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Hier stellen wir Ihnen Woche für Woche interessante Formen des Ehrenamts aus allen Regierungsbezirken Bayerns vor! Kennen Sie jemanden, der für diese Rubrik passend wäre? Dann schreiben Sie uns an: ehrenamtsbeauftragte@stmas.bayern.de
03. Februar 2023: Resilienzhilfe für Helfer
Psychisch kranke Menschen brauchen Hilfe. Hilfe brauchen aber auch die, die für sie da sind – zum Beispiel Familienangehörige und Freunde. Resilienz zu stärken ist wichtig, um weiter machen zu können. Die Ehrenamtlichen des Vereins der Angehörigen und Freunde psychisch Kranker in Mittelfranken (ApK) sind für diese Menschen da. Eva Gottstein bedankte sich dafür persönlich bei der ersten Vorsitzenden Ingrid Geier und stellt den Verein im „Ehrenamt der Woche“ unter diesem Link vor.
„Manche Angehörige betreuen ihre psychisch erkrankten Familienmitglieder eine sehr lange Zeit. Diese Menschen brauchen Austausch und Unterstützung, die sie in Form von freiwilligem Engagement beim Verein der Angehörigen und Freunde psychisch Kranker bekommen,“ sagt Eva Gottstein. „Ich danke Ingrid Geier für dieses unermüdliche Engagement.“
„Ich habe die Not in den Menschen gesehen, die sagten, sie brauchen den Verein,“ sagt Ingrid Geier über ihre Motivation, den Vorsitz zu übernehmen. „Man muss in einer Gesellschaft auch mitarbeiten und sich als Bürger einbringen, nicht nur kritisieren. Es ist wichtig, dass wir Denkanstöße an Entscheidungsträger geben.“
Der Verein der Angehörigen psychisch Kranker wurde 1993 unter anderem von Ingrid Geiers Mutter Rosemarie Geier gegründet. Von Beginn an begleitete Ingrid Geier die Arbeit ihrer Mutter im Verein und übernahm 2009 den ersten Vorsitz. Die Ehrenamtlichen stehen Angehörigen psychisch Kranker in Form von Beratung, Selbsthilfegruppen, finanzielle Hilfe über die Stiftung des Vereins und Fachvorträgen zur Seite. Wichtig ist zudem die Hilfe für Angehörige, deren psychisch erkrankte Partner sich nicht behandeln lassen wollen. Mittlerweile zählt der Verein über 250 Mitglieder.
Foto: Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt.
26. Januar 2023: Integration im Zeichen der Völkerverständigung
Integration in die deutsche Gesellschaft und gleichzeitig Stärkung der Zweisprachigkeit – diese Symbiose ist Hauptziel des Vereins RuBiKi e.V. aus Dachau. Viele Kinder aus mehrsprachigen Familien nutzen die außerschulischen Bildungsangebote, die die Ehrenamtlichen des Vereins RuBiKi anbieten, der als „Russischer Verein für Bildung, Kultur und Integration“ 2015 gegründet wurde. Seit März 2022 besuchen zudem etwa 80 geflüchtete ukrainische Kinder und Jugendliche die ehrenamtlich geleiteten Deutschkurse. Eva Gottstein, die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, bedankte sich dafür persönlich bei den Ehrenamtlichen und ihrer Vorsitzenden Sofia Molleker und stellt den Verein im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Ehrenamtliche Bildungs- und Integrationsarbeit ist eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft,“ sagt Eva Gottstein. „Besonders beeindruckt mich in diesen Zeiten das Miteinander von Menschen aus Russland und der Ukraine. Das ist gelebte Völkerverständigung – trotz Krieg. Danke für diese ehrenamtliche Integrationsarbeit.“
„Ein lebendiger Kulturaustausch hilft nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund, sich leichter in die deutsche Gesellschaft zu integrieren,“ sagt Sofia Molleker, erste Vorsitzende des Vereins. „Er trägt auch dazu bei, dass sich Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen durch den direkten Kontakt besser verstehen.“
Im Jahr 2022 zeichnete der Asyl- und Integrationsbeirat im Landkreis Dachau den Verein RuBiKi mit seinem Integrationspreis aus. Neben den Sprach- und Schulvorbereitungskursen für Kinder und Jugendliche zwischen drei und 16 Jahren unterstützen die Ehrenamtlichen Eltern bei der bilingualen Erziehung und fördern die kulturelle Arbeit in Form von Kunst-, Koch- und Tanzkursen oder gemeinsamen Festen wie dem russischen Neujahrsfest. Derzeit ist der Verein auf der Suche nach neuen Schulungsräumen, um die Bildungsangebote ausbauen zu können.
19. Januar 2023: Zum internationalen Tag des Eichhörnchens am 21. Januar: Freiwilliges Engagement für wilde Nager
Bis zu 100 Anrufe am Tag erreichen das Notruftelefon des Vereins Eichhörnchen Schutz e.V. in München. Die ca. 20 Pflegestellen des anerkannt gemeinnützigen Vereins versorgen ehrenamtlich verwaiste, kranke und verletzte Eichhörnchen, welche die Finder oder auch Feuerwehr und Polizei bundesweit über die Notrufnummer des Vereins melden - allein im Großraum München jedes Jahr durchschnittlich 1000 Eichhörnchen. Eva Gottstein bedankte sich dafür persönlich bei den Mitgliedern von Eichhörnchen Schutz e.V. und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Wildtiere sind in der Stadt vielen Gefahren ausgesetzt, wie zum Beispiel dem Autoverkehr. Wenn die Feuerwehr die Eichhörnchen rettet oder Privatpersonen sie finden, wäre ohne die Ehrenamtlichen des Eichhörnchen Schutz e.V. oft unklar, wie es mit den Tieren weitergeht.“, sagt Eva Gottstein. „Deshalb danke ich den Mitgliedern und Pflegenden des Eichhörnchen Schutz e.V., dass sie sich dieser zeitaufwendigen Aufgabe widmen.“
Eva Gottstein füttert ein Eichhörnchen.
Das Europäische Eichhörnchen steht laut Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV, Anlage 1)) unter besonderem Artenschutz: Es darf weder gejagt, getötet oder eingefangen werden. Verletzte oder kranke Eichhörnchen darf man zwar aufnehmen, muss sie aber sobald wie möglich in die Hände von Experten geben. Denn die Aufzucht und Pflege eines Eichhörnchens erfordert Fachwissen und darf nur nach behördlicher Erlaubnis des Veterinäramtes erfolgen. Diese Erlaubnis haben die etwa 20 ehrenamtlichen Pflegestellen des Vereins Eichhörnchen Schutz e.V. in und um München. Die Pflegenden versorgen die Eichhörnchen zunächst zu Hause und wildern sie dann über vereinseigene Außenvolieren am Waldrand außerhalb Münchens wieder aus – neben ihren Vollzeitjobs und ohne staatliche Unterstützung.
Der Verein berät am Notruftelefon rund um die Uhr und leitet die Finder verletzter Eichhörnchen an eine Pflegestelle weiter: „Viele haben Angst vor Tollwut, aber diese Angst ist bei europäischen Eichhörnchen unbegründet. Und die dunklen Eichhörnchen sind keine „bösen, eingewanderten“, denn das Europäische Eichhörnchen gibt es wie uns Menschen mit allen Haarfarben.“, sagt Roxana Frankl, 1. Vorsitzende des Vereins.
Die Pflegestellen befinden sich alle in den Privatwohnungen der Ehrenamtlichen. Dort versorgen sie verletzte oder kranke Tiere und ziehen Eichhörnchen-Babys groß. Je nach Alter müssen diese alle zwei bis vier Stunden mit Aufzuchtsmilch gefüttert werden – auch nachts. Schwer verletzte und kranke Tiere werden von der Vereins-Tierärztin Dr. Viviana Munoz ehrenamtlich untersucht. Auch sie selbst pflegt in ihrem Haus und in einer Außenvoliere im Garten Eichhörnchen.
Durchschnittlich bleiben die Tiere bis zu drei Monate in den Pflegestellen, bis sie in eine der Auswilderungsvolieren des Vereins auf Privatgrund außerhalb Münchens umgesetzt werden. Hier können sie ihre Akrobatikkünste üben und werden noch ca. zwei Wochen lang mit Futter versorgt bis sie sich an Witterung und Geräusche gewöhnt haben. Dann geht es zurück in die Freiheit.
„Wenn wir den Tieren nicht helfen würden, würden viele sterben. Denn Tierärzte, Tierklinik und Tierheim sind hauptsächlich auf Haustiere spezialisiert, selten auf Wildtiere.“, sagt Roxana Frankl, 1. Vorsitzende des Vereins.
Der „Eichhörnchen Schutz e.V.“ finanziert sich aus den Mitgliedsbeiträgen der etwa 600 fördernden Mitglieder, aus Spenden, Fördergeldern und Privatvermögen der Ehrenamtlichen. Doch nicht nur die Finanzierung bereitet dem Verein immer wieder Kopfzerbrechen, sondern auch geeignete Auswilderungsplätze. „Da wir bei rund 1000 Notfällen im Jahr sehr viele Auswilderungsplätze brauchen, freuen wir uns über jedes Angebot, eine Auswilderungsvoliere auf Privatgrund außerhalb Münchens aufzustellen. Der Grundstückseigentümer hat dafür die Möglichkeit, diese entzückenden Kobolde ganz nah zu beobachten.“, sagt Vereinsvorsitzende Roxana Frankl.
Foto von links: James Sesto (Volierenbeauftragter), Julia Sesto (Pflegestelle, PR und Fundraising), Eva Gottstein, Roxana Frankl (1. Vorsitzende), Thomas Braun (Medienbeauftragter, Vorstand)
Foto: Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt
Aus Unterföhring ist Hans Kritzinger nicht wegzudenken. Seit 2010 bekleidet er zahlreiche Ehrenämter in der Gemeinde bei München und ist maßgeblich daran beteiligt, dass im Ressort „Altenbetreuung“ der Nachbarschaftshilfe Unterföhring die ehrenamtlichen Einsatzstunden kontinuierlich erhöht wurden. Eva Gottstein bedankte sich dafür persönlich bei Hans Kritzinger und stellt ihn im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Hans Kritzinger engagiert sich nicht nur selbst ehrenamtlich, sondern gewinnt mit großer Einsatzbereitschaft zukünftige Ehrenamtliche,“ sagt Eva Gottstein. „Vielen Dank an Herrn Kritzinger für dieses weitreichende Engagement.“
„Meine Motivation für meine Ehrenämter ist, den Menschen zu helfen und sie damit froh zu machen“, sagt Hans Kritzinger. „Für mich sind die Ehrenämter abwechslungsreich, spannend und ich freue mich über die positiven Rückmeldungen. Ein Ehrenamt ergibt Sinn im Leben.“
Hans Kritzinger ist seit dem Jahr 2010 Mitglied der Nachbarschaftshilfe Unterföhring e.V. und wurde 2015 zu deren zweiten Vorsitzenden ernannt. Bereits seit 2012 leitet er dort das Ressort Altenbetreuung und verantwortet dabei die Akquise anderer Ehrenamtlicher. Zu seinem Bereich gehören Arztfahrten, Besuchsdienste, Ausflüge und die Betreuung alleinlebender Personen. Auch die gemeindliche Seniorenbegegnungsstätte Feringahaus wird durch Hans Kritzinger aktiv unterstützt. Darüber hinaus ist Hans Kritzinger ehrenamtlicher Heimbeiratsvorsitzender des Seniorenzentrums Unterföhring und begleitet den Unterföhringer Chor „Feringa-Kelchen“ auf der Gitarre.
Königliche Hoheiten repräsentieren in Bayern viele regionale Produkte und Erzeugnisse. Eine von ihnen ist Magdalena Röckl, amtierende Deutsche Zuckerrübenkönigin. Anders als bei anderen landwirtschaftlichen Produkten, bereitet die Zuckerrübe gerade jetzt in der kalten Jahreszeit den Erzeugenden Arbeit. Eva Gottstein, die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, bedankte sich persönlich bei Magdalena Röckl und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Erzeugnisse und Regionen in der Öffentlichkeit zu repräsentieren ist nichts, was einfach so nebenbei geschieht,“ weiß Eva Gottstein. „Diese besondere Form des Ehrenamts erfordert von den bayerischen Königinnen und Prinzessinnen einen persönlichen und zeitintensiven Einsatz. Ich bedanke mich bei Magdalena Röckl und ihren Amtskolleginnen für ihr Engagement“.
„Ich bin mit Zuckerrüben aufgewachsen“, sagt Magdalena Röckl, deren Eltern einen Zuckerrübenanbaubetrieb bewirtschaften. „Schon als Kind war mein Wunsch, später Botschafterin für die Zuckerrübe zu werden. Viele Menschen wissen gar nicht, dass der normale Zucker aus der Zuckerrübe stammt.“
Anfang bis Mitte September werden die Zuckerrüben an den Ackerrändern auf Haufen gestapelt, im Dezember müssen sie mit gemeinschaftlicher Arbeit abgedeckt werden, damit sie nicht gefrieren. Viele landwirtschaftliche Betriebe haben sich zu Gemeinschaften zusammengeschlossen und bringen die Zuckerrüben anschließend zu den verarbeitenden Betrieben.
Das Christkind kommt jedes Jahr – und das ehrenamtlich. Im vergangenen und in diesem Jahr stellt die 2004 geborene Nürnbergerin Teresa Windschall das Nürnberger Christkind dar. Eva Gottstein, die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, bedankte sich persönlich bei Teresa Windschall und stellt das Christkind kurz vor Heilig Abend im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Das Christkind ist die Symbolfigur für Weihnachten in Nürnberg und wird seit 1969 alle zwei Jahre vom Amt für Kommunikation und Stadtmarketing Nürnberg nach dem gleichen Verfahren gesucht. Zur Wahl stellen können sich 16- bis 19-jährige Mädchen, die in Nürnberg wohnen, mindestens 1,60 Meter groß und schwindelfrei sind. Dabei werden zunächst zwölf Kandidatinnen in den Medien veröffentlicht, denen die Nürnberger Bevölkerung ihre Stimme geben kann. Eine Jury, die sich unter anderem aus Vertreterinnen und Vertreter des Amts für Kommunikation und Stadtmarketing sowie dem Vorjahres-Christkind zusammensetzt, nimmt anschließend die Kür des Nürnberger Christkinds unter den sechs Bewerberinnen mit der höchsten Stimmenzahl vor. Die Kandidatinnen beantworten Fragen unter anderem zu Nürnberg und zum Christkindlesmarkt und tragen ein Gedicht sowie den Prolog zur Eröffnung des Christkindlesmarkts vor. Im vergangenen Jahr wurde Teresa Windschall für die zweijährige Amtszeit 2021/2022 gewählt.
Sie wurde 2004 in Nürnberg geboren und besucht dort das Gymnasium. Vor ihrem Engagement als Christkind engagierte sich Teresa Windschall freiwillig in der Jugendarbeit ihrer Kirchengemeinde und gestaltete Gottesdienste mit. Über die Kirche nahm die vielseitig interessierte Schülerin an einem Austauschprogramm nach Brasilien teil, sie besuchte Sprachprogramme in Ungarn, Südfrankreich und Spanien sowie ein archäologisches Projekt in Istanbul. In ihrer Freizeit treibt das Christkind Sport und spielt Geige.
