt Marille Rüb über ihre Motivation zum Engagement. „Der Verein wünscht sich, dass die Kinder bei den Familien sterben dürfen. Dazu braucht es viel Unterstützung.“
Der Verein akquiriert Spenden und organisiert Konzerte sowie weitere Veranstaltungen, um Gelder zu sammeln. Damit finanziert er unter anderem medizinische Geräte, Fahrzeuge, Fortbildungen für Pflegepersonal oder Weihnachtsgeschenke für Schwerkranke. Mit Hilfe des Vereins konnten die Kinderkrankenhäuser Passau und Landshut Abschiedszimmer einrichten und Liegesessel für sterbende Kinder für engen Körperkontakt mit den Eltern anschaffen. Seit 2007 haben schwerstkranke und sterbende Kinder in Deutschland ein Recht auf häusliche Palliativversorgung durch pflegerische und ärztliche Experten – allerdings ist die Betreuung meist kostenintensiver als der Pflegesatz. Die Kinder-Palliativ-Hilfe Niederbayern möchte diese Lücke schließen und eine entsprechende Betreuung gewährleisten.
Foto (von links): Eva Gottstein, Marille Rüb, Maximilian Rüb
Bald wandern Kröten, Frösche und Molche wieder zu ihren Laichplätzen. Ohne freiwillig engagierte Amphibienretter und -retterinnen würden viele Tiere sterben, weil Autos sie beim Überqueren der Straße überfahren. Hildburg Kraemer (Mitte) verantwortet und koordiniert die Amphibienrettung im nördlichen Würmtal (Planegg, Martinsried, Gräfelfing, Lochham und Neuried). Sie ist Vorstandsmitglied der Kreisgruppe München des BUND Naturschutz in Bayern e.V. und Mitglied des Arbeitskreises Arten- und Biotopschutz. Eva Gottstein bedankte sich persönlich bei Hildburg Kraemer und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Kröten, Frösche und Molche folgen ihrem natürlichen Instinkt, und der berücksichtigt keine vielbefahrenen Straßen,“ weiß Eva Gottstein. „Ohne die ehrenamtlichen Amphibienretter gäbe es jedes Jahr im Frühjahr viele tote Tiere. Daher danke ich Hildburg Kraemer und ihren unermüdlichen Mitstreitern, dass sie sich ehrenamtlich und mit viel Organisationsgeschick in der Amphibienrettung engagieren."
„Wir müssen den Wetterbericht immer im Auge behalten“, berichtet Hildburg Kraemer über das Engagement. „Manchmal findet man überhaupt kein Tier, an manchen Tagen kommen alle auf einmal, und wir brauchen viele helfende Hände. In Martinsried errichten die Ehrenamtlichen einen Schutzzaun, da die Amphibienrettung dort sehr aufwändig und für die Freiwilligen zu gefährlich ist.“
Die Amphibienretter sammeln nicht nur Kröten, Frösche und Molche, sondern dokumentieren sie darüber hinaus (Lebende, Tote, Männchen, Weibchen). Am Ende der Saison reichen sie die Zahlen beim BUND Naturschutz zur Analyse ein, damit die Entwicklung der Populationen beobachtet werden kann. Die Amphibienwanderung beginnt zwischen Ende Februar und Anfang März. Etwa fünf bis sechs Wochen sind die Ehrenamtlichen bei der Amphibienrettung im Einsatz: ab Einbruch der Dunkelheit und bei „Schietwetter“. Hildburg Kraemer bittet alle Interessierten in ganz Bayern, sich bei der Amphibienrettung zu engagieren.
Den Menschen eine Freude machen – das ist das Ziel der Ehrenamtlichen der Faschings- und Karnevalsvereine. In diesem Jahr geht es mit dem Faschingstreiben wieder richtig los und viele Menschen sehnen sich nach freudigen Tagen. Die möchte auch die Karnevalsgesellschaft Windshemia aus Bad Windsheim den Einwohnern ihrer Heimat bieten. Eva Gottstein bedankte sich persönlich bei den Verantwortlichen der Karnevalsgesellschaft und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Menschen brauchen Freude und Frohsinn,“ sagt Eva Gottstein. „Zwei Jahre in Folge war das auf Grund der Pandemie nicht möglich und die Menschen sehnen sich gerade in diesen harten Zeiten danach. Deshalb danke ich den Ehrenamtlichen der Karnevalsgesellschaft Windshemia, dass sie mit ihren zahlreichen Mitgliedern in dieser Saison wieder ein tolles Programm auf die Beine gestellt haben.“
Die Karnevalsgesellschaft Windshemia, die 1961 gegründet wurde und der größte Verein in Bad Windsheim darstellt, besteht aus knapp 650 Mitgliedern. Dabei tanzen nicht nur das Prinzenpaar und die Prinzengarde. Bei der Karnevalsgesellschaft Windshemia unterhalten Purzelgarde, Jugendgarde, Juniorengarde, Männerballett sowie die Showtanzgruppe die Zuschauer. 19 Trainierinnen und Trainer üben die Auftritte mit den Tanzgruppen das Jahr über ein. Nichttänzerinnen und Nichttänzer engagieren sich beim vereinseigenen Chor, beim Aufbautrupp oder in der Technikgruppe. Der Elferrat besteht aus 41 Mitgliedern.
