Mitteilung
Ehrenamt der Woche: Selbsthilfegruppe "Rosenmütter" Nordost-Oberfranken
Das Schweigen brechen
„Es ist nicht egal, wie wir gebären. Es ist nicht egal, wie wir geboren werden.“ Das ist der Leitsatz der Selbsthilfegruppe „Rosenmütter – Nordost-Oberfranken“ unter Leitung von Anna Mai. Die Teilnehmerinnen haben alle Geburtstrauma erlitten und unterstützen sich in der in Bayern einzigartigen Selbsthilfegruppe gegenseitig. Ge-burtstrauma und dessen Folgen sind in der Gesellschaft ein weitgehend unbekann-tes Thema. Deshalb nimmt die Ehrenamtsbeauftragte der Bayerischen Staatsregie-rung, Eva Gottstein, das „Ehrenamt der Woche“ zum Anlass, um die „Rosenmütter“ und ihre Thematik unter diesem Link näher vorzustellen.
„Selbsthilfegruppen, die auf freiwilligem Engagement basieren, helfen Menschen in Extremsituationen“, zeigt sich die Beauftragte überzeugt. „Diese Gruppen sind daher unersetzliche Säulen unserer solidarischen Gesellschaft. Gerade bei unbekannten Themen wie Geburtstraumata sind Selbsthilfegruppen besonders wichtig, um sie zu enttabuisieren. Ich bedanke mich bei Anna Mai, dass sie dem sensiblen Thema ‚Ge-burtstrauma‘ Gewicht verleiht und für betroffene Frauen eine Anlaufstelle geschaffen hat,“ so Gottstein, selbst vierfache Mutter.
In Bayern gibt es circa 11.000 Selbsthilfegruppen. Grundsätzlich bedeutet Selbsthilfe die Fähigkeit, sich mit eigener Kraft aus einer Problemlage zu befreien. Selbst-hilfegruppen sind der freiwillige und ehrenamtliche Zusammenschluss von Men-schen, die sich gegenseitig unterstützen. Das Engagement in der Selbsthilfe basiert auf direkter Betroffenheit und gemeinsamer Solidarität. Die Selbsthilfegruppe stärkt die Menschen in und nach Krisen durch die Entwicklung einer vertrauensvollen Be-ziehung zu den anderen Gruppenmitgliedern. Durch Erfahrungsaustausch, Ver-ständnis und Anteilnahme wird Unterstützung und ein Hilfsnetz aufgebaut.