„Christkind sein ist ein Kindheitstraum von mir. 160 bis 180 Termine in einem Monat ohne Wochende und Bezahlung hört sich erst einmal stressig an, aber es ist bisher die beste Entscheidung meines Lebens“, sagt Teresa Windschall. „Dieses Ehrenamt gibt mir die einmalige Chance, vielen Menschen schöne Momente, Freude und Hoffnung zu schenken. Die Begegnungen sind manchmal unbeschwert, magisch und immer bewegend und lassen Menschen jeglichen Alters und Herkunft lächeln. Diese Aufgabe stellt mich immer wieder vor neue Herausforderungen, an denen ich wachsen und lernen kann. Außerdem sammle ich Blumensträuße, Papiersterne, Wunschzettel und Vorräte an Lebkuchen, die wohl für den Rest meines Lebens ausreichend sind, sowie einen Schatz an einzigartigen Erinnerungen.“
„Das Nürnberger Christkind mit seinen blond gelockten Haaren ist nicht nur in Nürnberg ein Symbol für die Weihnachtszeit,“ sagt Eva Gottstein. „Ich danke Teresa Windschall und den bisherigen Christkindern für ihr ehrenamtliches Engagement. Ohne die Tradition des Nürnberger Christkinds würde in der bayerischen Weihnachtszeit etwas fehlen.“
Foto: Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt
In diesen ganz besinnlichen Wochen der Advents- und Weihnachtszeit ist es in manchen Gemeinden und Städten ein Brauch, verschiedene Weihnachtskrippen, von Barockkrippen bis hin zu modernen Krippen, aufzustellen. So lädt heuer auch der Dritte Ökumenische Krippenweg in Regensburg zum Flanieren, Bestaunen und Verweilen ein. Helene Wiethaler, Ehrenamtliche im Krippenverein Regensburg e.V., organisiert seit drei Jahren den Ökumenischen Krippenweg in Regensburg, den ehrenamtliche Krippenbauer und Krippenschnitzer gestalten und aufbauen. So wie Christine und Raimund Pöllmann.
„Das Krippenbauen hat eine lange Tradition. Die Krippenvereine in ganz Bayern tragen dazu bei, dieses Kulturgut zu bewahren. Ich danke den Ehrenamtlichen, dass sie dieses kreative Ehrenamt mit viel Freude ausüben und somit zum Erhalt der Kultur und des Heimatguts beitragen,“ so Eva Gottstein.
„Mein Vater war passionierter Krippenbauer,“ erzählt Helene Wiethaler, „so bin ich in das Thema hineingewachsen. Ich möchte die Besucher des Krippenwegs gerne zum Nachdenken anregen und Emotionen wecken.“
Seit über 65 Jahren aktiv
Raimund Pöllmann (Mitte) ist seit mehr als 65 Jahren aktiver Krippenschnitzer und – bauer, der zusammen mit seiner Frau Christine Pöllmann (links) seit den 1970er Jahren in Regensburg und Schwandorf vier Kirchenkrippen ehrenamtlich betreut. Zwei davon sind Jahreskrippen und zeigen das ganze Jahr über Szenen aus dem Neuen und Alten Testament. Die Jahreskrippe in der Karmelitenkirche St. Josef in Regensburg stellt in diesem Advent die „Verkündigung an Maria“ dar, (Krippenweg Nr. 61), mit von Raimund Pöllmann modellierten, geschnitzten und gefassten Figuren, die dann von Christine Pöllmann bekleidet wurden. Die Weihnachtsdarstellung dieses Jahres in St. Josef ist das Motiv, das sich durch das 100-Jahr-Jubiläum 2022 auf Flyer, Plakat, Fahne und dem Transparent vor der Ausstellung im Leeren Beutel zieht. Bei beiden Krippenbauern spielt die Ökumene eine bedeutende Rolle, da sie auch für die Krippe in der Neupfarrkirche einen Bau und die für den Weihnachtskreis notwendigen Figuren angefertigt haben und diese Szenen seit fast 20 Jahren aufstellen.
Den dritten ökumenischen Krippenweg – „Regensburg folgt dem Stern“ kann man noch bis zum 06. Januar 2023 besuchen. Die 65 Stationen führen durch die Stadt Regensburg. Zum 100. Jubiläum des Regensburger Krippenvereins findet zusätzlich eine Krippen-Sonderausstellung mit handgefertigten Krippen statt.
08. Dezember 2022: Ehrenamt lässt Weihnachtsgeschichte lebendig werden
Ein Heiligabend ohne das Krippenspiel? An vielen Orten in Bayern schier undenkbar. Land auf, Land ab sind an Weihnachten ganz unterschiedliche Aufführungen des Krippenspiels zu sehen, welches laut Überlieferung auf das Jahr 1223 zurückgeht.
Stephanie Beil, Ehrenamtliche der Kirchengemeinde Dankeskirche München, organisiert seit mehreren Jahren in der Gemeinde mit anderen Engagierten das Krippenspiel für Kinder. Ungefähr fünf Wochen vor der Aufführung beginnen die Proben, an denen ca. 20 Kinder mitmachen. Einige dieser Kinder spielen oft viele Jahr lang mit. Eva Gottstein, die Ehrenamtsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, stellt Stephanie Beil stellvertretend für alle Engagierten der Kirchengemeinden im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Die Weihnachtsgeschichte trägt die Botschaft von Hoffnung und Liebe weiter. Gerade in dieser herausfordernden Zeit ist es wichtig, sich zu besinnen. Ich danke Stephanie Beil, dass sie dieses Ehrenamt mit viel Engagement und Freude ausübt und somit spielerisch wichtige Werte, wie Glaube, Hilfsbereitschaft, Liebe und Gemeinschaft an die Kinder vermittelt,“ so Eva Gottstein.
„Das jährliche Krippenspiel ist inzwischen eine feste Familientradition geworden,“ erzählt Stephanie Beil, „es macht mir Spaß und alle Familienmitglieder freuen sich darauf.“
Jedes Jahr gibt es eine andere Aufführung, z.B. ein Mitmachkrippenspiel oder die Weihnachtsgeschichte erzählt aus Sicht eines Tannenbaumes. Dieses Jahr wird live in einer Nachrichtensendung vom Geschehen in Betlehem berichtet. Das Krippenspiel heißt „Eilmeldung im Evangeliums TV“.
01. Dezember 2022: Ein Nikolaus ist nicht gern allein
Auch der Nikolaus profitiert von Vernetzung, Austausch und Weiterbildung. Deshalb hat Dennis Artmeier aus Augsburg 2020 die Nikolaus-Gesellschaft Schwaben & Altbayern gegründet und organisiert ehrenamtlich Seminare für angehende „Nikoläuse“ sowie Vernetzungs- und Austauschtreffen. Selbst ist Dennis Artmeier engagierter Nikolaus und betreibt das Nikolaus Postamt in Neusäß. Eva Gottstein stellt Dennis Artmeier und die Nikolaus-Gesellschaft Schwaben & Altbayern kurz vor dem Nikolaustag im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Die Nikolaus-Gesellschaft Schwaben & Altbayern will die Geschichte und das Wirken des Heiligen Nikolaus bewahren und dabei seine Mitglieder schulen, bei Auftritten und Hausbesuchen mit angemessener Kleidung, richtiger Haltung und richtigem Gang aufzutreten. Die Mitglieder der Nikolaus-Gesellschaft besuchen am 5. und 6. Dezember Kinder zu Hause und treten zudem auf Umzügen, Weihnachtsmärkten und Weihnachtsfeiern auf. Eingenommene Gelder kommen karikativen Zwecken zu Gute. Unter anderem unterhält die Nikolaus-Gesellschaft mehrere Rollstuhlpatenschaften.
Zu seinem Engagement als Nikolaus kam Dennis Artmeier acht Jahre vor der Gründung der Nikolaus-Gesellschaft mit einem Sprung ins kalte Wasser. „Eines Morgens rief meine Frau von ihrer Arbeitsstelle an und sagte, ich brauche dich in 15 Minuten als Nikolaus“, erinnert sich Dennis Artmeier an den Dezember 2012. Seine Frau ist Erzieherin im Kindergarten und der ursprüngliche Nikolaus hatte abgesagt. Schnell hatte der früherer Fußball-Jugendleiter ein Kostüm besorgt und fühlte sich in seiner Rolle so wohl, dass er zwei Jahre später die Nikolausschule beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) absolvierte und sich weitere zwei Jahre später dort zum Nikolausreferenten ausbilden ließ.
2020 gründete Dennis Artmeier die Nikolaus-Gesellschaft Schaben & Altbayern. „Ich hatte den Eindruck, es gibt immer weniger richtige Nikolaus-Darsteller“, sagt Dennis Artmeier. Außerdem: „Das Nikolausbrauchtum in seiner ursprünglichen Form aufrecht erhalten ist meine Motivation für mein Ehrenamt. Ich möchte zudem deutlich machen, dass der Nikolaus niemand ist, der bestraft, sondern ein Mensch ist, der Gutes tut.“
Durch die entstandene Vernetzung können sich die Mitglieder nun austauschen oder sich bei Terminschwierigkeiten bei den 70 bis 100 Auftritten gegenseitig aushelfen. Bei den Seminaren lernen die angehenden Nikolausdarsteller wie man im Gewand richtig geht oder wie man den Stab richtig hält. Das unterscheidet sich nämlich, ob man im eigenen Bistum oder in einem anderen Bistum unterwegs ist.
Neben seinem Engagement als Nikolaus und Präsident der Nikolaus-Gesellschaft hat Dennis Artmeier das Neusäßer Nikolaus-Postamt ins Leben gerufen. Dort sammelt er auf dem Weihnachtsmarkt Post für den Nikolaus und schickt sie weiter nach Saarbrücken ans „Hauptnikolauspostamt“.
„Mein Leben steht im Zeichen des Heiligen Nikolaus“, sagt der 42-Jährige, der im Hauptberuf als Fahrzeugdisponent arbeitet und seinen Feierabend und seinen Urlaub in sein Ehrenamt investiert.
„Der Nikolaus gehört zur Tradition und zur Kultur in Bayern,“ sagt Eva Gottstein. „Ich freue mich sehr, dass Dennis Artmeier sich dieser Tradition ehrenamtlich verschrieben hat und mit seinem Engagement den Nikolaus nicht vergessen lässt. Herzlichen Dank dafür.“
25. November 2022: Getrennt als Paar, aber weiterhin Trennungsfamilie mit der Hilfe von ISUV
„Geschiedene helfen Geschiedenen“, „Gemeinsam Eltern bleiben trotz Trennung und Scheidung“, „Ehen mögen zerbrechen – Elternschaft nie“ - so lauten einige Botschaften des gemeinnützigen ISUV - Interessenverband Unterhalt und Familienrecht. An den sieben Kontaktstellen des ISUV in Bayern helfen zahlreiche Ehrenamtliche mit, die Trennung und Scheidung selbst erlebt haben. Josef Linsler, Koordinator des ISUV-Netzwerks in Bayern und Raimund Vogel, Kontaktstellenleiter in Nürnberg, sind zwei von ihnen. Eva Gottstein stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Der gemeinnützige Verband berät Menschen in der Trennungs- und Scheidungssituation. „Beraten“, das meint einerseits in juristischer Hinsicht mit den Betroffenen einen „Fahrplan“ erstellen, damit Trennung und Scheidung im Interesse der Kinder, einvernehmlich und kostengünstig vollzogen werden können.
„Beraten“, das meint andererseits, Menschen in einer existentiellen Situation, in einer hochemotionalen zwiespältigen Situation, Menschen im Widerstreit der Gefühle von Ablehnung, Zuneigung, Nostalgie und Melancholie beizustehen, zuzuhören, Zuspruch zu geben, Verständnis zeigen. Empathie ist gefragt, es beraten selbst Geschiedene Menschen, die die Trennungs- und Scheidungssituation aus eigenem Erleben kennen.
„Unser Ansatzpunkt ist es, Betroffene nicht einfach zum Anwalt zu schicken mit der Maßgabe, der regelt alles. Wir wollen Menschen mit Empathie in ihrer jeweiligen Betroffenheit abholen und ihnen helfen, um den viel zitierten ‚Kampf um Kind, Geld und Gut‘ zu vermeiden und eine einvernehmliche Scheidung im Interesse der Kinder zu erreichen“, beschreibt Josef Linsler die ehrenamtliche Zielsetzung des ISUV.
Die ISUV-Aktiven in den Kontaktstellen haben Trennung und Scheidung selbst erlebt, wissen wovon sie sprechen und können die Gefühle der Betroffenen nachempfinden. „Als ich selbst von einer Trennung betroffen war, musste ich einige Zeit suchen, um eine Organisation wie den ISUV zu finden“, erzählt Raimund Vogel über die Beweggründe seines Engagements. „Ich hatte das Glück, dass sich alles in eine gute Richtung entwickelt hatte und dafür bin ich sehr dankbar. Deshalb wollte ich etwas zurückgeben und engagiere mich deshalb beim ISUV.“ Die Kontaktstellenleiterinnen und Leiter vor Ort arbeiten alle ehrenamtlich, sie sind Ansprechpartner*innen für die Betroffenen.
Bei monatlichen Veranstaltungen mit Anwälten, Psychologen, Familienrichtern, Steuerberatern als Referenten werden bewährte Tipps gegeben. Die öffentlichen Veranstaltungen wollen Forum für Erfahrungsaustausch zwischen Betroffenen sein. Dabei können Betroffene lernen, integrativ zu denken, Empathie gegenüber der „Ehe-maligen" oder dem „Ehe-maligen" zu empfinden.
Die ISUV-Aktiven können – nicht zuletzt aufgrund eigener Erfahrungen und Schulungen durch den Verband „Erste Hilfe" leisten: Kontakte vermitteln, auf Informationen hinweisen, praktische Tipps für bestimmte Situationen geben, zuhören, Solidarität zeigen, affekthemmend einwirken, um irrationale Entscheidungen und Handlungen zu verhindern – um den Kindern beide Eltern zu erhalten.
ISUV liegt das Schicksal der Kinder im Zusammenhang mit Trennung und Scheidung besonders am Herzen. Seit der Gründung 1976 setzt sich ISUV für gelebte gemeinsame Sorge, für gemeinsame Elternverantwortung auch nach der Scheidung ein.
Das Leitbild Trennungsfamilie möchte die Maximen umsetzen: Getrennt, aber gemeinsam erziehen, gemeinsam betreuen, gemeinsam bezahlen, Verlust eines Elternteils nach Trennung und Scheidung vermeiden. Grundüberzeugung von ISUV ist, dass die tatsächlich gelebte gemeinsame elterliche Sorge gerade nach Scheidung das Kindeswohl am meisten fördert. Elterliche Sorge – gemeinsame elterliche Verantwortung besteht nicht nur formal in „regelmäßigen Umgang“, sondern ganz praktisch in Betreuung im Alltag.
„Es ist eine zentrale Aufgabe für uns, Empathie jeweils für die Situation des anderen Partners zu wecken. Überraschend oft gelingt das. Es hat sich gezeigt, dass das Wecken gegenseitiger Empathie der Schlüssel für das Entstehen einer Trennungsfamilie ist“, hebt Josef Linsler hervor.
Bayernkoordinator und Pressesprecher Josef Linsler ist seit 1986 Mitglied beim ISUV und startete die Niederlassung in Würzburg mit zwei Mitgliedern. Zehn Jahre später folgten die Ausweitungen in Schweinfurt und Bad Kissingen – mittlerweile besteht der ISUV Unterfranken aus fast 450 Mitgliedern. Zwischen 2005 und 2015 engagierte sich Josef Linsler aus als ISUV-Bundesvorsitzender.
Raimund Vogel trat dem ISUV Nürnberg 2014 bei und wurde drei Jahre später dort Kontaktstellenleiter, wo er 300 Mitglieder betreut. Darüber hinaus engagiert er sich in der Schlichtungsstelle des Verbandes und bei ISUV Klausurtagungen sowie Bundeshauptversammlungen.