Für Eltern eine der schlimmsten Erfahrungen: Kinder brechen den Kontakt zu ihnen ab. Auch Sigrid Lang ist das passiert. Durch ihre eigenen Erfahrungen möchte sie anderen Menschen helfen und leitet ehrenamtlich die Selbsthilfegruppe „Verlassene Eltern“ in Würzburg. Eva Gottstein bedankte sich dafür persönlich bei Sigrid Lang und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Die Selbsthilfegruppe „Verlassene Eltern“ wurde im Mai 2019 gegründet und Sigrid Lang war von Beginn an dabei. Aufmerksam wurde sie durch einen Zeitungsartikel. „Ich spürte sofort, da muss ich hin“, erinnert sich Sigrid Lang. Im Juli 2019 übernahm sie die Leitung und stellte im Jahr 2022 abermals eine Meldung in die Zeitung. „Es meldeten sich über 40 Personen aus Würzburg und Schweinfurt“, erzählt sie, die im Internet auch über das Thema und ihre Gefühle bloggt. „Das zeigt, wieviel Bedarf da ist und wieviel im Verborgenen ruht.“ Mittlerweile gibt es allein in Würzburg Gruppen und Schweinfurt insgesamt vier Gruppen. Die Teilnehmenden der Selbsthilfegruppe sind zum größten Teil in den 1950er und 1960er Jahren geboren und ihre Kinder sind zwischen 35 und 40 Jahre alt. „Es gibt viel nachzuarbeiten. Unser Ziel in der Gruppe ist, u.a. zu lernen, mit der Situation umzugehen, damit wir Betroffenen nicht verbittern. Das Thema eint und die Teilnehmer vermitteln sich gegenseitig Stärke und geben sich gegenseitig das Gefühl, nicht alleine zu sein.“ Gerade wenn jemand frisch hinzukäme, so Sigrid Lang, sei der- oder diejenige besonders emotional am Boden und die Gruppenmitglieder versuchen diese aufzufangen, damit sie wieder festen Boden unter die Füße bekommen
Sigrid Lang organisiert und leitet mit Hilfe des Aktivbüros, die neuen Gruppen der „Verlassenen Eltern.“ an. Außerdem betreibt sie ehrenamtliche Öffentlichkeitsarbeit in Form eines Blogs, einem Podcast und war eine der Protagonisten eines Dokumentarfilmes. Daneben engagiert sie sich als ehrenamtliche Seelsorgerin und absolvierte dafür eine zweijährige Ausbildung. Auch für die Selbsthilfegruppe nahm sie über die Seko (Selbsthilfekoordination Bayern) an einigen Weiterbildungen teil, u.a. zum Thema „Wie gehe ich mit suizidalen Menschen um“. „Diese Weiterbildungen sind sehr gut gestaltet, dafür bin ich sehr dankbar“, lobt Sigrid Lang die Arbeit der Seko.
Immer mehr Menschen finden Zugang zu diesem Thema. Deutschlandweit soll es mehr als 100.000 Betroffene geben. Jede Woche melden sich bei Sigrid Lang über den Kontakt der SHG Homepage neu Betroffene. „Mir ist es ein großes Anliegen, dass es in naher Zukunft Beratungsstellen gibt, die zu Kontaktabbruch geschult sind, denn wir brauchen kompetente Anlaufstellen. Leider bekommen Suchende von Beratern immer noch vermittelt, dass das doch nicht so schlimm wäre etc. Doch auch für die Menschen, die den Kontakt abbrechen, braucht es Anlaufstellen, wo z.B. Aufklärungsarbeit geleistet werden kann. „Damit es im besten Fall gar nicht zum Kontaktabbruch kommt, denn das Zurückgehen ist unglaublich schwierig.“
Foto von links: Sigrid Lang, Eva Gottstein, Monika Lannig (hat die Selbsthilfegruppe gegründet).