„Als Kontaktstellenleiter konnte ich durch unsere regelmäßigen monatlichen Informationsveranstaltungen, Informationsmaterial und persönlichen Gesprächen schon vielen Bertoffenen in Ihrer Lage helfen“, erzählt er aus Erfahrung. „Zu den wichtigsten Punkten gehören bei Trennung und Scheidung das Kindeswohl. Wir müssen Kinderseelen retten und alles Mögliche unternehmen, um hier zu unterstützen.“
„Betroffene können bei der Unterstützung zur Selbsthilfe einen sehr guten Beitrag leisten, weil sie wissen, um was es geht,“ sagt Eva Gottstein. „Ich bedanke mich bei Josef Linsler, Raimund Vogel und den anderen Ehrenamtlichen des ISUV, dass sie ihre Zeit spenden, um Erwachsene und Kinder, die von Trennung und Scheidung betroffen sind, zu begleiten und zu unterstützen.“
17. November 2022: Weihnachtsgeschenke mit großem Engagement
Im Dezember bereitet der Johanniter-Weihnachtstrucker wieder vielen Menschen zu Weihnachten eine Freude. Zahlreiche Ehrenamtliche sind im Einsatz, unter anderem in Donauwörth – wo sich eines der drei großen Zwischenlager für die Pakete befindet. Hier ist Stefan Urban ab Mitte November unermüdlich im Einsatz. Eva Gottstein bedankte sich persönlich bei ihm in Donauwörth und stellt ihn im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Ab 19. November bis 16. Dezember 2022 sind wieder viele Abgabestellen in Bayern für die Pakete für den Weihnachtstrucker geöffnet. Unter www.johanniter.de/juh/weihnachtstrucker/ sind die Standorte der Abgabestellen sowie weitere Informationen wie die Packliste verzeichnet. Im vergangenen Jahr wurden trotz Corona fast 70.000 Pakete gesammelt und in sechs Zielländer verteilt. Seit 1993 packen Kindergartenkinder, Schülerinnen und Schüler, Mitarbeitende von Unternehmen und viele andere Menschen in der Vorweihnachtszeit Hilfspakete für notleidende Menschen in Südosteuropa und seit der Corona-Pandemie auch für hilfsbedürftige Menschen in Deutschland. Die Pakete werden an wirtschaftlich schwache Familien, Schul- und Kindergartenkinder, Menschen mit Behinderung, in Armenküchen, Alten- und Kinderheimen durch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in enger Zusammenarbeit mit den Partnern in den Zielländern überreicht.
Stefan Urban, selbst hauptberuflicher Kraftfahrer, kam über einen Freund zum Johanniter Weihnachtstrucker und zum Ortsverband Donauwörth. „Ich wohne zwar in Weißenburg, aber für mein Engagement und meine Freunde dort, nehme ich die Anfahrt gerne in Kauf“, erzählt der 52-Jährige, der seit 2011 jedes Jahr in die Zielländer fährt. „Ich war schon in jedem Zielland dabei“, sagt er und erzählt von unterschiedlichen Bedingungen, wie zum Beispiel in Albanien, wo die Ehrenamtlichen auch schon mit einem Pferdewagen die Geschenke transportieren mussten, um zu den Familien zu gelangen.
Bevor die LKW in die Zielländer in Südosteuropa fahren, ist Stefan Urban ab Mitte November circa 30 Stunden pro Woche in Donauwörth im Einsatz und koordiniert die Logistik und die Umpackaktionen. Dafür baut er die Überstunden seines Hauptberufes ab, die er sich unterm Jahr ansammelt.
Unterm Jahr ist Stefan Urban als Ortsbeauftragter Donauwörth und Bereitschaftsleiter Bevölkerungsschutz mindestens einmal pro Woche für sein Ehrenamt in Donauwörth um zum Beispiel technische Dienste oder Besprechungsrunden zu führen. Kommt es zu einem Einsatz in Sachen Bevölkerungsschutz, verrichtet Stefan Urban Sanitätsdienste oder ist mit der Schnelleinsatzgruppe unterwegs – wie zum Beispiel im Sommer 2021 im Ahrtal.
Noch dazu fährt Stefan Urban auch zu anderen Jahreszeiten Hilfstransporte, mit beispielsweise Krankenbetten oder Schulsachen, nach Südosteuropa.
„Der Johanniter Weihnachtstrucker bringt vielen Menschen das schönste Weihnachtsgeschenk,“ sagt Eva Gottstein. „Es ist eine enorme logistische Leistung, den die Johanniter-Unfall-Hilfe mit seinen Ehrenamtlichen jedes Jahr mit der Aktion Weihnachtstrucker leistet. Ich bin beeindruckt, was dort auf die Beine gestellt wird und bedanke mich bei Stefan Urban und den anderen Ehrenamtlichen sehr herzlich.“
10. November 2022: Effiziente Elterngemeinschaft zum Wohle der Kinder an St. Martin
Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause leuchten am Martinstag in vielen Orten Bayerns endlich wieder Kinderaugen und Laternen. Die Organisation der traditionellen St. Martinsumzüge wird dabei unterschiedlich gehandhabt. In Nesselwang im Ostallgäu haben sich die Elternbeiräte aller Bildungseinrichtungen des Ortes zu einem Verein zusammengeschlossen, um Veranstaltungen für Kinder effizient und unter einem Dach zu organisieren. In diesem Jahr veranstaltet der Verein „Kinder im Markt“ (KIM) erstmals seit seiner Gründung 2020 einen Laternenumzug für die ganze Gemeinde. Eva Gottstein bedankte sich persönlich bei den Verantwortlichen von „KIM“ und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
„Ein großer Verein, in dem alle Elternbeiräte der hiesigen Bildungseinrichtungen vertreten sind, ergibt aus meiner Sicht viel Sinn,“ sagt die ehemalige Schuldirektorin und vierfache Mutter Eva Gottstein. „Das ist eine win-win-Situation für alle und hat Nachahmungswert für andere Kommunen.“
„Als wir das Konzept für den Verein vorstellten, wurde es von allen gut angenommen – Gemeinde, Schule und Kindergärten“, sagt Jennifer Friederich, erste Vorsitzende von „Kinder im Markt“. „Es ist nun einfacher für alle, wenn wir bei den Veranstaltungen zusammenhelfen und jeder seinen Teil dazu beiträgt.“
„Kinder im Markt“ besteht aus knapp 100 Mitgliedern – aus dem achtköpfigen Vorstandsteam und aus Elternvertretenden jeder Nesselwanger Einrichtung: Drei Kindertageseinrichtungen, einer Schule sowie der Kinder- und Schulbücherei Gemeindebücherei. Sie planen, koordinieren und trommeln für jede Veranstaltung die nötige Anzahl an helfenden Eltern zusammen. So stellt für den diesjährigen Martinsumzug ein Kindergarten das Pferd, die Grundschule organisiert den Gesang und die Kinder- und Schulbücherei trägt die Martinsgeschichte vor. Zuvor hatte der Verein verschiedene Veranstaltungen wie das Maibaumfest, den Brief vom Nikolaus, Osterhasen- und Viehscheidaktionen sowie Erlebnisaktionen am Hausberg „Alpspitz“ organisiert.
Foto: Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt
03. November 2022: Die ehrenamtliche Seite des Sozialverbandes VdK
Rechtsberatung ist die hauptamtliche Säule beim VdK. Über 12.000 Ehrenamtliche kümmern sich um das soziale Miteinander beim VdK. Annemarie Merker aus Weilheim ist eine von ihnen. Sie engagiert sich seit acht Jahren beim VdK Ortsverband Weilheim und hat seitdem dessen Vorsitz inne. Beim VdK Kreisverband Oberland engagiert sie sich als stellvertretende Vorsitzende. Annemarie Merker ist unser „Ehrenamt der Woche“.
Der VdK ist ein deutschlandweiter Sozialverband, der sich für die Interessen von Rentnern, Menschen mit Behinderung, chronisch Kranken, Pflegebedürftigen und deren Angehörige, Familien sowie ältere Arbeitnehmer und Arbeitslose stark macht. Der VdK Bayern hat über 760.000 Mitglieder, die von einem Netz aus über 1800 Orts- und 69 Kreisverbänden betreut werden. Dabei kümmern sich hauptamtliche Personen hauptsächlich um die Rechtsberatung. Über 12.000 Ehrenamtliche bilden die tragende Säule der Mitgliederbetreuung vor Ort in Bayern und gestalten ein lebendiges Verbandsleben.
Im Alter von 60 Jahren wurde eine beantragte Reha von Annemarie Merker abgelehnt. Daraufhin knüpfte die heute 70-Jährige Kontakt zum Sozialverband VdK, der einen Widerspruch verfasste und es anschließend mit der Reha klappte. „Die Kreisgeschäftsführerin fragte mich, ob ich Lust hätte, mich beim Verband ehrenamtlich zu engagieren“, erzählt Annemarie Merker über ihre Anfänge als Ehrenamtliche beim VdK. „Unsere Mitglieder sollen sehen, dass der VdK nicht nur für Rechtsberatung da ist, sondern, dass wir uns auch sozial kümmern.“
Schon nach kurzer Zeit wurde sie zur Vorsitzenden des Ortsverbands Weilheim gewählt, wenig später zur stellvertretenden Kreisvorsitzenden des Kreisverbandes Oberland. Daneben kümmert sich Annemarie Merker um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, um die Geburtstagskarten für die Mitglieder, um Ausflüge und um Jahreshauptversammlungen. Zum Geburtstag bekommen die Mitglieder eine so genannte „SOS-Dose“ geschenkt, die Annemarie Merker in Ortsverband eingeführt hat. „Die wird in den Kühlschrank gestellt mit Anweisungen für den Notfall z.B. was passiert mit dem Haustier. „Sollte ein Notfall passieren, können helfende Menschen dort nachsehen“, erzählt Merker.
Die Ausflüge starten erst wieder langsam auf Grund der Pandemie.. „Wir haben viel strengere Corona-Regeln als andere Vereine“ Auch größere Veranstaltungen sind immer noch nicht durchführbar. „Dafür bekommt jedes Mitglied im Ortsverband ein kleines Weihnachtsgeschenk“
In ihrem Berufsleben war Annemarie Merker in einem Notariat angestellt. Aus dieser Zeit nimmt sie viel Erfahrungen für ihr Engagement beim VdK mit, aber sie schult sich auch innerhalb des VdK immer weiter. Demnächst wird sie ihren Ortsvorsitz niederlegen. Somit kann sie sich nun ganz auf die 14.000 Mitglieder des VdK Kreisverbandes Oberland mit ihren 9 unbesetzten Ortsverbänden konzentrieren.
„Viele ältere Menschen brauchen dringend, dass man sich um sie kümmert“, sagt Annemarie Merker über ihre Motivation, sich beim VdK zu engagieren. „Unsere Mitglieder werden nicht vergessen.
„Ohne Ehrenamt wäre die Arbeit von Deutschlands größtem Sozialverband nicht denkbar,“ sagt Eva Gottstein. „Die Ehrenamtlichen des VdK stehen für Solidarität und Menschlichkeit – Werte, die den Verband ausmachen. Ich danke Annemarie Merker, dass sie diese Werte durch ihr Engagement repräsentiert.“
27. Oktober 2022: Zu Allerheiligen:Trauerbewältigung mit ehrenamtlicher Hilfe
Am 1. November gedenken viele Menschen an Verstorbene und trauern um sie. Trauerarbeit bedeutet, sich intensiv mit dem Tod auseinanderzusetzen und Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter sind dabei eine große Stütze. Beim Hospizverein Ramersdorf-Perlach engagieren sich ehrenamtliche Trauerbegleitende. Dr. Cordula Böhm ist eine von ihnen. Eva Gottstein stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Fast 60 Hospiz- und fast 20 ehrenamtliche Trauerbegleiterinnen und Begleiter engagieren sich beim Hospizverein Ramersdorf-Perlach. Cordula Böhm entschied sich mit 80 Jahren, die Ausbildung zur Hospizbegleiterin zu absolvieren. „Ich war 40 Jahre in der Wissenschaft tätig. Dabei habe ich die Nähe zu Menschen vermisst. Ich habe auch nie meine Eltern pflegen müssen, darum wollte ich in diesem Bereich etwas tun“. Als Kunsthistorikerin war sie lange Jahre an dem Projekt „Corpus der barocken Deckenmalerei“ an der LMU München tätig gewesen. Für ein passendes Ehrenamt googelte sie nach einer Möglichkeit in ihrer Nähe und stieß auf den Hospizverein Ramersdorf-Perlach. „Dort wurde ich herzlich aufgenommen“, sagt die heute 82-Jährige. Sie fühlt sich beim Verein sehr wohl: „Das ist ein neuer Lebensabschnitt.“
Nach einer einjährigen Ausbildung besucht Cordula Böhm nun Menschen im Krankenhaus und eine Frau zu Hause. Sie spricht und singt mit ihnen. „Die Gespräche bereichern auch mich und deshalb gibt mir das Ehrenamt viel zurück.“ Außerdem setze sich Hospizverein sehr für seine Ehrenamtlichen ein. Er veranstaltet in regelmäßigen Abständen Supervisionen, Weiterbildungen sowie Feste und Treffen für die Ehrenamtlichen zum gemeinsamen Austausch.
Neben ihrem Engagement als Trauerbegleiterin hat Cordula Böhm noch ein weiteres Ehrenamt: Sie transkribiert für das Deutsche Tagebucharchiv alte, handschriftliche Tagebücher am PC.
„Wohin mit der Trauer? Viele Menschen brauchen beim Verlust eines geliebten Menschen oder beim Wissen um den eigenen bevorstehenden Tod eine emotionale Begleitung. Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter können das leisten,“ sagt Eva Gottstein. „Ich danke Cordula Böhm, dass sie sich in ihrem Ruhestand zu diesem sensiblen Ehrenamt entschieden hat.“
20. Oktober 2022: Leben im Einklang mit Wespen und Hornissen
Wespen und Hornissen sind kein Ungeziefer, sondern wichtige Helfer im Ökosystem: Diese Botschaft bringt das Wespenberaternetzwerk des Landkreis Altötting seit fast 20 Jahren ehrenamtlich unter die Bürger. So stehen die ehrenamtlichen Wespenberatenden auch mit Rat und Tat zur Seite, wenn sich ein Wespen-
oder Hornissennest in einem Wohnhaus ansiedelt. Eva Gottstein bedankte sich stellvertretend für das gesamte Wespenberaternetzwerk persönlich bei Karl Lipp, Claus Wittmann sowie Norbert Häring und stellt sie im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Das Wespenberaternetzwerk Altötting wurde im Jahr 2003 als erstes seiner Art in Bayern von Karl Lipp gegründet, der sich schon seit Ende der 1980er Jahren für solch einen Verband einsetzte. Er las 1987 das Buch „Bienen, Hummeln und Wespen“ und bekam dadurch einen Bezug zu den Tieren. Bald sprach sich Lipps Expertise im Landkreis herum und er wurde immer öfter um Rat gefragt. Er erfuhr, dass es in Norddeutschland ein Beraternetz zum Thema Hautflügler gab und schlug so ein Beraternetz bei der unteren Naturschutzbehörde auch für den Landkreis Altötting vor. Es dauerte noch viele Jahre, viel Hartnäckigkeit und viel Überzeugungsarbeit bis 2003 in der örtlichen Presse zu einer Ausbildung für Wespenberater aufgerufen wurde.
Aus fast allen Gemeinden und Städten des Landkreises Altötting meldeten sich Bürgerinnen und Bürger, die sich ausbilden ließen, so dass das Wespenberaternetzwerk mittlerweile aus 30 Ehrenamtlichen besteht. Die Gemeinden, die keine beratenden Person haben, übernehmen Beraterinnen oder Berater aus den benachbarten Gemeinden.
Die Beratenden arbeiten eng mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes zusammen und bewältigen etwa 400 Wespen- und Hornisseneinsätze pro Jahr. Bis zur Gründung des Wespenberaternetzwerks war es üblich, bei Nestern in Wohnhäusern die Feuerwehr zu rufen, die sich, meist durch Entfernung des Nestes, um das Problem kümmerte. „Dass dieses Vorgehen nicht mit dem Tierschutz vereinbar war, lag auf der Hand“, sagt Claus Wittmann, der seit 20 Jahren für die Gemeinden Tüßling und Teising tätig ist.
Heute wird ein Insektennest nur in begründeten Einzelfällen umgesiedelt oder anderweitig entfernt. Normalerweise beraten die freiwillig Engagierten die betroffenen Haushalte, wie sie mit Wespen- und Hornissennestern im Einklang leben können. Die damit verbundenen Einschränkungen werden von vielen Bürgern gerne auf sich genommen, diese leisten somit wertvolle Hilfe bei der Arterhaltung. Bürger mit Wespenproblemen wenden sich an die örtlichen Berater und erhalten Informationen zum Lebenszyklus und der zu erwartenden Volksentwicklung. Die erste Beratung erfolgt in der Regel telefonisch, sollten nicht alle Belange abgeklärt werden können, werden die Bürger aufgesucht.
„Sollte der Beratende zur Überzeugung gelangen, eine Umsiedlung ist notwendig, wird von den betroffenen Bürgern ein Antrag auf Umsiedlung gestellt, der Berater oder die Beraterin ergänzt die Angaben der Betroffenen und äußert seine oder ihre Fachmeinung zum Antrag“, erläutert Claus Wittmann das Vorgehen. „Nach der Genehmigung durch die Untere Naturschutzbehörde wird ein Umsiedler gebeten sich der Sache anzunehmen.“
Der pensionierte Polizeibeamte Claus Wittmann ist seit ca. fünf Jahren als Umsiedler im Wespenberaternetzwerk tätig, seit der Gründung im Jahr 2003 war er Berater und assistierte bei Umsiedlungen. Nebenbei setzt er sich für eine Ausdehnung, möglichst auf Gesamtbayern, des Beraternetzwerks ein. Hierzu nutzt er seine Verbindungen als Vorsitzender der AGNA (Arbeitsgemeinschaft der Angehörigen der Naturschutzwacht Bayern e. V.) in Politik und Gesellschaft.
Norbert Häring kümmert sich, neben Beratungen und Umsiedlungen um den Bau und die Instandsetzung der Ausrüstung. Er fertigt in vielen Arbeitsstunden Insektenhotels und setzt sich, in vielfältiger Weise, für den Arterhalt der heimischen Insektenwelt ein.
Weiter engagiert es sich bei der positiven Wahrnehmung des Beraternetzwerks zum Beispiel durch Verkauf selbst gefertigter Insektenhotels auf Wochenmärkten und Spende des Verkaufserlöses an die Ukrainehilfe. „Unseren über 30 Kolleginnen und Kollegen des Wespenberaternetzwerkes, die mit uns diese Naturschutzarbeit leisten, gebührt großer Respekt und Wertschätzung.
Nur durch ihr Engagement ist diese ehrenamtliche Tätigkeit im gesamten Landkreis Altötting möglich“, sagt Claus Wittmann. Die Arbeit des Wespenberaternetzwerks im Landkreises Altötting wird von der Bevölkerung gut angenommen und hilft dabei den Naturschutz positiv wahrzunehmen.
„Das Ehrenamt der Wespenberatung ist ein weniger bekanntes Engagement, das aber zum Wohle der Biodiversität und des ökologischen Gleichgewichts mehr Aufmerksamkeit verdient hat,“ sagt Eva Gottstein. „Ich hoffe, dass sich Wespen- und Hornissenberatungen in Zukunft auch in anderen Landkreisen etablieren und danke den Ehrenamtlichen des Wespenberaternetzwerks Altötting für ihr tatkräftiges Engagement.“
Fotos: Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung, Wespenberaternetzwerk Altötting
13. Oktober 2022: Zum 75. Geburtstag des Bayerischen Jugendrotkreuz (BJRK)
Viel mehr als nur „Pflaster kleben“ lernen und erleben Kinder und Jugendliche beim Bayerischen Jugendrotkreuz. Erste Hilfe-Ausbildung, Wertevermittlung, internationale Begegnungen oder Zeltlager sind nur ein Bruchteil dessen, was ein Engagement beim BJRK ausmacht. Am 18. Oktober 1947 wurde das Bayerische Jugendrotkreuz gegründet und feiert nun sein 75-jähriges Bestehen. Eva Gottstein gratuliert dem Verband herzlich und stellt die stellvertretende Landesvorsitzende des JRK, Kathrin Bruss, vor.
Das Bayerische Jugendrotkreuz ist eigenständiger Kinder- und Jugendverband, in dem sich rund 106.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren in den fünf Rotkreuz-Gemeinschaften engagieren: In den Bereitschaften, in der Bergwacht, im Jugendrotkreuz, in der Wasserwacht sowie in der Wohlfahrts- und Sozialarbeit.
„Ich komme von der Basis“, erzählt die 25-jährige Medizinstudentin Kathrin Bruss. Ihr Bruder, der zwei Jahre älter ist, war als Kind schon vor ihr in der Ortsgruppe des Bayerischen Jugendrotkreuzes in Neuendettelsau gewesen und erzählte immer begeistert von den Aktivitäten. „Das klang sehr spannend und als ich fünf Jahre alt war, durfte ich auch mitmachen.“
Irgendwann übernahm sie selbst die Jugendgruppen in Neuendettelsau und vermittelte jeden Freitag Kindern Erste Hilfe, menschliche und soziale Werte, Rot-Kreuz-Wissen oder die Aufgaben der verschiedenen Rot-Kreuz-Gemeinschaften. Später bewarb sie sich beim Jugendrotkreuz, um als Delegierte bei Rot-Kreuz Austauschveranstaltungen auf der ganzen Welt, Deutschland zu vertreten. Unter anderem reiste sie nach Armenien und in Uganda absolvierte sie über das Rote-Kreuz ihren entwicklungspolitischen Freiwilligendienst. „Rot-Kreuzler aus der ganzen Welt sprechen dieselbe Sprache. Wir sehen uns als große Familie.“ So knüpfte sie viele Kontakte und baute sich ein Netzwerk auf, über das sie zur Landesebene Bayern stieß und letztendlich deren stellvertretende Vorsitzende wurde. „Die Aufgaben dort sind sehr vielfältig“, erzählt Kathrin Bruss. „Unter anderem initiieren wir als Landesleitung Projekte, organisieren Veranstaltungen, bringen eine Mitgliederzeitschrift heraus und wir vertreten die Interessen der Kinder und Jugendlichen in und außerhalb des Verbandes“. Durch die Digitalisierung konnte sie dieses Ehrenamt auch während ihrer Auslandsstudienzeit in Südkorea und ihrer Praktikumszeit in Jordanien ausüben. Zu ihrem Medizinstudium wurde sie durch ihr Engagement beim Roten-Kreuz bestärkt.
„Das Ehrenamt hat für mich einen hohen Stellenwert“, sagt Kathrin Bruss, die seit ihrem fünften Lebensjahr Mitglied ist. „Das Bayerischen Jugendrotkreuz ist ein Bestandteil meines Lebens, denn ich bin mit ihm aufgewachsen. Es ist schön zu sehen, wie Kinder damit groß werden und später selber Gruppen leiten. Man hat es geschafft, Werte zu vermitteln und aus Kindern mutige Menschen zu machen.“
„Das Engagement von Kathrin Bruss ist beispielhaft und ich spreche ihr meine große Anerkennung aus,“ sagt Eva Gottstein. „Ich hoffe, dass sich auch in Zukunft viele Kinder und Jugendliche beim Bayerischen Jugendrotkreuz engagieren werden und somit die Zukunft des Bayerischen Roten Kreuzes für die nächsten 75 Jahre und darüber hinaus gesichert ist.“
06. Oktober 2022: Ehrenamt ermöglicht neues Leben für den Bach
Circa 140 Bachpaten kümmern sich in Bayern um 90.000 Kilometer Bach und kleine Gewässer in Bayern. Dr. Stephan Geiner ist einer von ihnen und er übt sein Engagement in Landshut aus, wo er sich um einen Abschnitt eines Altarms der Pfettrach kümmert. Eva Gottstein stellt Dr. Stephan Geiner im „Ehrenamt der Woche“ vor, um auf das Ehrenamt des Bachpatens aufmerksam zu machen.
Bachpaten können einzelne Personen, Naturschutzgruppen oder Schulklassen sein. Dabei müssen sie sich an ihre Heimatgemeinde wenden, um mit ihr die Aktivitäten am jeweiligen Bachabschnitt absprechen. Ziel einer Bachpatenschaft ist, die Gemeinden dabei zu unterstützen, Gewässer in einem naturnahen Zustand zu erhalten. Aufgaben von Bachpaten sind dabei: Gewässerpflege, Müllentfernung, Laubentfernung, Beobachtung des Gewässers und die Information der Mitbürger.
„Es müssten sich viel mehr Bachpaten engagieren, aber sie brauchen einiges an Fachwissen für ihr Ehrenamt“, sagt Stephan Geiner. „Leider gibt es keine speziellen Kurse für ehrenamtliche Bachpaten.“
Ist eine Person am Ehrenamt des Bachpatens interessiert, wendet sie sich an seine Gemeinde und wird dort von der Verwaltung angeleitet. Das reiche allerdings nicht, meint Stephan Geiner, denn man müsse tiefere Einblicke in das Ökosystem bekommen, um Verständnis für den Bach bilden zu können. Spezielle Kurse würden seiner Meinung auch mehr Menschen zu diesem Ehrenamt führen, das die Natur so dringend braucht.
Stephan Geiner selbst ist Einzelkämpfer und kommt über die Arbeit des Müllsammelns, eine Sisyphosarbeit, kaum hinaus. „Mein Bach führt ein Schattendasein und ist immer sehr vermüllt. Obwohl er in einem Landschaftsschutzgebiet liegt.“ Er wundert sich über das mangelnde Interesse der Bevölkerung am Bach. „Weiter unten gibt es sogar Bachmuschelbestände, die es zu schützen gilt“, sagt er.
Sein Bachabschnitt liegt im Landshuter Nikolaiviertel, wo viele Menschen ohne Gärten leben. „Wenn das Gewässer aufgewertet werden würde, könnten die Menschen es nutzen.“ Seine Motivation ist, dass das Gewässer irgendwann wieder so aussieht, dass auch Kinder daran und darin spielen könnten.
Als Einzelperson hat er ein weiteres Problem. Durch Laub verschlammt ein Bach und müsste daher öfter ausgehoben werden. Für eine Person allein kaum machbar. „Ich habe es schon einmal versucht und 50 bis 60 Meter mit der Hand entschlammt. Da sind wieder Fische gekommen“, erinnert sich Stephan Geiner. „Aber alleine geht das nicht. Gäbe es eine Gruppe, könnte man das Gewässer erhalten.“
Stephan Geiner hat schon als Jugendlicher gerne geangelt und verbrachte viel Zeit am Bach. Später wurde er Arzt und seit 2014 ist er im Ruhestand. Zu dieser Zeit wurde er Vegetarier, weshalb er nicht mehr angeln ging, sich eine neue Beschäftigung am Bach suchte und auf das Ehrenamt des Bachpatens aufmerksam wurde.
„Die Bachpatenschaft ist ein nur wenig bekanntes Ehrenamt, das aber für die Natur und die kommunalen Ökosysteme sehr wichtig ist. Statt 140 bräuchte Bayern 1.400 Bachpaten,“ sagt Eva Gottstein. „Ich danke Stephan Geiner, dass er sich alleine derart intensiv um seinen Bachabschnitt kümmert und so großes Durchhaltevermögen zeigt, gerade wenn es um den vielen Müll geht, den er immer wieder aus dem Bach sammelt.“
29. September 2022: Zum Tag des Übersetzens: Übersetzen, um anderen Menschen zu helfen
Beim Arzt, im Kindergarten, bei Behörden – für Menschen, die noch nicht lange in Deutschland leben und zum Beispiel einen Integrationskurs besuchen, stellen solche Termine ohne Übersetzung oft eine große Hürde dar. Das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen bildet deshalb ehrenamtliche Laiendolmetscherinnen und Dolmetscher aus. Die 21-jährige Informatikstudentin Surieh Mehri ist eine der freiwillig Engagierten. Sie übersetzt von Persisch nd Dari ins Deutsche. Zum „Tag des Übersetzens“ ist Surieh Mehri das „Ehrenamt der Woche“.
Laiendolmetscher übersetzen ehrenamtlich für Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Ärzte und Krankenhäuser sowie Behörden. Sie haben selbst Migrationshintergrund und bringen kulturelles Hintergrundwissen der jeweiligen Länder mit. Damit unterstützen sie Menschen mit Migrationshintergrund bei der sprachlichen Verständigung und übersetzen aus ihrer Muttersprache in die deutsche Sprache.
Nach einem Auswahlverfahren zur persönlichen Eignung absolvieren die Laiendolmetscher eine Qualifizierungsmaßnahme, in der sie unter anderem Techniken des Dolmetschens lernen. Aber auch die eigene Migrationsgeschichte und Selbstreflexion sowie Schweigepflicht und Neutralität sind Teil der Qualifizierung. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen haben die Laiendolmetscherinnen und Dolmetscher eine Qualifizierungsmaßnahme in Kooperation mit der Diakonie Augsburg durchlaufen.
„Es ist schön, den Menschen helfen zu können“, sagt Surieh Mehri, die als Zehnjährige aus Afghanistan nach Deutschland kam. „Ich kann mich gut in die Lage der Leute hineinversetzen, wenn sie nicht verstanden werden und sie niemanden verstehen.“
2021 lief Surieh Mehri am Landratsamt Neuburg vorbei und las den Aushang, indem die Behörde potentielle Ehrenamtliche für das Laiendolmetschen suchte. „Ich dachte sofort, dass das etwas für mich sein könnte“, erinnert sich Surieh Mehri. „Außerdem habe ich gerne Kontakt mit Menschen und das fehlte mir während der Corona-Zeit.“
Die Studentin absolvierte den Dolmetscherkurs beim Landratsamt und übersetzt seit 2021 bis zu vier Mal im Monat. Dazu kommt es, wenn sich eine bestimmte Stelle ans Landratsamt wendet und die wiederum Ehrenamtliche wie Surieh Mehri vermittelt.
„Das besondere Kommunikationsmittel der Menschen ist die Sprache,“ sagt Eva Gottstein. „Aber nur, wenn Menschen ihre Sprache gegenseitig verstehen, kann Vertrauen aufgebaut werden. Deshalb ist es wichtig, dass Menschen, die erst seit Kurzem in unserem Land sind, verstanden werden und verstehen. Ich bin sehr dankbar, dass es das Ehrenamt des Laiendolmetschens gibt, und danke stellvertretend Surieh Mehri für dieses wichtige Engagement. Es ist ein wesentlicher Teil des Integrationsprozesses und des Miteinanders.“
Foto: Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt.
von links: Eva Gottstein, Surieh Mehri, Landrat Peter von der Grün
22. September 2022: Trost und Hoffnung vom Ehrenamt
Zuhören, die Hand halten und tröstende Worte finden – Anna-Maria Bonertz ist für alle Patientinnen, Patienten und sterbenden Menschen im Klinikum Ingolstadt da. Die 67-jährige Ingolstädterin ist ein bis zwei Mal pro Woche als ehrenamtliche Seelsorgerin am Klinikum tätig. Darüber hinaus besucht sie regelmäßig Bewohnerinnen eines Pflegeheims. Deshalb ist Anna-Maria Bonertz das „Ehrenamt der Woche“.
„Was kann ich noch Gutes und Sinnvolles tun, wenn ich in Rente gehe?“, fragte sich Anna-Maria Bonertz, als sie in den Ruhestand ging und damals ehrenamtlich über die Nachbarschaftshilfe Menschen besuchte. Über ein Gespräch mit dem Pfarrer ihrer Gemeinde wurde sie auf die ehrenamtliche Seelsorge im Klinikum Ingolstadt aufmerksam und absolvierte bald darauf den Kurs „Ehrenamtlich in der Klinikseelsorge“, in dem Frauen und Männer zu ehrenamtlichen Seelsorgern ausgebildet werden. „Da wurde mir sehr viel Wertvolles mit auf den Weg gegeben“, erinnert sie sich. Einen ihrer ersten Patienten besuchte sie alle zwei Tage und auch später, als dieser im Pflegeheim wohnte. Dabei stand sie immer im Austausch mit der evangelischen Klinikseelsorge.