Psychisch kranke Menschen brauchen Hilfe. Hilfe brauchen aber auch die, die für sie da sind – zum Beispiel Familienangehörige und Freunde. Resilienz zu stärken ist wichtig, um weiter machen zu können. Die Ehrenamtlichen des Vereins der Angehörigen und Freunde psychisch Kranker in Mittelfranken (ApK) sind für diese Menschen da. Eva Gottstein bedankte sich dafür persönlich bei der ersten Vorsitzenden Ingrid Geier und stellt den Verein im „Ehrenamt der Woche“ unter diesem Link vor.
„Manche Angehörige betreuen ihre psychisch erkrankten Familienmitglieder eine sehr lange Zeit. Diese Menschen brauchen Austausch und Unterstützung, die sie in Form von freiwilligem Engagement beim Verein der Angehörigen und Freunde psychisch Kranker bekommen,“ sagt Eva Gottstein. „Ich danke Ingrid Geier für dieses unermüdliche Engagement.“
„Ich habe die Not in den Menschen gesehen, die sagten, sie brauchen den Verein,“ sagt Ingrid Geier über ihre Motivation, den Vorsitz zu übernehmen. „Man muss in einer Gesellschaft auch mitarbeiten und sich als Bürger einbringen, nicht nur kritisieren. Es ist wichtig, dass wir Denkanstöße an Entscheidungsträger geben.“
Der Verein der Angehörigen psychisch Kranker wurde 1993 unter anderem von Ingrid Geiers Mutter Rosemarie Geier gegründet. Von Beginn an begleitete Ingrid Geier die Arbeit ihrer Mutter im Verein und übernahm 2009 den ersten Vorsitz. Die Ehrenamtlichen stehen Angehörigen psychisch Kranker in Form von Beratung, Selbsthilfegruppen, finanzielle Hilfe über die Stiftung des Vereins und Fachvorträgen zur Seite. Wichtig ist zudem die Hilfe für Angehörige, deren psychisch erkrankte Partner sich nicht behandeln lassen wollen. Mittlerweile zählt der Verein über 250 Mitglieder.
Foto: Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt.
26. Januar 2023: Integration im Zeichen der Völkerverständigung
Integration in die deutsche Gesellschaft und gleichzeitig Stärkung der Zweisprachigkeit – diese Symbiose ist Hauptziel des Vereins RuBiKi e.V. aus Dachau. Viele Kinder aus mehrsprachigen Familien nutzen die außerschulischen Bildungsangebote, die die Ehrenamtlichen des Vereins RuBiKi anbieten, der als „Russischer Verein für Bildung, Kultur und Integration“ 2015 gegründet wurde. Seit März 2022 besuchen zudem etwa 80 geflüchtete ukrainische Kinder und Jugendliche die ehrenamtlich geleiteten Deutschkurse. Eva Gottstein, die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, bedankte sich dafür persönlich bei den Ehrenamtlichen und ihrer Vorsitzenden Sofia Molleker und stellt den Verein im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Ehrenamtliche Bildungs- und Integrationsarbeit ist eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft,“ sagt Eva Gottstein. „Besonders beeindruckt mich in diesen Zeiten das Miteinander von Menschen aus Russland und der Ukraine. Das ist gelebte Völkerverständigung – trotz Krieg. Danke für diese ehrenamtliche Integrationsarbeit.“
„Ein lebendiger Kulturaustausch hilft nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund, sich leichter in die deutsche Gesellschaft zu integrieren,“ sagt Sofia Molleker, erste Vorsitzende des Vereins. „Er trägt auch dazu bei, dass sich Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen durch den direkten Kontakt besser verstehen.“
Im Jahr 2022 zeichnete der Asyl- und Integrationsbeirat im Landkreis Dachau den Verein RuBiKi mit seinem Integrationspreis aus. Neben den Sprach- und Schulvorbereitungskursen für Kinder und Jugendliche zwischen drei und 16 Jahren unterstützen die Ehrenamtlichen Eltern bei der bilingualen Erziehung und fördern die kulturelle Arbeit in Form von Kunst-, Koch- und Tanzkursen oder gemeinsamen Festen wie dem russischen Neujahrsfest. Derzeit ist der Verein auf der Suche nach neuen Schulungsräumen, um die Bildungsangebote ausbauen zu können.