„Wenn ich kranke und sterbende Menschen besuche, ist es mir wichtig, dass ich gut in meiner eigenen Mitte bin. Denn nur so kann ich für die Patienten voll und ganz da sein.“ Da sein konnte sie vor zwei Jahren plötzlich nicht mehr – als die Pandemie begann und kein Besucher mehr ins Klinikum durfte. Sobald Zeiten kamen, in denen die Bestimmungen wieder gelockert wurden, war Anna-Maria Bonertz wieder für die Menschen im Krankenhaus da. „Das war so wichtig.“
„Ich möchte den Menschen in seinem Ganzen unterstützen“, sagt Anna-Maria Bonertz über ihr Ehrenamt. „Ich möchte ihn trösten, ermutigen, begleiten und dort abholen, wo ihn etwas bewegt. Wenn die Frage über den Glauben aufkommt, möchte ich das Thema gemeinschaftlich mit dem Menschen betrachten und sehen, was ihm Hilfe sein und womit er oder sie gut umgehen kann. Es kommen auch Situationen vor, in denen wir ein gemeinsames Gebet sprechen.“
Die ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger des Klinikums haben eine feste Station zugewiesen, mit deren Personal sie regelmäßig im Austausch stehen. Oft klopft Anna-Maria Bonertz an die Zimmer und schaut, wer ein Gespräch wünscht. „Da ist selten jemand, der sagt, dass er oder sie es nicht möchte. Aber wenn es so ist, respektiere ich das und man darf das dann auch nicht persönlich nehmen.“
Vor der Pandemie gab es zwischen den ehrenamtlichen Seelsorgenden regelmäßige Austauschrunden, die während der Pandemie nicht stattfanden. Anna-Maria Bonertz war sehr froh, dass sie ihren Mentor hatte, mit dem sie sich regelmäßig über das Telefon austauschen konnte. Auch die anderen hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger hatten immer ein offenes Ohr.
„Die ehrenamtlichen Seesorgerinnen und Seelsorger sind eine große Unterstützung für die Hauptamtlichen“, sagt Eva Gottstein. „Dieses Ehrenamt zaubert vielen einsamen Menschen ein Lächeln ins Gesicht und gibt ihnen seelischen Frieden. Darüber bin ich sehr dankbar.“
Das Klinikum Ingolstadt bietet regelmäßig Ausbildungskurse zum Thema „Ehrenamtlich in der Klinikseelsorge“ an. Weitere Infos zum Kurs lesen Sie auf diesem Flyer des Klinikums Ingolstadt. (Mit Klick auf den Flyer, öffnet sich dieser komplett).
19. September: Zum Tag der Zivilcourage: Zivilcourage lernen durch Ehrenamt
Nein: Fehlende moralische Werte oder eine generelle Verweigerung von Hilfe seien meist keine Gründe, warum Unbeteiligte in Notsituationen nicht eingreifen. Das sagt der Verein „Zivilcourage für alle“, der mit speziellen Trainings Menschen fit machen möchte, in Notsituationen kompetent zu handeln, ohne sich selbst zu gefährden. Die Trainingseinheiten sowie die Organisation des Vereins sind dabei komplett in ehrenamtlicher Hand. Stephanie Böse aus München ist eine der Engagierten. Eva Gottstein bedankte sich persönlich bei ihr und stellt sie und den Verein im „Ehrenamt der Woche“ zum Tag der Zivilcourage am 19. September vor.
Der Verein „Zivilcourage für alle“ wurde 2010 als Reaktion auf den Fall von Dominik Brunner gegründet, der Zivilcourage zeigte und nach einer Auseinandersetzung mit zwei Jugendlichen zu Tode kam. Der Verein informiert über Zivilcourage, motiviert und trainiert Zivilcourage. Die Trainingseinheiten des Vereins sollen Menschen befähigen, in Notsituationen kompetent zu handeln, ohne sich selbst zu gefährden.
Stephanie Böse ist 2018 dem Verein beigetreten. Aufmerksam wurde sie durch eine ehemalige Arbeitskollegin, die sich bei „Zivilcourage für alle“ engagierte und oft Inhalte auf Facebook teilte. Zunächst half Stephanie Böse bei der PR und Öffentlichkeitsarbeit-Gruppe, mittlerweile unterstützt sie einen Vereinskollegen bei der Buchhaltung.
So weit zu den klassischen Vereinstätigkeiten. Die thematische Säule ist bei „Zivilcourage für alle“ das Training, das die Ehrenamtlichen durchführen. Dort können die Teilnehmenden Wissen und Handlungskompetenzen lernen, die dazu befähigen, in Notsituationen zu handeln, ohne sich selbst zu gefährden. Denn oft, so zeigen Studien, fehle die nötige Kompetenz, sich in Notsituationen angemessen zu verhalten.
„Unser großes Ziel ist: Zivilcourage in die Gesellschaft bringen“, sagt Stephanie Böse. „Wir arbeiten auch mit dem, was man als Teilnehmer schon selbst erlebt hat.“
Rollenspiele, Filme und Psychologie sind unter anderem Mittel für das Training, das zwischen zweieinhalb Stunden und einem ganzen Tag dauern kann. Schulen, Firmen und andere Gruppen kommen auf den Verein zu – aber auch Einzeltrainings können gebucht werden. Am „Tag der Zivilcourage“ stellt der Verein Projekte wie gemeinsames Singen oder Poetry Slams auf die Beine, um noch mehr auf das Thema Zivilcourage aufmerksam zu machen.
„Zivilcourage ist ein für die Gesellschaft sehr wichtiges Thema und das hat mich motiviert, mich bei ‚Zivilcourage für alle zu engagieren‘“, sagt Stephanie Böse.
„Ich bin mir sicher, noch mehr Menschen würden in brenzligen Situationen Zivilcourage zeigen, wenn sie den Mut und die Kompetenz hätten“, sagt Eva Gottstein. „Das freiwillige Engagement von Stephanie Böse und den Mitgliedern von ‚Zivilcourage für alle‘ ist auch unter deshalb wichtig, weil dieses Ehrenamt eine positive Spirale auslöst. Ich glaube, wenn immer mehr couragierte und selbstbewusste Menschen eingreifen, umso mehr Skrupel haben potentielle Gewalttäter, ihren Aggressionen freien Lauf zu lassen.“
13. September 2022: Zum Schuljahresbeginn: Sicher in die Schule dank Ehrenamt
Seit 38 Jahren lotst Gerda Siegler aus Karlstadt im Landkreis Main-Spessart jede dritte Woche von Montag bis Freitag Schulkinder sicher über die Straße. Wegen ihres jahrelangen Engagements ist sie deshalb zum Schuljahresbeginn „Ehrenamt der Woche“.
Mehr als 27.000 ehrenamtliche Schulweghelferinnen und Schulweghelfer sorgen für Sicherheit auf bayerischen Schulwegen. In Deutschland wurde der Schulweghelfer- oder auch Verkehrshelferdienst genannt, 1953 gegründet. Schülerinnen und Schüler, die anderen Schülern behilflich sind, heißen Schülerlotsen und müssen mindestens 13 Jahre alt sein.
Als Gerda Sieglers heute 46-jähriger Sohn in die Schule kam, wurden Schulweghelfer in Karlstadt dringend gesucht, weil der Verkehr an der Hauptstraße immer mehr zunahm. Gerda Siegler erklärte sich bereit und macht seitdem alle drei Wochen Montag bis Freitag von 7.15 bis 8 Uhr Dienst.
„Das frühe Aufstehen macht mir nichts aus“, sagt Gerda Siegler. „Und solange es die Gesundheit mitmacht, übe ich das Ehrenamt aus“. Manchmal ist das Ehrenamt lebensgefährlich. Gerda Siegler kann viele abenteuerliche Geschichten aus 38 Jahren Schulweghelferdienst erzählen, wie Autofahrerinnen und Autofahrer sich zum Teil rücksichtslos verhalten.
Was verdeutlicht, wie wichtig dieses Ehrenamt für Schulkinder ist. Deshalb coacht Gerda Siegler darüber hinaus neue Ehrenamtliche. Die Alteingesessenen bekommen jährliche Fortbildungen von der Polizei, die Gerda Siegler gerne wahrnimmt. Denn: „Solange es die Gesundheit mitmacht, werde ich das Ehrenamt ausüben“, sagt Gerda Siegler. „Es ist wichtig für die Kinder, sicher über die Straße zu kommen, denn sie sind unsere Zukunft. Ich denke dabei auch an mein Enkelkind. Das ist noch klein, aber das soll zukünftig auch sicher über die Straße kommen.“
„Sicherheit hat immer Vorfahrt und diese Sicherheit gewähren die vielen Tausend Schulweghelferinnen und Schulweghelfer Bayerns Schulkindern“, sagt Eva Gottstein. „Herzlichen Dank für dieses Engagement stellvertretend an Gerda Siegler, die ihr Ehrenamt seit 38 Jahren bei Wind und Wetter ausübt.
08. September 2022: Eine Brücke von Menschen für Menschen
„Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenige Brücken“. Dieses Zitat von Isaac Newton nimmt sich der Verein „Aktion Brücke“ zu Herzen und hilft obdachlosen Menschen in und um München, um eine Hoffnungsbrücke für diese Personen zu sein. Eva Gottstein besuchte die Initiative „Aktion Brücke“ und stellt das Engagement zum Tag der Wohnungslosen am 11. September im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Aktion Brücke e.V. ist eine Hilfsorganisation für obdachlose und bedürftige Menschen in München und im Landkreis Fürstenfeldbruck. Die etwa 90 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer versorgen Suchtkranke, Obdachlose, geflüchtete Menschen und Rentner in Altersarmut. Jeden Sonntag fahren mehrere Teams feste Stationen an und versorgen Menschen mit warmen Mahlzeiten, frischer Kleidung oder Hygieneartikel. Zusätzlich zu den Sammelstellen suchen die Ehrenamtlichen Obdachlose an Schlaf- und Lagerplätzen auf. Wochentags helfen Ehrenamtliche bei Behördengängen und Arztbesuchen. Des Weiteren hat „Aktion Brücke e.V.“ einen Infostand für Passanten, bei dem der Verein bei bestimmten Gelegenheiten über die Beweggründe und die Arbeit aufklärt.
„Es geht bei unseren Fahrten nicht nur um reine Versorgung und Verpflegung“, sagt Anja Sauer, Vorsitzende von Aktion Brücke e.V. „Das Wichtigste ist das offene Ohr und die Menschlichkeit. Wir sind Ansprechpartner und oftmals der einzige Zuhörer für alle Arten von Sorgen und Nöten. Wir sprechen Mut zu, nehmen an die Hand und auch mal in den Arm.
Nicht selten erfüllen wir zudem einzelnen Menschen einen speziellen Wunsch oder leisten gezielt Hilfe. So konnten wir bereits mehrfach gehbehinderten Menschen zu einem neuen Rollstuhl verhelfen und somit den harten Alltag nachhaltig erleichtern. Durch einen gezielten Spendenaufruf konnten wir einem Mann seinen Herzenswunsch erfüllen und ihm seine zerbrochene Gitarre, durch eine gespendete ersetzen oder einem weiteren jungen Mann ein Skateboard überreichen.“
„Ehrenamt motiviert sich oft aus Nächstenliebe“, sagt Eva Gottstein. „Das wird beim Engagement von Aktion Brücke sehr deutlich. Ich kann hier nicht oft genug denjenigen Danke sagen, die Menschen aus Nächstenliebe helfen, die am Rande der Gesellschaft stehen.“
Fotonachweis: Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt.
01. September 2022: Starke Stimme für Mädchen und junge Frauen
Politisch aktiv, Interessenvertretung für die, die nicht so laut rufen und anpackend – Hannelore Güntner aus München engagiert sich kontinuierlich seit ihrer Ausbildung zur Erzieherin. Ein Meilenstein: Die Gründung der Initiative für „Münchner Mädchen*“ (IMMA) im Jahr 1985, in der die heute 70-Jährige Aufsichtsratsvorsitzende ist. Eva Gottstein bedankte sich persönlich bei Hannelore Güntner und stellt ihr Engagement im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Hannelore Güntner engagiert und engagierte sich nicht nur bei der IMMA, sondern auch in anderen Bereichen der Mädchenpolitik und überall dort, wo sie hinkommt. Schon als Schulsprecherin in der Fachakademie für Sozialpädagogik, in der Studierendenvertretung, als Gründerin einer Elterninitiative als ihre Tochter im Kinderkrippenalter war und im Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchen*politik war sie aktiv. Nach Beendigung der aktiven Berufszeit gründete sie mit früheren Kolleginnen und Kollegen die Landesarbeitsgemeinschaft Mädchen*politik in Bayern und engagiert sich dort im Vorstand. Bei ihrem Chor „Coro Latino“ organisierte Hannelore Güntner Konzerte und kümmerte sich um die Finanzierung. Mittlerweile wohnt die 70-Jährige in einem Mehrgenerationenhaus und engagiert sich dort im Sprecher*innenrat.
Während ihres Studiums absolvierte Hannelore Güntner Praktika an verschiedenen Jugendzentren der Stadt München und ihr fiel dabei auf, wie unterrepräsentiert die Mädchen dort waren. Ihre Diplomarbeit schrieb sie mit zwei Kommilitoninnen zur noch neuen Mädchenarbeit und nach dem Studium arbeitete sie in einem Jugendzentrum des Landkreis München, wo sie auch einen Mädchenarbeitskreis gründete. 1984 erschien der 6. Jugendbericht des Deutschen Jugendinstituts mit dem Titel „Verbesserung der Chancengleichheit von Mädchen in der BRD“, in dem von gravierenden Mängeln für Mädchen gesprochen wurde. Da beschloss Hannelore Güntner zusammen mit etlichen anderen Frauen aus den Arbeitskreisen die IMMA zu gründen. Denn es gab nur eine marginale Anzahl an Mädchengruppen und ein Verein war wichtig, um eine Rechtsform zu haben und Gelder beantragen zu können.
„Ich habe mit den Mädchen diskutiert, was sie brauchen, z.B. ein Mädchenhaus, und die Mädchen haben gesagt: Mensch Hanne, mach das. Das war für mich der Auftrag. Mädchenarbeit ist Mädchenpolitik. Nicht Mädchen müssen sich ändern, sondern die Gesellschaft“, sagt Hannelore Güntner.
Durch eine geänderte Stadtpolitik wurden in München die Chancen für eine Förderung größer. „So konnten wir überhaupt anfangen. Es war ein langer Weg für ein Mädchenhaus, aber es ist uns über 30 Jahre hinweg gelungen.“
1985 gründete sie die IMMA ehrenamtlich, später hatte sie dort eine hauptamtliche Stelle. Als sie sich in die einjährige Betreuungszeit nach Geburt der Tochter verabschiedete, ging sie ehrenamtlich in den Vorstand der IMMA. Nach der Elternzeit arbeitete sie wieder hauptamtlich und seit sie in Rente ist, fungiert sie als ehrenamtliches Mitglied im Aufsichtsrat.