19. Januar 2023: Zum internationalen Tag des Eichhörnchens am 21. Januar: Freiwilliges Engagement für wilde Nager
Bis zu 100 Anrufe am Tag erreichen das Notruftelefon des Vereins Eichhörnchen Schutz e.V. in München. Die ca. 20 Pflegestellen des anerkannt gemeinnützigen Vereins versorgen ehrenamtlich verwaiste, kranke und verletzte Eichhörnchen, welche die Finder oder auch Feuerwehr und Polizei bundesweit über die Notrufnummer des Vereins melden - allein im Großraum München jedes Jahr durchschnittlich 1000 Eichhörnchen. Eva Gottstein bedankte sich dafür persönlich bei den Mitgliedern von Eichhörnchen Schutz e.V. und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Wildtiere sind in der Stadt vielen Gefahren ausgesetzt, wie zum Beispiel dem Autoverkehr. Wenn die Feuerwehr die Eichhörnchen rettet oder Privatpersonen sie finden, wäre ohne die Ehrenamtlichen des Eichhörnchen Schutz e.V. oft unklar, wie es mit den Tieren weitergeht.“, sagt Eva Gottstein. „Deshalb danke ich den Mitgliedern und Pflegenden des Eichhörnchen Schutz e.V., dass sie sich dieser zeitaufwendigen Aufgabe widmen.“
Das Europäische Eichhörnchen steht laut Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV, Anlage 1)) unter besonderem Artenschutz: Es darf weder gejagt, getötet oder eingefangen werden. Verletzte oder kranke Eichhörnchen darf man zwar aufnehmen, muss sie aber sobald wie möglich in die Hände von Experten geben. Denn die Aufzucht und Pflege eines Eichhörnchens erfordert Fachwissen und darf nur nach behördlicher Erlaubnis des Veterinäramtes erfolgen. Diese Erlaubnis haben die etwa 20 ehrenamtlichen Pflegestellen des Vereins Eichhörnchen Schutz e.V. in und um München. Die Pflegenden versorgen die Eichhörnchen zunächst zu Hause und wildern sie dann über vereinseigene Außenvolieren am Waldrand außerhalb Münchens wieder aus – neben ihren Vollzeitjobs und ohne staatliche Unterstützung.
Der Verein berät am Notruftelefon rund um die Uhr und leitet die Finder verletzter Eichhörnchen an eine Pflegestelle weiter: „Viele haben Angst vor Tollwut, aber diese Angst ist bei europäischen Eichhörnchen unbegründet. Und die dunklen Eichhörnchen sind keine „bösen, eingewanderten“, denn das Europäische Eichhörnchen gibt es wie uns Menschen mit allen Haarfarben.“, sagt Roxana Frankl, 1. Vorsitzende des Vereins.
Die Pflegestellen befinden sich alle in den Privatwohnungen der Ehrenamtlichen. Dort versorgen sie verletzte oder kranke Tiere und ziehen Eichhörnchen-Babys groß. Je nach Alter müssen diese alle zwei bis vier Stunden mit Aufzuchtsmilch gefüttert werden – auch nachts. Schwer verletzte und kranke Tiere werden von der Vereins-Tierärztin Dr. Viviana Munoz ehrenamtlich untersucht. Auch sie selbst pflegt in ihrem Haus und in einer Außenvoliere im Garten Eichhörnchen.
Durchschnittlich bleiben die Tiere bis zu drei Monate in den Pflegestellen, bis sie in eine der Auswilderungsvolieren des Vereins auf Privatgrund außerhalb Münchens umgesetzt werden. Hier können sie ihre Akrobatikkünste üben und werden noch ca. zwei Wochen lang mit Futter versorgt bis sie sich an Witterung und Geräusche gewöhnt haben. Dann geht es zurück in die Freiheit.
„Wenn wir den Tieren nicht helfen würden, würden viele sterben. Denn Tierärzte, Tierklinik und Tierheim sind hauptsächlich auf Haustiere spezialisiert, selten auf Wildtiere.“, sagt Roxana Frankl, 1. Vorsitzende des Vereins.