„Sozialpädagogik ist nicht nur mein Beruf, meine Gesamteinstellung ist sozial“, sagt Hannelore Güntner. „Aus dieser Grundhaltung entstehen ganz viele meiner Engagements.“
Wie eingangs aufgezählt, engagiert sich Hannelore Güntner vielfältig. „Ich sehe die Dinge, die nötig sind und daraus will ich etwas bewegen und ein Ziel erreichen. Ich engagiere mich, weil ich es kann. Weil ich weiß, wie man Anträge und Finanzierungspläne schreibt oder wie man Kontakt mit der Politik aufnimmt.“ Sie schätzt die vielfältigen Einblicke, die sie bekommt, sieht aber auch eine Gefahr für das Ehrenamt: „Man macht eigentlich ganz viel, was finanziert sein müsste. Vieles wird über Ehrenamt abgedeckt, was staatliche Aufgabe ist.“
25. August 2022: Hilfe für Trauma-Betroffene durch Pferde und Ehrenamt
Posttraumatische Belastungsstörungen oder Gewalterfahrungen – das sind Diagnosen von Menschen, denen der Verein „Equus – Interaktion zwischen Mensch & Pferd e.V.“ hilft. Der Verein mit seinen Vorsitzenden Doris Semmelmann und Denise Heinlein organisiert und setzt „Horse Sense & Healing Workshops“ nach dem Konzept von Monty Roberts und mit Einsatz von Pferden ehrenamtlich um. Eva Gottstein bedankte sich am Tag der Pferde persönlich bei Doris Semmelmann und stellt das Engagement von Equus im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Monty Robert ist einem breiten Publikum durch den Roman „Der Pferdeflüsterer“ bekannt, in dem seine Arbeit mit Pferden und deren Angst zu überwinden, beschrieben wird. Die pferdegestütze Arbeit mit Menschen, die wieder lernen müssen, Vertrauen aufzubauen, ist eine unbekanntere Schiene von Monty Roberts. Die Gründerinnen und Gründer des Vereins „Equus“ lernten sich über diese Schiene kennen und riefen den Verein im Jahr 2019 in Bayern ins Leben, der mittlerweile 15 aktive Mitglieder hat. Dazu gehören ehrenamtliche Pferdeinstruktoren, ehrenamtliche Therapeuten und ehemalige Kursteilnehmer, die ihre Erfahrungen weitergeben und bei organisatorischen Arbeiten unterstützen. Ein ehemaliger Teilnehmer hat sogar ein Pferd gespendet.
„Wir sind ein kleines ehrenamtliches Team und wir haben uns ursprünglich über Monty Roberts kennengelernt“, erzählt Doris Semmelmann. „Uns war es ein großes Bedürfnis, seine Idee, mit der er Menschen unterstützt, nach Deutschland zu bringen.“
Die Workshops, die Equus anbietet, finden mehrmals pro Jahr über jeweils ein Wochenende statt, auf einem Pferdehof in Bamberg, der dem zweiten Vorsitzenden gehört. Die sechs bis zwölf Teilnehmenden kommen dabei aus ganz Deutschland und werden oft über den Verband deutscher Einsatzveteranen darauf aufmerksam, mit dem Equus kooperiert, da, so Doris Semmelmann, es gerade Männern schwer falle, sich pferdegestützte Interventionen selbst einzulassen.
Zu den Workshops mit Psychologen und Therapeuten kommen Menschen mit Traumata, die sie in beruflichen Einsätzen erfahren haben, wie beispielsweise Soldaten und Soldatinnen, Polizistinnen und Polizisten oder Feuerwehrleute. „Auch zum Beispiel U-Bahnfahrer“, erzählt Doris Semmelmann. „Menschen, die in ihrem Beruf grauenhafte Sachen gesehen haben. Sie haben eine posttraumatische Belastungsstörung oder Traumafolgestörungen. Sie bekommen Flashbacks und ziehen sich sozial zurück und verlieren ihre Lebensfreude.“
Die Workshops finden in einem abgeschlossenen Bereich statt, in dem sich das Pferd frei bewegt. „Es gibt dann den Moment, in dem sich das Pferd frei entscheidet, dem Menschen zu folgen. Man gibt Freiheit und durch Vertrauen kehrt das Pferd zurück. So werden Misstrauen, Ängste und Selbstzweifel abgebaut“, erzählt Doris Semmelmann das Vorgehen.
„Es ist faszinierend, wie mit Hilfe von freilaufenden Pferden das Vertrauen der Menschen, die Grauenhaftes sehen und erleben haben müssen, wieder aufgebaut wird“, sagt Eva Gottstein. „Ich bin sehr dankbar, dass Doris Semmelmann die Idee aus den USA nach Deutschland gebracht hat und sich hier ehrenamtlich darum kümmert, dass Menschen mit Traumata diese Therapie bekommen können.“
18. August 2022: Die Nacht wieder zur Nacht machen – dank Ehrenamt
Licht aus! Eigentlich ist beim Thema Umweltschutz nichts leichter als der Lichtverschmutzung vorzubeugen. Trotzdem muss hier große Aufklärungsarbeit geleistet werden. Dieser ehrenamtlichen Aufgabe hat sich Manuel Philipp aus Rimsting gewidmet. Mit seiner Initiative „Paten der Nacht“ und der Organisation der „Earth Night“, die in diesem Jahr am 23. September stattfindet, macht er durch Vorträge, Flyer, Homepage und Social-Media-Arbeit auf die Folgen der Lichtverschmutzung aufmerksam und gibt Hinweise, wie jeder einzelne Mensch aktiv etwas dagegen tun kann. Deshalb ist er das „Ehrenamt der Woche“.
Straßenlaternen, Gebäudebeleuchtung oder Leuchtwerbung – eine richtig dunkle, natürliche Nacht gibt es in unseren dichtbesiedelten Breitengraden kaum. Mit der Folge, dass der Sternenhimmel kaum sichtbar ist. Noch schlimmere Konsequenzen hat die Lichtverschmutzung für unser Ökosystem. Nachtaktive Lebewesen werden in Bestäubung, Fortpflanzung und Futtersuche gestört, tagaktive Lebewesen und Menschen leiden unter Schlafstörungen, was sich auf die Gesundheit auswirkt und bei Pflanzen kommt es zu Störung des Vegetationsrhythmus. Dabei können Maßnahmen wie das Löschen des Lichts, eine Abschirmung, die richtige Lichthöhe, ein veränderter Lichtwinkel oder das Austauschen einer zu hellen Glühlampe Lichtverschmutzung verringern.
Auf das Thema Lichtverschmutzung und auf seine dadurch entstandene ehrenamtliche Initiative kam Manuel Philipp durch die Astronomie. Der studierte Physiker und Astronom veranstaltet seit einigen Jahren Sternenführungen und erkundigte sich im Jahr 2017, ob er eine solche Sternenführung auf der Winkelmoosalm nahe des Chiemsees anbieten dürfe. Infolge dessen entstand die Idee, das Gebiet zu einem zertifizierten Sternenpark zu erklären. Voraussetzung seitens der „International Sky Association“: Die Eindämmung der Lichtverschmutzung und der Erhalt der dunklen Nacht. „Den Antrag kann man erst einreichen, wenn zwei Drittel aller Lichtquellen nach deren Standards modifiziert sind“; erzählt Manuel Philipp.
Winkelmoosalm = Sternenpark
Er sprach mit den Almbauern und bot ihnen gleichzeitig Hilfe an, die Lichtquellen zu verändern. Manuel Philipp dokumentierte dadurch 240 Lichtquellen auf der Winkelmoosalm und rüstete 120 Lichtquellen um. So wurde die Winkelmoosalm durch Manuel Phillips Tatendrang der erste Sternenpark in den Alpen und der insgesamt vierte Sternenpark in Deutschland. Die „International Sky Association“ hatte aber noch eine weitere Vorgabe: Sternenführungen können nur abgehalten werden, wenn dabei auf das Thema Lichtverschmutzung aufmerksam gemacht wird.
Referate über Lichtverschmutzung
Da tauchte Manuel Phillip komplett in das Thema Lichtverschmutzung ein und hielt bald darauf Sternenführungen, bei denen er zu Beginn 15 Minuten über die Lichtverschmutzung referierte. Bald wurde ihm klar: „Das bringt wenig, denn wenn danach zwei Stunden über Astronomie erzählt wird, ist das Thema Lichtverschmutzung vergessen. Außerdem erreiche ich nur die Menschen, die bei den Führungen dabei sind.“
Konzeption eines Flyers
Also konzipierte er mit seiner Werbeagentur einen Flyer, in dem er auf das Thema Lichtverschmutzung und die daraus resultierenden Probleme aufmerksam macht und Tipps gibt, wie Lichtverschmutzung vermieden werden kann. Denn das ist gar nicht so kompliziert. Schon die Veränderung des Winkels des Lichtes kann etwas bewirken.„Man kann einfach schnell etwas verbessern. Viele Leute glauben, den Sternenhimmel gibt es nur in den Bergen und am Meer. Aber es gibt ihn überall, man kann ihn wegen der Lichtverschmutzung nur nicht mehr sehen.“
Seinen Flyer stellte der hauptberufliche Physiker und Inhaber einer Werbeagentur zunächst beim süddeutschen Sternwartetreffen vor. Sein Ziel: Den Flyer mit dem Titel „Nach Sonnenuntergang“ und die Botschaft dahinter positiv zu besetzen, nicht mit dem erhobenen Zeigefinger und auf Augenhöhe zu kommunizieren. „Mir ist bewusst, die Dunkelheit ist bei vielen Menschen ein sensibles Thema. Da spielt allgemeine Angst oder auch Angst vor Gewalt in der Dunkelheit eine große Rolle. Doch die Reduzierung der Lichtverschmutzung bedeutet nicht automatisch die Reduzierung der Sicherheit!“
Größte Organisation gegen Lichtverschmutzung im deutschsprachigen Raum
Als Manuel Phillipp im September 2019 den Flyer fertig gestellt hatte und seine Initiative „Paten der Nacht“ startete, ging es relativ schnell. „Mehrere Dutzend Menschen meldeten sich und engagierten sich, indem sie die Botschaft weitertrugen. Innerhalb von zweieinhalb Jahren wurde Paten der Nacht so zur größten Organisation für Lichtverschmutzung im deutschsprachigen Raum.“
Erfindung der Earth-Night
Mit Vortragsreisen um das Thema wollte Manuel Phillipp durchstarten. Aber dann kam Corona, alles brach weg und der Physiker überlegte sich, wie er die Menschen trotz Pandemie erreichen konnte. Er erinnerte sich an die „Earth-Hour“ des WWF, bei dem die Menschen das Licht für eine Stunde abschalten sollten und dachte sich: „Eine Earth-Night, die als zentrales Thema die Lichtverschmutzung hat, wäre noch besser. Denn die Earth Hour hat bezüglich der Lichtverschmutzung überhaupt keine Verbesserung in all den Jahren ihrer Existent bewirkt.“
Licht aus am 23. September 2022
Am 23. September 2022 findet diese Earth-Night nun zum dritten Mal statt. Gleich zu Beginn beteiligten sich große Städte und schalteten das Licht die ganze Nach aus. Zehntausende ansonsten angestrahlte Objekte blieben dunkel. „Es ist so einfach, der Lichtverschmutzung entgegenzuwirken: Einfach Licht aus!“, sagt Manuel Phillipp, der einfach allein, aus Eigeneinitiative angefangen hat, etwas zu tun.
22 Uhr - Licht aus
Mittlerweile hat er weitere Unterstützer. „Als ich 2020 um ein Uhr nachts an einem Biomarkt vorbeigefahren bin, leuchteten dort die Werbetafeln. Ich habe einfach Kontakt aufgenommen und gefragt, ob es möglich wäre, bei diesem Markt das Licht früher auszumachen. Das Ergebnis: 350 Filialen in Deutschland und Österreich werden nun auf eine Abschaltung bis spätestens 22 Uhr umgestellt. Mit diesem Erfolg war das nächste große Projekt von Manuel Philipp geboren: „22 Uhr – Licht aus“. Zusammen mit seinem Team ruft er Firmen im deutschsprachigen Raum auf, freiwillig um spätestens 22 Uhr das gesamte Werbelicht abzuschalten. Teilnehmenden Firmen erhalten dafür von den Paten der Nacht ein Umweltschutzzertifikat. Einige weitere hundert Unternehmen haben aktuell ihr Interesse an der Teilnahme bekundet.
„Das Thema Lichtverschmutzung ist kaum im Bewusstsein der Menschen und das obwohl der Hell-/Dunkelrhythmus seit Milliarden von Jahren das Leben auf der Erde bestimmt,“ sagt Eva Gottstein. „Daher danke ich Manuel Philipp, dass er sich rein aus Eigeninitiative und ehrenamtlich diesem Thema annimmt und es mittels Medien so anschaulich zu den Menschen trägt.“
Alle Informationen, wie Lichtverschmutzung vermieden werden kann, hat Manuel Philipp auf der Homepage www.paten-der-nacht.de zusammengefasst.
11. August 2022: Ehrenamt gegen Unterdrückung im Namen der Ehre
Heranwachsende mit Migrationshintergrund befinden sich oft in einem Zwiespalt zwischen den Traditionen ihres Herkunftslandes und den Anforderungen in der deutschen Gesellschaft. Fragen zu stellen und gegen den Strom zu schwimmen, erfordert Mut. Diesen Mut fördert das Projekt HEROES aus Schweinfurt. Mit Gruppenarbeit, Rollenspielen sowie Diskussionen über Themen wie Gleichberechtigung und Menschenrechte lernen junge Männer aus sogenannten Ehrenkulturen, in ihrem Alltag und in der Gesellschaft etwas zu verändern. Nach einer einjährigen Ausbildung erhalten die jungen Männer ein HEROES-Zertifikat, das sie berechtigt, ehrenamtlich Workshops an Schulen und Jugendeinrichtungen zu halten. Einer dieser Ehrenamtlichen ist Sinan Neugebauer. Eva Gottstein stellt ihn und das Projekt HEROES im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Das Projekt wurde 2014 ins Leben gerufen und behandelt mit Gruppen aus sechs bis acht jungen Männern im Alter von 16 bis 21 Jahren die Themen Ehre, Menschenrechte, Bildung, Erziehung, Sexualität und Gewalt in Familien. Die Gruppen treffen sich einmal pro Woche für 90 bis 120 Minuten. Die jungen Männer werden mit pädagogischen Methoden motiviert, Stellung zu beziehen: gegen die Unterdrückung im Namen der Ehre sowie für die Durchsetzung der Menschenrechte und Gleichberechtigung der Geschlechter.
„Schon bei meiner ersten Schnupperstunde bei den HEROES entstand eine tolle sachliche Diskussion über das Thema Ehre“, erinnert sich Sinan Neugebauer. „Von meinem kulturellen Background war ich es nicht gewöhnt, dass darüber gesprochen wird.“
Aufmerksam auf die HEROES wurde Sinan Neugebauer 2015 während seiner Ausbildung zum Altenpflegehelfer. Ehrenamtliche von HEROES besuchten die Ethikstunde in der Berufsschule. Sinan Neugebauer war sofort fasziniert und nahm nach seiner ersten Schnupperstunde direkt an der Gruppe teil. Mittlerweile ist der heute 28-Jährige mit deutsch-türkischem Background seit sieben Jahren bei den HEROES. Er leitete selbst Gruppen, hält Workshops in Schulen und organisiert Unternehmungen und Veranstaltungen für die Gruppen. Hauptberuflich hat Sinan Neugebauer noch eine Ausbildung zum Erzieher absolviert und arbeitet mit Sechs- bis Zehnjährigen.