Der „Eichhörnchen Schutz e.V.“ finanziert sich aus den Mitgliedsbeiträgen der etwa 600 fördernden Mitglieder, aus Spenden, Fördergeldern und Privatvermögen der Ehrenamtlichen. Doch nicht nur die Finanzierung bereitet dem Verein immer wieder Kopfzerbrechen, sondern auch geeignete Auswilderungsplätze. „Da wir bei rund 1000 Notfällen im Jahr sehr viele Auswilderungsplätze brauchen, freuen wir uns über jedes Angebot, eine Auswilderungsvoliere auf Privatgrund außerhalb Münchens aufzustellen. Der Grundstückseigentümer hat dafür die Möglichkeit, diese entzückenden Kobolde ganz nah zu beobachten.“, sagt Vereinsvorsitzende Roxana Frankl.
Foto von links: James Sesto (Volierenbeauftragter), Julia Sesto (Pflegestelle, PR und Fundraising), Eva Gottstein, Roxana Frankl (1. Vorsitzende), Thomas Braun (Medienbeauftragter, Vorstand)
Foto: Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt
Aus Unterföhring ist Hans Kritzinger nicht wegzudenken. Seit 2010 bekleidet er zahlreiche Ehrenämter in der Gemeinde bei München und ist maßgeblich daran beteiligt, dass im Ressort „Altenbetreuung“ der Nachbarschaftshilfe Unterföhring die ehrenamtlichen Einsatzstunden kontinuierlich erhöht wurden. Eva Gottstein bedankte sich dafür persönlich bei Hans Kritzinger und stellt ihn im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Hans Kritzinger engagiert sich nicht nur selbst ehrenamtlich, sondern gewinnt mit großer Einsatzbereitschaft zukünftige Ehrenamtliche,“ sagt Eva Gottstein. „Vielen Dank an Herrn Kritzinger für dieses weitreichende Engagement.“
„Meine Motivation für meine Ehrenämter ist, den Menschen zu helfen und sie damit froh zu machen“, sagt Hans Kritzinger. „Für mich sind die Ehrenämter abwechslungsreich, spannend und ich freue mich über die positiven Rückmeldungen. Ein Ehrenamt ergibt Sinn im Leben.“
Hans Kritzinger ist seit dem Jahr 2010 Mitglied der Nachbarschaftshilfe Unterföhring e.V. und wurde 2015 zu deren zweiten Vorsitzenden ernannt. Bereits seit 2012 leitet er dort das Ressort Altenbetreuung und verantwortet dabei die Akquise anderer Ehrenamtlicher. Zu seinem Bereich gehören Arztfahrten, Besuchsdienste, Ausflüge und die Betreuung alleinlebender Personen. Auch die gemeindliche Seniorenbegegnungsstätte Feringahaus wird durch Hans Kritzinger aktiv unterstützt. Darüber hinaus ist Hans Kritzinger ehrenamtlicher Heimbeiratsvorsitzender des Seniorenzentrums Unterföhring und begleitet den Unterföhringer Chor „Feringa-Kelchen“ auf der Gitarre.
Königliche Hoheiten repräsentieren in Bayern viele regionale Produkte und Erzeugnisse. Eine von ihnen ist Magdalena Röckl, amtierende Deutsche Zuckerrübenkönigin. Anders als bei anderen landwirtschaftlichen Produkten, bereitet die Zuckerrübe gerade jetzt in der kalten Jahreszeit den Erzeugenden Arbeit. Eva Gottstein, die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, bedankte sich persönlich bei Magdalena Röckl und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Erzeugnisse und Regionen in der Öffentlichkeit zu repräsentieren ist nichts, was einfach so nebenbei geschieht,“ weiß Eva Gottstein. „Diese besondere Form des Ehrenamts erfordert von den bayerischen Königinnen und Prinzessinnen einen persönlichen und zeitintensiven Einsatz. Ich bedanke mich bei Magdalena Röckl und ihren Amtskolleginnen für ihr Engagement“.
„Ich bin mit Zuckerrüben aufgewachsen“, sagt Magdalena Röckl, deren Eltern einen Zuckerrübenanbaubetrieb bewirtschaften. „Schon als Kind war mein Wunsch, später Botschafterin für die Zuckerrübe zu werden. Viele Menschen wissen gar nicht, dass der normale Zucker aus der Zuckerrübe stammt.“
Anfang bis Mitte September werden die Zuckerrüben an den Ackerrändern auf Haufen gestapelt, im Dezember müssen sie mit gemeinschaftlicher Arbeit abgedeckt werden, damit sie nicht gefrieren. Viele landwirtschaftliche Betriebe haben sich zu Gemeinschaften zusammengeschlossen und bringen die Zuckerrüben anschließend zu den verarbeitenden Betrieben.