„Themenreflektion sowie Diskussionen auf Augenhöhe über die Themen Gleichberechtigung und Menschenrechte sind für eine Gesellschaft enorm wichtig, “ sagt Eva Gottstein. „Ich danke den jungen Männern wie Sinan Neugebauer von HEROES, die sich mit diesen Themen und Werten intensiv befassen und diese engagiert und offen diskutieren.“
04. August 2022: Zum Internationalen Tag des Bieres am 5. August. Bayerisches Bier braucht Ehrenamt
Bayerisches Bier braucht Schutz und das gewährt ihm das Ehrenamt. Die Arbeit des Bayerischen Brauerbundes, der 90 Prozent der bayerischen Brauereien in sich vereint, steht auf drei Säulen: Interessenvertretung, Dienstleistungen für die Mitglieder und die Wahrung der „geschützten, geographischen Angabe“ (G.G.A.). Die Hauptakteure – die Mitglieder des Präsidiums – sind dabei ehrenamtlich tätig. Vor Kurzem bedankte sich Eva Gottstein persönlich bei Präsident Georg Schneider und stellt sein Engagement anlässlich des Internationalen Tag des Bieres am 5. August im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Der Bayerische Brauerbund e.V. ist der Dachverband der bayerischen Brauwirtschaft und wurde 1880 gegründet. Er vertritt die gemeinsamen Interessen der Bayerischen Brauwirtschaft und hilft seinen Mitgliedern bei betriebswirtschaftlichen, umweltrechtlichen oder technischen Fragen sowie im Gebiet des Sozial-, Arbeits- und Tarifrecht. Georg Schneider leitet das sechsköpfige Präsidium seit 2016. Erst im Juni wurde er für eine weitere Legislaturperiode als Präsident gewählt.
Bei Herausforderungen gilt der Zusammenhalt
Wie er sein Engagement und den Wettbewerb verbindet, erklärt Georg Schneider auf spielerische Weise. „Meine Tochter erkläre ich es so: Wir Wettbewerber sitzen wie kleine Jungs im Sandkasten und bewerfen uns mit Sand. Kommen aber die großen Buben, halten wir zusammen.“ Die großen Buben – das sind: Internationale Herausforderungen, Energiekrise, Rohstoffkrise, Alkoholpolitik oder Probleme im Europäischen Kontext. Bei letzterem ist das herausforderndste Feld für den Bayerischen Brauerbund die Wahrung der „G.G.A.“, die so genannte „geschützte geographische Angabe“. „Nur dort, wo bayerisches Bier draufsteht, darf auch bayerisches Bier drin sein“, erklärt Georg Schneider den Begriff. Das sei wie beim Champagner, der unterliege ebenfalls der G.G.A.
Think-Tank des Verbandes
Eine weitere Aufgabe des Bayerischen Brauerbundes ist die Dienstleistung für die Mitglieder. Der Verband bietet seinen Mitgliedern bestimmte Versicherungen, rechtlichen Schutz oder Informationen zu betriebswirtschaftlichen Fragen. „Der Verband vertritt große, mittlere und kleine Brauereien. Das Präsidium ist der Think-Tank des Verbandes.“
Motivation für das Ehrenamt
Wie wird man Präsident des Bayerischen Brauerbundes? „Ich bin schon lange im Präsidium des Verbandes und außerdem braucht man große Motivation, dieses Ehrenamt auszuüben. Es ist spannend, denn das Thema Bayerisches Bier wird an vielen Ecken unterschiedlich bespielt und es gibt so viele Sichtweisen.“ Hier spricht Georg Schneider auf die dritte Säule der Verbandsarbeit an – der Interessensvertretung. Das Präsidium ist der Ansprechpartner für die Politik, wenn es um Fragen rund um das Bayerische Bier geht.
Wichtig für das Staatswesen: Das Ehrenamt
„Ehrenamt ist wichtig für das Staatswesen. In einer Gesellschaft müssen sich Menschen mit einem Ehrenamt einbringen.“, sagt Georg Schneider. „Man darf sie aber nicht zum Ehrenamt zwingen, denn dafür braucht man Motivation. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Man wird mit einem Ehrenamt durch die vielen Perspektiven, die einem aufgezeigt werden, reich belohnt.“
„Bier ist ein Genussmittel und hat in Bayern Tradition“, sagt Eva Gottstein. „Dort, wo Bayerisches Bier draufsteht, soll auch bayerisches Bier drin sein. Es gehört zu einer Demokratie, dass sich Menschen für ihre Interessen einsetzen und der Öffentlichkeit die Dinge verbildlichen. Ich danke Menschen wie Georg Schneider, die sich ehrenamtlich für ihr spezielles Thema einsetzen.“
Foto: Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt
28. Juli 2022: Start ins Leben mit Hilfe des Ehrenamts
Fast ein halbes Jahrhundert war Christa Hamm-Lierl hauptberufliche Hebamme. Seit ihrem Ruhestand engagiert sie sich als ehrenamtliche Hebamme im Familienzentrum Unterföhring. Kürzlich bedankte sich Eva Gottstein persönlich bei Christa Hamm-Lierl und stellt ihr Engagement im „Ehrenamt der Woche“ vor.
49 Jahre lang war Christa Hamm-Lierl Hebamme mit Leidenschaft. Sie arbeitete an verschiedenen Uni-Kliniken und führte später jahrelang eine freiberufliche Praxis in Unterföhring, in der sie unter anderem häusliche Nachsorge anbot.
Kurz bevor sich die heute 70-Jährige zur Ruhe setzte, kam das Familienzentrum Unterföhring auf sie mit der Anfrage zu, ob sie sich vorstellen könne, sich dort ehrenamtlich zu engagieren.
Informationen aber keine Versorgung
Seit 2020 bietet Christa Hamm-Lierl einen Vormittag in der Woche eine ehrenamtliche Hebammensprechstunde. Dort gibt sie Schwangeren Informationen zur Geburt, zur Säuglingspflege oder gibt weiterführende Informationen, wie werdenden Müttern oder die, die es gerade geworden sind, weitergeholfen werden kann. Häusliche Nachsorge oder medizinische Versorgung darf Hamm-Lierl nicht anbieten, da sie im Ruhestand ist, keine Fortbildungen mehr besucht und nicht mehr haftpflichtversichert ist. Ein Beispiel: „Die Mutter muss das Kind selbst auf die Waage legen. Oder: Ich darf die Nabelversorgung erklären, aber ich darf sie nicht machen.“
Wenige Hebammen
Wegen des Hebammenmangels ist Christa Hamm-Lierls Ehrenamt aber eine wichtige Stütze in Unterföhring. Gerade während der Corona-Zeit war die 70-Jährige eine wichtige Ansprechpartnerin für Schwangere. Aber auch ohne Pandemie ist Christa Hamm-Lierls Ehrenamt, auf das die Schwangeren durch das Ortsblatt und Mund-zu-Mund-Propaganda Aufmerksam werden, für werdende Mütter wichtig, da es landauf landab zu wenige Hebammen gibt.
„Ich bin dankbar, dass ich meinen Beruf weiterhin teilweise ehrenamtlich ausüben kann, da er mir sehr fehlen würde“, sagt Christa Hamm-Lierl. „Der Kontakt mit den Neugeborenen ist ein erfüllendes Wunder. Man bekommt von der Hebammenarbeit unglaublich viel zurück.“
Ehrenamt hilft Hauptamt
„Ehrenamt hilft Hauptamt heißt es in diesem Fall. Die Hebamme ist eine wichtige Stütze für Mutter und Kind am Beginn des Lebens“, sagt die vierfache Mutter Eva Gottstein. „Wegen des Hebammenmangels ist diese Stütze aber immer seltener gewährleistet und deshalb danke ich Frau Hamm-Lierl, dass sie mit ihrem Wissen und ihrer Expertise in ihrem Fach unterstützt, soweit es möglich ist.“
Foto: Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt
Siglinde Foidl-Dreißer, Landesvorsitzende im Berufsausbilder-Verband (BAV) Bayern e.V., liegt die berufliche Bildung sehr am Herzen. Neben der Begleitung ausbildender Personen setzt sie einen Schwerpunkt auf die Öffentlichkeitsarbeit. Zusätzlich bietet Siglinde Foidl-Dreißer unabhängige Beratung in verschiedenen Bereichen an und setzt sich für die Anerkennung des Berufes „Ausbilderin/Ausbilder“ in der Gesellschaft ein. Aus diesem Grund ist Siglinde Foidl-Dreißer, stellvertretend für alle engagierten Kolleginnen und Kollegen im Berufsausbilder-Verband (BAV) Bayern e.V., das „Ehrenamt der Woche“.
„Seit über 40 Jahren bin ich ehrenamtlich im Berufsausbilder-Verband (BAV) Bayern e.V. aktiv,“ berichtet Siglinde Foidl-Dreißer, „ich bin Ausbilderin aus Leidenschaft, denn es macht mir Freude, mich diesem interessanten und vielfältigen Ehrenamt zu widmen“.
Über den Berufsausbilder-Verband (BAV) Bayern e.V.
Der Berufsausbilder-Verband (BAV) Bayern e.V. versteht sich als Dachorganisation für alle Beteiligten an der Berufsbildung und als Multiplikator, der Wissen, Erfahrung, Visionen und Emotionen bedürfnisorientiert austauscht. Viele Kolleginnen und Kollegen bringen Engagement und freie Zeit in dieses Ehrenamt ein.
Was sind Werte? Wie werden sie gelebt? Zu diesen Fragen organisieren ehrenamtliche Wertebotschafterinnen und Wertebotschafter an weiterführenden Schulen in Bayern Projekte oder Thementage, um das Thema ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu vermitteln. Emma Pernpaintner übt dieses Ehrenamt seit diesem Schuljahr an der Johann Turmair-Realschule in Abensberg aus. Anlässlich des „Welttags für den Kompetenzerwerb für junge Menschen“ am 15. Juli ist Emma Pernpaintner das "Ehrenamt der Woche".
„Werte können nur teilweise theoretisch beigebracht, sie müssen in erster Linie praktisch vorgelebt werden“, sagt die ehemalige Realschuldirektorin Gottstein. „Ich begrüße dieses junge Engagement an Schulen sehr und bedanke mich stellvertretend bei Emma Pernpaintner für alle Schülerinnen und Schüler, die sich für dieses wichtige Ehrenamt ausbilden lassen.“
„Als mich der Verbindungslehrer gefragt hat, ob ich das machen möchte, habe ich sofort zugesagt“, erzählt die 14-jährige Emma Pernpaintner, die sich neben diesem Ehrenamt noch in der örtlichen Jugendfeuerwehr engagiert. „Ich finde es sehr wichtig, dass die Menschen höflich und respektvoll miteinander umgehen.“
Im Rahmen der Initiative „Werte machen Schule“ werden seit dem Schuljahr 2018/2019 Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klasse in allen bayerischen Regierungsbezirken zu Wertebotschafterinnen und –botschaftern ausgebildet. Zusammen mit ihren Betreuungslehrkräften und der Schülermitverwaltung stärken sie an ihren Schulen die Wertebildung mit eigenen Projekten - zum Beispiel mit Werte-AGs, Aktionen oder Projekttagen. Für dieses Ehrenamt durchlaufen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine einwöchige Ausbildung.
08. Juli 2022: Ehrenamtliche Vermisstensuche mit Hund
Vierbeinige Spürnasen finden vermisste Menschen im Oberallgäu. Die Rettungshundestaffel des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Oberallgäu rückt deshalb circa 50 Mal im Jahr aus. Vor Kurzem bedankte sich Eva Gottstein persönlich bei den ehrenamtlichen Hundeführerinnen und Hundeführer der BRK Rettungshundestaffel Oberallgäu und stellt das Engagement in dieser Woche im „Ehrenamt der Woche“ vor.
Vier schlanke Beinchen springen über Stock und Stein, die schwarze Nase hoch erhoben: Mischling Stiles rennt durchs Unterholz. Konzentriert absolviert er seine Aufgabe. Er soll in einem dunklen Waldstück einen Mann aufspüren. Sein Frauchen geht mit einer Taschenlampe den Weg entlang. Im Wald kann sie bei Nacht kaum etwas erkennen. Ein paar Minuten lang ist das Glöckchen an Stiles Rotkreuz-Brustgeschirr zu hören. Dann ein lautes Bellen! Stiles hat den Vermissten aufgespürt. Schnell bekommt er zur Belohnung sein Lieblingsfutter. Heute war die Suche nur eine Übung, um in Form zu bleiben.
Oft im Einsatz
Etwa fünfzig Mal im Jahr ist es dagegen ernst: Die BRK Rettungshundestaffel Oberallgäu rückt aus, weil ein Mensch vermisst wird. Oft sind es Kinder oder Menschen, die wegen Demenz oder anderen Krankheiten orientierungslos und in Gefahr sind. Die Flächensuchhunde, wie Stiles, spüren dann in einem für sie zugeteilten Gebiet jegliche menschliche Witterung auf. So hat die Hündin Mika vor ein paar Jahren eine verwirrte und hilflose Frau in Kempten gefunden. Wahrscheinlich hat die schwarze Mischlingshündin ihr damit das Leben gerettet.
Helfer in Extremsituationen
Neben neun geprüften Flächensuchhunden gibt es in der BRK Rettungshundestaffel auch Trümmerhund Pepe, den Labrador-Eurasier-Mix. Er war zuletzt Ende April im Einsatz als in Memmingen ein tragischer Unfall passiert ist: Bei Bauarbeiten ist ein Haus teilweise eingestürzt und zwei Bauarbeiter waren verschüttet. Pepe kann in solchen Lagen helfen und anzeigen, wo die Vermissten unter den Trümmern liegen. In Memmingen ist er bis zum höchsten Punkt der Trümmer hinaufgeklettert, um alles ganz genau abzusuchen.
Feine Spürnasen
Ein weiterer Spezialist in der Rettungshundestaffel in der Gebirgsschweißhund Ben. Wie man es aus Krimis kennt, hält ihm sein Frauchen vor der Suche ein Kleidungsstück oder einen sonstigen persönlichen Gegenstand des Vermissten vor die Nase. Dann kann er die individuelle Spur dieses Menschen kilometerlang verfolgen. Selbst dann, wenn der Gesuchte schon seit mehreren Stunden und sogar Tagen vermisst ist. So gelingt es Ben, einen Hinweis für den Fund von Vermissten zu liefern. Vor gut einem Jahr haben die beiden zum Beispiel ein hilfloses 16-jähriges Mädchen aufgespürt.
Viele Stunden Training
Neben den zehn erfahrenen Rettungshunden der Staffel sind zwölf weitere Hunde gerade in Ausbildung. Zwei Mal pro Woche treffen sich alle Hundeführer mit ihren Tieren zum Training. Genau wie die Einsätze finden die Trainings auch bei Regen und Schnee statt, damit die Hunde jegliches Wetter gewohnt sind. Zusätzlich gibt es Theorieabende zu Themen wie Erste Hilfe, Funktechnik, Orientierung mit Karte und Kompass usw..
24 Stunden an 365 Tagen im Einsatz
Um zu den Einsatzorten zu fahren, hat die Rettungshundestaffel vier Rotkreuz-Autos mit der notwendigen Technik und Hundeboxen im Kofferraum. Nicht selten passiert es, dass nach einem langen Training oder Sanitätsdienst am Abend noch ein Alarm hereinkommt. Doch auch dann halten sich Mensch und Hund bereit für den Einsatz – 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr.
„Ob Flächensuchhunde oder Trümmerhunde, die Menschen in eingestürzten Gebäuden lokalisieren können: Um Hunde zu Rettungshunden auszubilden und als solche einzusetzen, braucht es Zeit, Energie und Engagement von Menschen. In diesem Fall von den Freiwilligen der BRK Rettungshundestaffel Oberallgäu “, sagt Eva Gottstein. „Vielen Dank für das Engagement, mit dem Sie mit Ihren Hunden Menschenleben retten.“
Die BRK-Rettungshundestaffel Oberallgäu ist im Internet erreichbar unter:
30. Juni 2022: Ein Ehrenamt, das Groß und Klein Spaß macht
Fanny Eichenhüller leitet ehrenamtlich die „Wölflinge“ bei den Seeadlern Bamberg, die in diesem Jahr ihr 40. Jubiläum nachfeiern. Die Gruppe besteht aus circa zehn Kindern im Alter zwischen sechs und elf Jahren. In den Gruppenstunden wird gespielt, gebastelt, gekocht oder gesungen. Dabei wird die persönliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen durch ein Ehrenamt gefördert, das Verantwortungsbewusstsein und das soziale Miteinander stärkt. Aus diesem Grund ernennt Eva Gottstein, die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Fanny Eichenhüller, stellvertretend für alle Engagierten im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Landesverband Bayern e.V. zum „Ehrenamt der Woche“.
„Ich kam 2011 eher zufällig zu den Pfadfindern“, erzählt Fanny Eichenhüller, „als ich mit meinem Vater spazieren ging, sah ich eine Gruppe beim Spielen und wollte unbedingt mitmachen. Nun bin ich seit drei Jahren ehrenamtlich als Gruppenleiterin aktiv“.
Weltweite Jugendbewegung
Pfadfinden ist eine der größten Jugendbewegungen weltweit. Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Landesverband Bayern e.V. ist in vier Bezirke gegliedert und unterstützt in Bayern über 50 Ortsgruppen. Mitmachen dürfen alle, unabhängig von Nationalität, Religion oder sozialer Herkunft.
23. Juni 2022: Swingendes Ehrenamt für Seniorenheimbewohner
Musik ist Medizin für die Seele und gegen die Einsamkeit. Die Stiftung „Gute-Tat München & Region“ und die Freiwilligen-Zentren München der Caritas haben deshalb zu Corona-Zeiten das Projekt „Hofkonzerte“ ins Leben gerufen. Sie vermitteln ehrenamtliche Musikerinnen und Musiker zu Freiluftkonzerte in Höfen von Seniorenheimen. Entweder treten Ensembles auf oder einzelne Musiker werden miteinander vernetzt, die für die Bewohnerinnen und Bewohner musizieren. Deswegen wird im „Ehrenamt der Woche“ die Band „The Almost Club“ vorgestellt, die im Zuge der Hofkonzerte schon mehrmals für Seniorinnen und Senioren auftraten und dieses Engagement in Zukunft weiterhin aufrecht erhalten werden.
„Hofkonzerte – Musik gegen die Einsamkeit“ ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Gute-Tat München & Region und den Freiwilligen-Zentren München der Caritas. Musikerinnen und Musiker spielen und singen ehrenamtlich, um Menschen ein Gefühl der Solidarität und Verbundenheit in der Gesellschaft zu geben. Deutlich werde hier, so die Organisatoren, dass ein Bedarf an freiwilligem künstlerischem Engagement auch nach Corona besteht, um – nicht nur - alten Menschen eine Brücke in die Gesellschaft zu bauen. Das Projekt „Hofkonzerte“ wird bis Ende 2022 fortgesetzt.
Menschen mit Musik glücklich machen
„Man macht die Menschen mit der Musik glücklich, das spürt man. Sie blühen auf und genießen das“, erzählt Florian Herold. Der Schlagzeuger schaltete 2019 Anzeigen auf mehreren Online-Portalen, in der er Mitmusikerinnen und Mitmusiker für ein neues Bandprojekt suchte. Es meldeten sich Andreas Braunwarth mit der Posaune, Thomas Michahelles am Klavier, Thomas Gätjens am E-Bass sowie Sängerin Vanessa Tischer und die Band begann zu proben. Kurz darauf schlitterte Deutschland in den Lockdown und auch die neugegründete Band musste ihre musikalische Tätigkeit zunächst einstellen. Sobald es allerdings ging, trafen sich die fünf Musizierenden wieder und wurden bald auf das Projekt „Hofkonzerte“ aufmerksam. Thomas Michahelles meldete sich auf der Homepage des Projekts und schnell entstand der erste Auftritt, worauf viele weitere folgten.
Band "The Almost Club". Foto: The Almost Club
Im Repertoire haben „The Almost Club“ Swing-, Latin- und Jazzklassiker wie zum Beispiel „Fly me to the Moon“. „Wir sind aber nicht festgelegt und wenn jemand aus der Band etwas mitbringt, was er oder sie gerne spielen möchte, erweitern wir unser Repertoire“, erzählt Florian Herold. So können Zuhörer zum Beispiel auch Songs aus der „Dreigroschenoper“ von Kurt Weill lauschen.
Bestens organisiert
Spielen könnten „The Almost Club“ zwei Stunden. Die Hofkonzerte sind meist nach der Kaffeestunde im Seniorenheim 45 bis 60 Minuten lang. Langsam gehen auch andere Konzerte für „The Almost Club“ beispielsweise in Biergärten wieder los. „Wir spielen viel draußen“, informiert Herold. „Und wir proben einmal pro Woche.“ Für die Hofkonzerte gibt die Band der Stiftung „Gute-Tat München & Region“ und dem Freiwilligen Zentrum Süd ihre Termine bekannt, wann sie Zeit haben und die Organisatoren schauen, was möglich ist. „Die Hofkonzerte sind wirklich gut organisiert“, lobt Herold das Organisations-Team.
"The Almost Club" bei einem Auftritt im Seniorenheim. Foto: The Almost Club
„Künstlerisches Engagement ist für die Gesellschaft wichtig. Denn Kunst ist nicht die Sahnehaube, sondern die Hefe der Gesellschaft, wie es in einem Sprichwort heißt“, sagt Eva Gottstein, in deren Familie Musik ein wichtiger Bestandteil ist. „Danke, dass die Musikerinnen und Musiker sich bereit erklären, bei so einem Projekt mitzuwirken, aber auch ein großes Dankeschön an die Organisation und die Idee zum Projekt.“
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17. Juni 2022: König Watzmann und seine Herausforderungen für das Ehrenamt
Immer mehr Unfälle in den Bergen und zunehmende Einsatzzahlen: die Herausforderungen an die Bergwachten Bayerns steigen. Deswegen wird am Anfang des Sommers den Ehrenamtlichen der Bergwachten besonders gedankt und stellvertretend für die Bergwachten Bayerns die Bereitschaft der Bergwacht Ramsau im „Ehrenamt der Woche“ vorgestellt.
„Wer den Jahresbericht der Bergwacht Ramsau liest, fühlt sich teilweise in einen Thriller versetzt“, sagt Eva Gottstein. „Die Bergretterinnen und Bergretter der Bergwacht Ramsau leisten mit zeit- und personalintensiven Einsätzen zum großen Teil abenteuerliche und gefährliche Rettungen rund um den Watzmann. Danke für Ihr lebensrettendes Engagement. Ohne Sie wären die Alpen weitaus weniger sicher.“
Die Bergwacht Ramsau ist ein Team mit über 50 aktiven Bergwachtfrauen und Bergwachtmännern, die sich ehrenamtlich in der Bergrettung engagieren. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich unter anderem über das Gebiet des Nationalparks Berchtesgaden. Unter den Ehrenamtlichen befinden sich Spezialisten aller Art wie Bergführer, Notärzte, Rettungssanitäter oder Einsatzleiter mit Spezialisierungen für Umwelteinsätze und Großschadensereignisse. Außerdem verfügt die Bergwacht Ramsau über ausgebildete Luft-, Canyon- oder Höhlenretter und ein Kriseninterventionsteam. Im Durchschnitt werden die Engagierten mehr als 110-mal pro Jahr zum Einsatz gerufen, darunter zu Bergrettungseinsätzen, die bis zu 19 Stunden dauern und knapp 40 Einsatzkräfte in Anspruch nehmen können.
Von links: Lukas Wurm (Ausbildungsleiter), Eva Gottstein, Christian Datzmann (stellvertretender Bereitschaftsleiter).
09.Juni 2022: Schutz für die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können
Margarete Kistler, Ehrenamtliche beim Fledermausnotruf der Kreisgruppe München im Landesbund für Vogelschutz, ist Ansprechpartnerin zu den verschiedensten Fragen zu den nachtaktiven Säugern. In ihrer Auffangstation gibt sie verletzten Tieren und Jungtieren ein Zuhause, bis diese wieder in die Freiheit entlassen werden können. Zusätzlich versucht Margarete Kistler durch Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit bei den Mitbürgern die Akzeptanz für die Tiere zu steigern. Aus diesem Grund wählt Eva Gottstein, die Ehrenamtsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Margarete Kistler stellvertretend für alle Engagierten im Fledermausschutz zum „Ehrenamt der Woche“.
Die meisten Fledermausarten in Bayern sind gefährdet, einige sogar vom Aussterben bedroht. Gründe dafür sind u.a. die Reduzierung ihres Lebensraumes durch den Menschen, der Rückgang der landschaftlichen Vielfalt und die damit verbundene Nahrungsknappheit. Insgesamt leben in Bayern ca. 24 verschiedene Populationen.
Langjähriges Ehrenamt
„Seit 1996 bin ich ehrenamtlich beim Fledermausnotruf der Kreisgruppe München im Landesbund für Vogelschutz aktiv,“ berichtet Margarete Kistler, „die Aufgaben sind sehr vielfältig und es macht mir Freude, mich für die schutzbedürftigen Fledermäuse einzusetzen“.
Offizielle Führungen im Englischen Garten
Jedes Jahr werden für Fledermausinteressierte auch offizielle Führungen im Englischen Garten angeboten.
Interessantes über die Auffangstation:
Im Jahr 2021 benötigten 254 Fledermäuse Hilfe und kamen in die Auffangstation, sie verspeisten dort u.a. 12 kg Mehlwürmer.
Ein Herd, Spielzeugwaffen oder Schlauchboote – die Fundsachenliste der Müllsammelgruppe „Aktives Harlaching“ ist lang. Am Beispiel der Münchner Initiative zeigt sich, wie wichtig und unkompliziert freiwilliges Engagement im Bereich Umweltschutz ist. Deshalb stellt Eva Gottstein, die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, anlässlich des Tages der Umwelt die Gruppe „Aktives Harlaching“ rund um Organisatorin Katharina Edrich im „Ehrenamt der Woche“ vor
„Freiwilliges Engagement kann so einfach sein“, sagt Eva Gottstein. „Die Müllsammelzange in die Hand nehmen, sich mit netten Menschen treffen und unsere Umwelt von Unrat und Schmutz befreien. Die Gruppe ‚Aktives Harlaching‘ macht es vor. Vielen Dank an das Organisationsteam der Gruppe für ihre Vorbildfunktion!“
„Die Begeisterung kommt mit dem ersten gemeinsamen Ramadama“, sagt Katharina Edrich. „Es ist jedes Mal ein Abenteuer, denn man weiß nie, wo, wann und was man findet. Aber wir geben der Natur eine Stimme, denn es ist Zeit zu handeln.“
Gegründet wurde „Aktives Harlaching“ im Jahr 2016. Zwei Mal pro Monat machen sich bis zu 37 Müllsammlerinnen und Müllsammler auf den Weg zu den „Cleanups“ oder auf bayerisch „Ramadama“. Das Kernteam kümmert sich um die beschrifteten Müllsäcke, die Eimer, Holzkisten und Leihzangen. Am Ende bringen die Freiwilligen das gefundene pfandlose Glas zu einem Wertstoffcontainer und die Pfandflaschen werden zur Finanzierung der benötigten Materialien eingelöst. Jedes Cleanup wird von der Gruppe an die Stadt München gemeldet, damit die vollen Müllsäcke und die sperrigen Fundstücke abgeholt werden.
Unrecht darf nie vergessen werden und Erinnerung braucht einen greifbaren Ort. Die DenkStätte Weiße Rose am Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München ist ein zentraler Erinnerungsort zur Geschichte des studentischen Widerstands der Weißen Rose und wird von der Weiße Rose Stiftung e.V. betreut. Auch in die Weiße Rose Stiftung e.V. integrierte Ehrenamtliche kümmern sich um die DenkStätte. Eine von ihnen ist Barbara Keim. Sie und ihr mittlerweile 18-jähriges Engagement werden im „Ehrenamt der Woche“ vorgestellt.
Barbara Keim interessierte sich schon immer für den Widerstand der Weißen Rose gegen das NS-Regime. 2004 besuchte sie eine Weiße-Rose-Gedächtnis-Vorlesung des ehemaligen Rektors der Ludwig-Maximilians-Universität, Professor Andreas Heldrich. „Er sprach so wunderbar, dass ich im Anschluss in die Denkstätte ging und die diensthabenden Ehrenamtlichen fragte, ob sie jemanden zur Mitarbeit brauchen“, erinnert sich Barbara Keim. „Seit 18 Jahren führe ich mein Ehrenamt sehr gerne aus.“
Barbara Keim ist in einem Ehrenamtsteam, das aus Studierende, Rentnerinnen und Rentnern besteht und die sich die Dienste der an sechs Tagen die Woche geöffneten DenkStätte teilen.
In pandemiefreien Zeiten besuchen etwa 50.000 Menschen pro Jahr den Erinnerungsort. Jeden Dienstagvormittag hat Barbara Keim Dienst. Sie sperrt die Denkstätte auf, verkauft Bücher und Broschüren, checkt den Lagerbestand, macht Abrechnungen und prüft seit Corona den Impfstatus der Besucher. „Aber am allerliebsten helfe ich bei der Besucherbetreuung. Wenn die Menschen Fragen haben, denn sie sind von der Geschichte ergriffen und der Redebedarf ist groß.“ Damit entlastet Barbara Keim die hauptamtlichen Besucherführenden.
Mit ihren Fremdsprachenkenntnissen (Englisch, etwas Französisch und etwas Italienisch) und ihrem empathischen Wesen kann die 71-Jährige gut mit den Besuchern aus aller Welt kommunizieren. Auch Schulklassen liegen ihr sehr am Herzen, denn sie möchte den jungen Menschen die Geschichte näherbringen.
„Die Erinnerung an die Weiße Rose ist so wichtig“, sagt Barbara Keim. „Mit diesem Ehrenamt möchte ich deutlich machen, dass wir es schätzen müssen, in einem Land zu leben, in dem Meinungs- und Redefreiheit herrscht.“
Foto: Geschäftsstelle der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt
19. Mai 2022: In der Pandemie entstanden, um zu bleiben
Hilfsbereitschaft, Herzlichkeit und Solidarität – das sind die Motive, warum eine Gruppe junger Leute zu Beginn der Pandemie die Nachbarschaftshilfe Gochsheim gründete. Mittlerweile engagieren sich über 60 Personen weiterhin für die Mitmenschen in ihrem Dorf im Landkreis Schweinfurt. Anlässlich des Tags der Nachbarn am 20. Mai wird das Engagement der Nachbarschaftshilfe Gochsheim im „Ehrenamt der Woche“ vorgestellt.
„Die Pandemie erwies sich als Nachbarschaftshilfemotor“, stellt Eva Gottstein fest. „Die junge Generation hat gezeigt, dass sie für die Werte Solidarität und Gemeinschaftssinn einsteht. Ich bin froh zu sehen, dass viele in der Pandemie gegründeten Nachbarschaftshilfen keine Eintagsfliegen waren, sondern sich etabliert haben. Auch die Nachbarschaftshilfe Gochsheim ist eine nicht mehr wegzudenkende Institution. Vielen Dank an Tobias Spitzner und sein Team!“
„Die Nachbarschaftshilfe Gochsheim macht Dorfbewohner miteinander bekannt, die sonst nicht zusammengefunden hätten und das ist etwas Wunderbares“, sagt Tobias Spitzner, Gründer der Nachbarschaftshilfe Gochsheim. „Ein kleines Lächeln sagt oft mehr als tausend Worte und anderen Menschen eine Freude zu bereiten, kann auch dazu führen, dass man selbst glücklicher wird - was bei unseren Mitgliedern der Fall ist.“
Der Startschuss für die Nachbarschaftshilfe Gochsheim fiel im März 2020 mit Einkäufen für Risikogruppen während des Lockdowns. Die Corona-Hilfe dehnte sich bis zu einem Shuttleservice in die umliegenden Impfzentren und der Unterstützung beim Betrieb eines Schnelltestzentrums aus. Mittlerweile geht es nicht nur mehr um Corona-Hilfe, sondern auch um Tätigkeiten, die beispielweise ältere Menschen nicht mehr alleine stemmen können, wie etwa Gartenarbeiten oder Schneeräumen. In Zukunft möchte die Nachbarschaftshilfe Gochsheim ihr Netzwerk zu anderen Vereinen ausbauen und weitere Projekte auf die Beine stellen.